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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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schulterzuckend. Der Plan schien zu klappen. Genau an der Stelle neben dem Brunnen, die Meni genannt hatte, fanden sie einen bemoosten alten Wasserkrug. Julia hob ihn vorsichtig auf.
    „Ist das wirklich derselbe?“, fragte sie zweifelnd und zeigte auf den oberen Rand. Jetzt konnten es alle sehen. Aus dem Ding waren drei Stücke herausgebrochen, nicht nur eines. Meni nahm Julia das Gefäß aus der Hand und betrachtete es von allen Seiten.
    „Auf dem Boden ist der Name Snofru eingeritzt“, sagte er. „So viel kann sogar ich lesen.“
    Er hielt Niklas das Ding direkt unter die Nase und fragte: „Was meinst du?“
    Niklas wich angewidert zurück. „Klarer Fall. Es ist eindeutig derselbe. Man kann es am Geruch erkennen.“
    Vorsichtig brach Meni aus Imhoteps Krug zwei weitere Stücke heraus, bis er dem Beweisstück zum Verwechseln ähnlich sah. Er versuchte so leise wie möglich zu sein. Trotzdem fuhr Julia bei jedem Geräusch, das der splitternde Ton machte, erschrocken zusammen und blickte sich ängstlich um. Aber niemand schien sie zu hören.
    Hundemüde, aber mit dem guten Gefühl, das entscheidende Beweisstück in ihrer Hand zu haben, kehrten sie zu Imhoteps Haus zurück. Meni hielt den Erpresserbrief in die Bruchstellen des Krugs. Die ersten beiden passten nicht, aber in die dritte fügte sich die Tonscherbe wie ein Puzzlestück ein. So viel war jetzt klar: Es gab in diesem Fall eine überdeutliche Spur, die direkt zu Snofrus Haus führte. Sie mussten nur noch ein bisschen die Augen offen halten und weitere Beweise sammeln, dann war die Sache gelöst.
    „Heute können wir nichts mehr tun“, sagte Meni schließlich. „Gehen wir schlafen. Und morgen klären wir die Sache auf!“

Ein genialer Plan
    Julia hatte noch lange wach gelegen und hatte sich einen einfachen, aber genialen Plan ausgedacht. Es war noch dunkel, als sie Niklas und Meni in ihre Strategie einweihte. Während sie und Niklas Imhotep unauffällig folgten, sodass der Erpresser sie nicht entdecken konnte, sollte Meni zurückbleiben, um das Haus im Auge zu behalten. So konnten sie sich auf die Spur des Verbrechers heften, um ihn schließlich zu überführen.
    Als Imhotep von ihrem Plan erfuhr, war er alles andere als begeistert. Immerhin handelte es sich um einen eindeutigen Verstoß gegen die Anweisungen des Erpressers. Außerdem widersprach es auch dem guten Rat seines Freundes und Kollegen Snofru. Der hatte ihm ja geraten, die Forderungen des Erpressers genau zu befolgen. Aber die Aufregungen des letzten Tages hatten ihm so zugesetzt, dass er keinen großen Widerstand mehr leisten konnte.
    Der Pfad zu der Stelle, die der Erpresser bezeichnet hatte, führte von Imhoteps Haus durch mannshohe Papyrusstauden. Das war ein Glücksfall, dachte Julia. Denn so konnten sie und ihr Bruder sich immer gut in Deckung halten.
    Den ersten Teil des Weges halfen sie Imhotep, das Gold zu tragen. Das Gewicht war wirklich unglaublich, sodass sie sich kaum vorstellen konnten, wie Imhotep das den Rest der Strecke alleine tragen sollte.
    Nach einer Weile rief Imhotep ihnen, wie sie es vorher abgemacht hatten, um den Erpresser zu täuschen, laut und deutlich zu:
    „Ich werde nun allein weitergehen. Geht zurück, ohne euch umzusehen. Ihr dürft nicht wissen, wo ich hingehe.“
    Wie folgsame Kinder machten sie kehrt und gingen ein paar Schritte in Richtung Imhoteps Haus zurück. Doch sie warteten nur darauf, an eine Biegung des Pfades zu kommen. Dort waren sie von Imhoteps Position aus nicht mehr zu sehen. Das Schilf war hoch genug, um sich dahinter zu verstecken.
    Im Abstand von fünfzig Metern folgten sie und Niklas Imhotep weiter. Immer wieder blieben sie stehen und versteckten sich im Papyrusdickicht. Doch sie waren sich völlig sicher, dass sie niemand bemerkt hatte.
    Das letzte Stück legten sie abseits des Pfades im Schilf zurück und bemühten sich, Imhotep keine Sekunde aus den Augen zu verlieren.
    Als der Meister an der Biegung des Baches ankam, wo die Übergabe stattfinden sollte, legten sie sich in sicherer Entfernung auf die Lauer und warteten.
    Inzwischen wurde es rasch heller. Und auch ihnen dämmerte langsam, dass wieder etwas nicht so lief, wie sie es sich ausgemalt hatten.
    Imhotep ließ ächzend seine schwere Last fallen und schaute sich verwundert um. Ein Kahn war ans Ufer des Baches gezogen und anscheinend lag dort irgendetwas auf dem Boden, denn Imhotep bückte sich und hob etwas auf.
    Kein Zweifel, das musste die zweite Scherbe aus dem Wasserkrug
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