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Die magische Höhle - Die geheime Kammer

Die magische Höhle - Die geheime Kammer

Titel: Die magische Höhle - Die geheime Kammer
Autoren: Mathias Metzger
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stammelte einer. „Ich wollte sagen, Graf Eckber t … Ihr seid aus dem Heiligen Land zurückgekehrt? Ihr lebt! Oder seid Ihr ein Gespenst?“ Er zitterte vor Angst. Auch Heinrich wurde jetzt von Panik ergriffen. Er raste schlotternd aus dem Zimmer und stürmte davon. Ganz so, als ob er ein Gespenst gesehen hätte.
    Einer der Wächter nahm seinen ganzen Mut zusammen und fragte Eckbert: „Sollen wir ihn verfolgen?“
    Eckbert winkte ab. „Den sehen wir nicht wieder“, meinte er gönnerhaft. „Selbst wenn ihm irgendwann dämmert, dass ich doch kein Gespenst bin, wird er sich hüten, hier wieder aufzutauchen.“ Das war einleuchtend. Heinrich würden sie hier niemals wiedersehen.
    „Und jetzt werft das ganze Gesindel aus meiner Burg!“, befahl Eckbert mit fester Stimme.
    Die Wachen schalteten nicht ganz so schnell. Die meisten von ihnen waren ziemlich schlichte Gemüter und sie brauchten noch ein bisschen, um die turbulenten Ereignisse zu verdauen. Als sie den Befehl gehört hatten, sie sollten das Gesindel aus der Burg werfen, rannten sie Richtung Rittersaal und wollten Leonardo und seine Truppe davonjagen.
    „Doch nicht die!“, rief Eckbert ihnen lachend hinterher. „Schmeißt Heinrichs Kumpane raus! Und sagt ihnen, sie sollen sich hier nie wieder blicken lassen!“

Wer nicht will, der hat schon
    Inzwischen ging im Osten die Sonne auf. Eckbert musste sich schnell in den Schatten zurückziehen. Nach der jahrelangen Haft in seinem dunklen Kerker vertrug der Ritter kein grelles Licht mehr und er hatte keine Lust, sich schon an seinem ersten Tag in Freiheit einen Sonnenbrand zu holen.
    „Blässe sieht sowieso vornehmer aus“, belehrte er Julia, als sie ihn bedauern wollte.
    Eckberts Dankbarkeit für seine wundersame Errettung kannte keine Grenzen. Er machte Julia und Niklas ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen konnten. Davon war zumindest er überzeugt.
    „Wollt ihr als Pagen in meine Dienste treten?“, schlug er großmütig vor. Er selbst konnte sich kein glücklicheres Schicksal vorstellen, als sein Leben auf der Burg verbringen zu dürfen. Zumindest, solange man nicht in der Kammer steckte, in der er die letzten Jahre verbracht hatte. Für dahergelaufene Gaukler wie Niklas und Julia musste eine solche Chance auf jeden Fall ein wahrer Glückstreffer sein. Umso überraschter war Eckbert, als die beiden sein großzügiges Angebot ausschlugen.
    „Das ist unmöglich“, sagte Niklas wie aus der Pistole geschossen. „Wir sind Gaukler auf der Durchreise, unser Zuhause ist die Straße! Wir müssen noch heute weiterziehen.“
    Eckbert stutzte. Das war aber noch gar nichts gegen Julias verdutztes Gesicht. Sie wunderte sich, wie es Niklas immer wieder schaffte, so beeindruckende Sprüche aus dem Ärmel zu schütteln. So redete er sonst nie. Aber Hauptsache, seine Sprüche taten ihre Wirkung. Denn es war wirklich allerhöchste Zeit, nach Hause zurückzukehren.
    Sie verabschiedeten sich kurz und schmerzlos. Lange Erklärungen waren nicht nötig. Eckbert wusste ja, dass die Gauklertruppe weiterziehen musste. Er nahm den schnellen Abschied der beiden als eine weitere Laune des Schicksals hin. Genau wie seine unverhoffte Errettung.
    „Und was willst du Leonardo erzählen?“, fragte Julia ihren Bruder.
    „Ist doch ganz einfach!“, erklärte Niklas.
    Er ging zu Leonardo und seinen Brüdern und teilte ihnen die guten Neuigkeiten mit:
    „Eckbert hat uns angeboten, als Pagen auf der Burg zu arbeiten. Wir bleiben hier!“
    Leonardo bedauerte zutiefst, einen so begabten Trickkünstler wie Niklas zu verlieren. Doch ein solches Angebot, wie es Eckbert gemacht hatte, konnte man natürlich unmöglich ablehnen. Das musste er einsehen.
    „Schade“, seufzte er enttäuscht. „Ich hätte wirklich zu gerne erfahren, wie deine Kartentricks funktionieren.“
    Niklas zwinkerte ihm zu. „Wie gesagt, ein Künstler verrät seine Tricks nie“, sagte er. „Aber ich gebe dir einen Tipp: Du musst den anderen nur immer einen Schritt voraus sein!“
    Niklas und Julia verloren keine Zeit mehr. Sie ließen die Burg hinter sich und machten sich auf den Weg nach unten. Keiner der Wächter hielt sie diesmal auf. Ihre Heldentaten hatten sich bei allen herumgesprochen. In die Stadt gingen sie erst gar nicht mehr zurück. Stattdessen nahmen sie den direkten Weg über die Schafweide in den Wald und gelangten nach einer kurzen Wanderung wieder bei ihrer Höhle an. Sie zogen die komischen Klamotten, die sie die ganze Zeit über ihren Sachen
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