Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
nicht sehr viel länger. Als wir aus dem Bergstrom-Raum materialisierten, waren die Kampfhandlungen um die DUNMORE schon im Gang – und die Schäden, die man dem Zerstörer zugefügt hatte bereits so groß, dass sie eigentlich keine Chance mehr bestand, noch rechtzeitig eingreifen zu können. Wir wurden dann von einem kleineren Kridan-Schiff abgedrängt.«
    »Wo ist diese zweite Einheit?«
    »Sie existiert nicht mehr. Wir haben sie abgeschossen. War etwas größer als bei uns ein Leichter Kreuzer, würde ich sagen. Die Geschützzahl war zwar nicht ganz so hoch, aber Graser- und Gauss-Geschütze lassen sich ohnehin nicht zahlenmäßig vergleichen.«
    »Captain, die Sensoren zeichnen mehrere Explosionen an Bord der DUNMORE auf!«, meldete Lieutenant Majevsky. Ihre Stirn umwölkte sich und sie zog die Augenbrauen zusammen. »Uns erreicht gerade ein verstümmelter Notruf. Außerdem orte ich die Signale von mindestens zwanzig Rettungskapseln.«
    Majevsky nahm ein paar Schaltungen an ihrer Konsole vor und veränderte den Bildausschnitt des Panorama-Schirms.
    Die schematischen Darstellungen wurden dabei stark verkleinert und nahmen nun zusammengenommen kaum noch ein Viertel der Schirmoberfläche ein.
    »Die DUNMORE ist explodiert«, stellte Soldo indessen tonlos fest.
    Auf dem Bildschirm der STERNENFAUST würde man das Aufleuchten einer kleinen Kunstsonne erst mit einiger Verspätung sehen können, da die Entfernung immer noch mehr als 50 Lichtminuten betrug.
    »Es sind jetzt insgesamt drei kridanische Einheiten auf dem Ortungsschirm«, fügte Soldo mit etwas festerer Stimme hinzu. »Zwei kleinere und eine größere.« Auf der schematischen Übersicht wurden sie mit Bandit eins bis drei gekennzeichnet. »Die Nummern zwei und drei – also die beiden kleineren Einheiten – scheinen wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.«
    »Gerade aus dem Bergstrom-Raum materialisiert?«, hakte Leslie nach.
    Aber der Erste Offizier schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, die Positionen dieser Objekte legen eher den Schluss nahe, dass sie erst in den letzten Minuten in den von unserer Ortung erfassbaren Bereich eingeflogen sind.«
    »Für einen gerade erfolgten Bergstrom-Austritt ist ihre Geschwindigkeit auch viel zu gering«, stellte Lieutenant Rajiv fest. »Die haben ihr Bremsmanöver bereits fast zur Gänze durchgeführt und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von weniger als 0,05 LG.«
    Immer noch sehr viel schneller als eine der Raketen jener Weltraumpioniere, die im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert die ersten Flüge zum Erdmond und zum Mars unternommen haben! , ging es dem Captain der STERNENFAUST durch den Kopf. Einstein hatte Recht. Alles ist relativ. Genauso wie dieses Gefecht wahrscheinlich nur als Fußnote in den Annalen des Kridan-Krieges wahrgenommen werden wird, während es für diejenigen, die Angehörige auf der DUNMORE hatten, eine persönliche Katastrophe erster Ordnung bedeuten wird … Oder sollte ich mich irren und dieses Gefecht war der Beginn einer Katastrophe für die gesamte Menschheit?
    Die entscheidende Frage war, was die Kridan in einem System zu suchen hatten, das so abgelegen lag und noch nicht einmal zum eigentlichen Territorium der Solaren Welten gehörte. Wer immer sich hier engagierte, konnte sich damit allenfalls Ärger mit den Starr oder den J'ebeem einhandeln. Auch wenn die beiden dominierenden Mächte dieses Sektors sich bisher nicht gerade um das Braden-System gerissen hatten, würden sie genau dies vielleicht tun, sobald sie den Eindruck hatten, dass sich eine andere Macht dort dauerhaft breit zu machen versuchte.
    Leslie atmete tief durch. Eine geplante Spionage-Basis – das war der plausibelste Grund für die Anwesenheit der Vogelartigen in diesem System.
    Aber es gab auch noch eine andere Möglichkeit.
    Was, wenn das Heilige Imperium mit den J'ebeem in Kontakt treten und einen Zweifrontenkrieg eröffnen will , überlegte Leslie. In diesem Fall würden die schlimmsten Albträume des Oberkommandos wahr werden …
    Leslie bemerkte beim Anblick der Positionsübersicht, dass Bandit eins bis drei abbremsten und weiter in der Nähe des Explosionsortes des Zerstörers DUNMORE blieben. Bandit drei flog sogar einen Bogen, um die Position einigermaßen halten zu können.
    Van Deyk meldete sich von der PLUTO aus.
    »Was hältst du von ihrer Taktik, Richard?«
    »Sie bleiben an Ort und Stelle – und warten«, murmelte Leslie.
    »Weil Sie wissen, dass wir keine andere Wahl haben, als ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher