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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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wie Banktresore schien es hier nicht zu geben.
    Imhotep war jedenfalls bester Dinge und machte sich offensichtlich keinerlei Sorgen. Stattdessen konnte er gar nicht mehr aufhören, über beide Ohren zu grinsen. Meni und er fanden es unglaublich komisch, dass Snofru auf den Trick mit den lebenden Mumien hereingefallen war.
    „Ich kann nicht begreifen, wie man nur so dumm sein kann“, meinte Imhotep. „So ein billiger Trick! Dabei ist Snofru doch vom Fach und hätte sofort erkennen müssen, dass ihm etwas vorgespielt wird.“
    Niklas und Julia tauschten einen vielsagenden Blick.
    „Ihr seid doch selbst auch darauf reingefallen!“, rieb ihm Julia unter die Nase. „Habt ihr das etwa schon vergessen?“
    Imhotep wurde knallrot.
    „Äääh, j a …, abe r …“, stotterte er hilflos wie ein ertappter Dieb. „Das war doch etwas ganz anderes. Das Licht war viel schlechter un d … äää h …“ Schließlich musste er über sich selbst lachen. „Na gut, wir sind eben alle dumm gewesen“, sagte er kichernd. „Und was tun wir jetzt? Sollen wir Snofru der Leibgarde des Pharao melden?“
    Julia hatte darüber schon eine ganze Weile nachgedacht. „Ich glaube, es ist besser, wir belassen es dabei“, riet sie Imhotep. „Snofru muss nicht unbedingt wissen, dass er auf einen billigen Trick hereingefallen ist. Er wird dich so oder so nie mehr bestehlen.“ Imhotep nickte. Ihm war es auch lieber, wenn niemand vom vorübergehenden Verschwinden der Mumien erfuhr.
    „Ich habe lange überlegt, wie ich mich bei euch bedanken kann“, sagte Imhotep nachdenklich. „Soll ich ihnen etwas von meinem Gold abgeben, habe ich mich gefragt.“
    Niklas bekam Augen groß wie Untertassen.
    „Doch dann kam mir der Gedanke, dass Gold kommt und geht“, fuhr Imhotep fort.
    Was sollte das nun wieder heißen? Niklas zog ein mürrisches Gesicht.
    „Es kommt im Leben aber darauf an, etwas zu haben, das bleibt“, erklärte Imhotep salbungsvoll. „Das ist viel wertvoller als Gold!“
    Niklas und Julia blickten ihn fragend an.
    „Ihr habt die weite Reise aus dem fernen Norden Assyriens angetreten, um das schwierige Handwerk des Schiffbauers zu erlernen“, sagte Imhotep feierlich.
    Julia nickte. Stimmt. Das hatten sie schon völlig vergessen.
    „Nun hat euch das Schicksal aber zu mir geführt“, fuhr Imhotep fort. „Das Handwerk des Schiffbauers ist ein ehrbares Handwerk, daran gibt es gar keinen Zweifel. Aber ich werde euch das noch viel ehrbarere Handwerk des Einbalsamierers lehren. Das ist mehr, als jemals einem Assyrer zuteil wurde. Was sagt ihr?“
    Meni war sofort Feuer und Flamme. Er konnte es kaum erwarten, den beiden zu zeigen, wie man eine Katze präparierte. Ganz abgesehen davon, dass er Niklas und Julia in sein Herz geschlossen hatte.
    Zur großen Überraschung von Imhotep und Meni schienen die beiden allerdings nicht so begeistert von dem Angebot zu sein. Sie hatten weder die Absicht, im alten Ägypten zu bleiben, noch den Wunsch, Tiere oder gar Menschen einzubalsamieren. Aber sie wollten Imhotep, der es ja nur gut mit ihnen meinte, auch nicht vor den Kopf stoßen. Und Meni wollten sie auch nicht enttäuschen.
    „Warum sagt ihr nichts?“, fragte Imhotep.
    Julia legte sich eine Erklärung zurecht.
    „Mein Bruder hat Heimweh“, behauptete sie nach kurzem Nachdenken. Niklas starrte sie entsetzt an und wollte schon lauthals protestieren. Er hatte nicht die geringste Lust, den kleinen Bruder zu spielen, auf den man immer Rücksicht nehmen muss, weil er so ein Jammerlappen ist. Aber Julia zwinkerte ihm zu und er verstand. Es war Zeit, zu gehen.
    „Außerdem verträgt Niklas das ägyptische Essen nicht“, fuhr Julia fort. Diesmal nickte Niklas aus tiefster Überzeugung.
    „Aber das ist doch köstlich!“, widersprach Meni. Wieder etwas, das er nicht verstehen konnte. Diese Assyrer waren schon rätselhafte Menschen. Das mit dem Heimweh konnte er eher nachfühlen. Er hätte auch keine Lust gehabt, in Assyrien zu leben. Wer weiß, was es da so zu essen ga b …
    Imhotep war ein bisschen enttäuscht, aber er bedrängte sie nicht. „Es ist eure Entscheidung“, sagte er leise. „Aber ich werde Vorsorge treffen für die Zeit, wenn ihr nicht mehr da seid, um mir selbst zu helfen.“
    Niklas und Julia blickten ihn fragend an.
    „Diese Geschichte wird mir eine Lehre sein“, erklärte Imhotep. „Ich wollte den alten Schuppen sowieso schon lange abreißen. Ich lasse einen neuen bauen, in den Diebe garantiert nicht
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