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Die Münze im Becher (German Edition)

Die Münze im Becher (German Edition)

Titel: Die Münze im Becher (German Edition)
Autoren: Iny Lorentz
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wollen.
    »Ich werde mir so einiges von Lisa anhören müssen!« Falko seufzte, legte dann den Gürtel an und kehrte mit hängenden Schultern zum Jahrmarkt zurück. Dort hatte seine Mutter unterdessen ihre Käufe abgeschlossen und winkte ihn zu sich.
    »Wir sollten jetzt im Gasthof zum Bach einkehren und dort zu Abend essen.« Da entdeckte sie, dass an Falkos Gürtel nur noch der Dolch hing, nicht aber sein Geldbeutel, und sah ihn fragend an.
    »Wo hast du die Diebin gelassen?«
    »Sie ist mir entkommen.«
    Falkos Tonfall verriet Marie, dass etwas geschehen sein musste, was nicht im Sinne ihres Sohnes gewesen war. Wie es aussah, hatte die schöne Gauklerin ihn erst bezirzt und dann bestohlen.
    »Es muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen«, meinte sie. »Dagegen bist auch du nicht gefeit, mein Sohn. Doch sollten wir jetzt den Jahrmarkt verlassen. Ich habe genug gesehen und ihr gewiss auch.«
    Das Letzte galt Lisa und Hildegard, die beide zustimmend nickten. Dann aber deutete Lisa auf Falkos leeren Gürtel.
    »Wolltest du uns heute nicht einladen?«
    Marie hob mahnend die Hand. »Dreh den Dolch nicht noch in seiner Wunde um. Falko ärgert sich auch so genug. Und nun kommt! Mir wird der Trubel hier zu viel.«
    »Mir auch!«, knurrte Falko und wusste, dass Lisa ihn noch einige Male verspotten würde, wenn er und seine Schwestern unter sich waren. Unwillkürlich griff er in die kleine Tasche im Innenfutter seines Wamses und ertastete eine Münze. Als er sie herausholte, war es der Schilling aus dem Becher, den er gewonnen hatte. Zwar wog dieser seinen Verlust bei weitem nicht auf, dennoch zeigte er die Münze seinen Schwestern.
    »Einen Becher Wein kann ich uns allen noch bezahlen. Für den Rest muss Mama mir Kredit gewähren.«
    »Das werde ich wohl noch können«, antwortete Marie und hakte sich bei Falko unter. Sein anderer Arm schloss sich um Lisas Schulter, während Hildegard sich am Ärmel ihrer Stiefschwester festhielt.
    Während sie durch die Gassen der Stadt zum Gasthof gingen, spürte Falko, wie seine Bitterkeit schwand. Auch wenn es ihn seine Börse gekostet hatte, so hatte er doch eine wunderschöne Frau lieben können. Plötzlich wünschte er in Gedanken der Gauklerin Glück und ein gutes Entkommen. Sollte er sie irgendwann einmal wiedersehen, so würde er besser auf seine Börse achtgeben als diesmal.
    Beim Gasthof angekommen, ließ er den Schilling in die Luft schnellen und fing ihn lachend wieder auf. »Wir werden sehen, was der Wirt uns dafür gibt. Auf jeden Fall lade ich euch fürs nächste Jahr wieder auf den Jahrmarkt ein, und dann wird mir niemand mehr meinen Beutel stehlen!«
    »Wollen wir es hoffen!«, antwortete Marie trocken und trat ein.

    E N D E

Über Iny Lorentz
    Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman »Die Kastratin« die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit »Der Wanderhure« gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft.
    Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren: www.iny-lorentz.de

Über dieses Buch
    »Die Münze im Becher« – eine exklusive Kurzgeschichte aus der Welt von Marie, der ehemaligen Wanderhure!

    Besuchen Sie zusammen mit Marie und ihrer Familie den bunten Jahrmarkt in Dettelbach! Dort bieten Gaukler, Spieler und verführerische Frauen Vergnügungen aller Art. Doch als Hildegard einem Beutelschneider zum Opfer fällt, nimmt der Nachmittag eine ungeahnte Wendung …

Impressum
    © 2012 Knaur eBook
    Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
    Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
    Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
    Coverabbildung: FinePic®, München / Kostümbild Monika Buttinger
    ISBN 978-3-426-41866-6

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