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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung
Autoren: David Macinnis Gill
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geht mir auf, dass ich weiß, was da explodiert ist.
    Der Hawera-Staudamm ist verschwunden.
    Das Wasser kommt.
    »Wie lange noch, Mimi?«
    »Herabstürzendes Wasser beschleunigt mit neun-komma-acht Metern pro Quadratsekunde, bis es die Endgeschwindigkeit erreicht hat. Die Endgeschwindigkeit errechnet sich aus der Masse des freigesetzten Wassers, dem Widerstand ...«
    »Mimi! Schätzung!«
    »Keine fünfzehn Minuten.«
    »Suchen wir Vienne.«
    Das Rattern automatischer Waffen lenkt meine Aufmerksamkeit auf ein paar Dutzend Sturmnacht-Soldaten, die von Stoßtrupps in Schach gehalten werden.
    »Ich glaube nicht, dass das ein geplanter Angriff war«, sage ich zu Mimi. »Die Linien sind zu ungeordnet und die Stoßtrupps weit verstreut.«
    Ein Ranger setzt sich an die Spitze und feuert, bis das Magazin leer ist. Hinter einer umgekippten Mülltonne kniend zieht er das Magazin heraus und taucht den rotglühenden Lauf seines Sturmgewehrs in eine Pfütze. Dampf steigt aus den Belüftungsbohrungen, als er das geklebte Doppelmagazin umdreht und in die Waffe rammt.
    P ass auf, was hinter dir passiert , denke ich, als eine Dreiergruppe Sturmnacht-Soldaten um die Ecke der Bibliothek kommt und einige von Kugeln zersiebte junge Bäume als Deckung benutzt. Ein kurzer Feuerstoß durch das Blattwerk, und der Ranger hat eine Kugel in der Seite. Die Wucht reißt ihn herum, sodass er die Angreifer vor Augen hat. Sein Finger findet den Abzug. Die drei Sturmnacht-Soldaten fallen ein paar Sekunden, bevor der Ranger an seiner Verletzung stirbt. Ein Krampf durchläuft seinen Körper. Er kippt zurück und ist bereits tot, als sein Gewehr einen Regenbogen aus Munition gen Himmel schießt.
    Eine Verschwendung. Das ist so dumm. Dumm, nutzlos und eine kriminelle Vergeudung von Leben. Sollte ich Lyme je in die Finger bekommen, wird er für seine Verbrechen büßen.
    »Wie viel Zeit haben wir noch, Mimi?«
    »Keine zehn Minuten.«
    »Dann suchen wir Vienne. Auf der Stelle.«
    In diesem Augenblick fliegt mit einem Donnern wie von einer explodierenden Ladung C-42 die Tür der Bibliothek auseinander. Als der Staub sich legt, spaziert ein Soldat heraus, ein Sturmgewehr in der einen, einen Blaster in der anderen Hand. Der erste Schuss erwischt den nächsten Stoßtruppsoldaten. Ihm folgt ein Kugelhagel, der sich in ein Gefecht zwischen einer Sturmnachttruppe und zwei Stoßtruppsoldaten entlädt.
    »Vergiss es, Mimi. Ich habe Vienne soeben gefunden.« Aber ich weiß nicht, ob ich das so gewollt habe.
    Die Sturmnacht-Soldaten scheinen es ähnlich zu sehen, denn sie krauchen in der Dunkelheit davon. Nur ihr Anführer brüllt, sie sollen sich zu einem neuen Angriff formieren.
    Beide Gruppen rücken auf Vienne zu, und die Laserpunkte ihrer Zielvorrichtungen tanzen über ihre Panzerung.
    »Waffen fallen lassen!«, blafft der Anführer.
    Vienne wirft das leere Sturmgewehr weg, als wäre es ein Apfelbutzen.
    Die Soldaten rücken vor, als hätten sie so etwas schon tausend Mal getan, in der festen Überzeugung, dass sie einen Gegner niederringen können, ohne auch nur einen Schuss abzufeuern   – bis der erste Soldat Vienne zu nahe kommt und sie ihm die Waffe aus der Hand reißt, ihn herumwirbelt und ihm ein Messer an die Halsschlagader drückt. Die anderen Soldaten reagieren gar nicht. Vienne hat sich so wahnwitzig schnell bewegt, dass die Männer einen Augenblick brauchen, um das Geschehen zu verarbeiten. Dann gellt der Befehl: »Feuer!«
    Schüsse zerreißen die Luft, aber Vienne benutzt den Soldaten als Schutzschild, bis die anderen ihre Magazine leergeschossen haben und nur noch ein harmloses Klicken aus der Kammer ertönt. Nun lässt sie ihren Schild fallen. Der Mann ist tot, ehe er auf den Boden prallt.
    Vienne strafft sich. Dann greift sie an wie ein entfesselter Big Daddy.
    Ich tauche in den Schatten nahe dem Parlamentsturm ab, als Vienne drei Soldaten mit einer Serie von Front-Kicks niedermäht. Den Letzten aus der Spitzengruppe knöpft sie sich vor, als er gerade ein frisches Magazin einlegt. Sie bricht ihm das Handgelenk, schwenkt die Waffe zu seinem Anführer herum und feuert.
    Auf der Stirn des Mannes öffnet sich ein drittes Auge.
    Als er zu Boden geht, feuert die zweite Linie. Vienne reißt die Waffe des Mannes an sich und rollt sich über den Bürgersteig ab, während Kugeln ihr folgen. Sie springt auf, schießt und schlägt einen Salto, der sie geradewegs vor die sechs Soldaten befördert, die immer noch auf den Beinen sind. Sie zögern eine
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