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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane
Autoren: Terry Brooks
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ihrem Besitz befanden, solange sie wollte, hätte sie sie am liebsten zurückgegeben.
    Nun, da hätte sie sich genauso gut wünschen mögen, fliegen zu können. Sie stampfte entschlossen mit einem Fuß auf, während sie ging. Bis zum bitteren Ende würde sie dabeibleiben, also mindestens bis zu dem Zeitpunkt, wenn Pen Paranor erreicht hätte und in die Verfemung gegangen wäre, um seine Tante zu suchen. Sogar dann würde es ihr noch nicht freistehen, nach Hause zu gehen, sondern erst, nachdem Pen sicher zurückgekehrt war. Wahrscheinlich sollte sie ihn begleiten. Schließlich sprach allein die Behauptung des Königs vom Silberfluss dagegen, dass dies unmöglich sei, und es gab gute Gründe, dem Wort dieses Wesens aus der Feenwelt zu misstrauen.
    Die Sonne schob sich hinter die Gipfel, färbte den Horizont und ließ das unendliche Himmelsgewölbe dunkel werden. Beim Gehen warf sie aufmerksame Blicke nach rechts und links und überwachte mit ihren Druidenfähigkeiten, ob sie verfolgt wurde von jemandem, der es nicht gut mit ihr meinte. Die Urdas könnten sich entschieden haben, ebenfalls in die Ruinen einzudringen, um doch noch über sie herzufallen.
    Weil ihre Sinne geschärft waren und sie ihre Magie einsetzte, fand sie Pen. Es geschah ganz unerwartet, als sie sich der Brücke näherte und sich schon ganz darauf eingestellt hatte, bei ihren Gefährten anzukommen. Plötzlich spürte sie seine Nähe, verlangsamte den Schritt und schaute sich um. Er war nirgendwo zu sehen, doch musste er sich auf der anderen Seite der Schlucht befinden, irgendwo zwischen den Bäumen. Langsam und vorsichtig bewegte er sich voran, als würde er sich vor etwas in Acht nehmen.
    Als er am Rand der Schlucht in Sicht kam, bestätigte sich ihr Eindruck. Er ging geduckt durch die Bäume und blieb häufig stehen, um tief in den Wald zu schauen. Jedes Mal neigte er dabei den Kopf, als würde er lauschen. Oder
jemandem
lauschen. Sie wusste es nicht. Kurz überlegte sie, ihn zu rufen, doch befürchtete sie, ihn dadurch an das oder den zu verraten, vor dem er sich verbarg. Also wartete sie und verfolgte seine Bewegungen. Sie entdeckte einen dunklen Stab, den er trug und den er beim Abschied noch nicht gehabt hatte. War das der Dunkelstab? Neugier erfüllte sie. Das musste er sein. Pen hatte gefunden, wonach er gesucht hatte, und befand sich auf dem Rückweg.
    Plötzlich fragte sie sich, was wohl aus Cinnaminson geworden war. Pen würde sie niemals zurücklassen, zumindest nicht ohne guten Grund. Vielleicht versuchte er den Verfolger von der jungen Fahrenden fortzulocken. Das klang einleuchtend.
    Sie bewegte sich parallel zu ihm, blieb zwischen den Büschen und Gräsern und hielt aufmerksam Ausschau, während sie aufgrund der Dunkelheit immer weniger erkennen konnte. Der Mond hatte sich noch nicht hervorgewagt, und nur wenige Sterne schienen am bewölkten Himmel. Bald würde sie Pen gar nicht mehr sehen können.
    Dann tauchte eine schwarze Gestalt in Mantel und Kapuze zwischen den Bäumen hinter dem Jungen auf. Sofort erkannte sie das Wesen. Es war das Ungeheuer aus Anatcherae. Es hatte sie den ganzen Weg verfolgt, und nun war es dort drüben mit Pen allein. Ihr rann es kalt den Rücken hinunter, und einen Moment lang überfiel sie Panik. Sie wollte Pen zu Hilfe eilen.
    Aber sie konnte ihn nicht erreichen. Niemand konnte das. Mit den Fingern suchte sie die Elfensteine, doch noch während sie die Talismane umschloss, zögerte sie. Es gab keinen Grund anzunehmen, die Magie könnte gegen dieses Wesen wirken. Und Zeit, es auszuprobieren, blieb ihr nicht. Sie musste etwas anderes tun, auf das sie sich besser verlassen konnte.
    Hektisch suchte sie nach einer Lösung. Das schwarze Ding kroch immer näher an ihren Freund heran.
    Pen versuchte zu entscheiden, was er tun sollte. Vor Angst und Unentschlossenheit erstarrt hörte er plötzlich Stimmen. Zuerst glaubte er, dass ihm sein Gehör einen Streich spiele und dass er sich alles nur einbilde, weil der Verlust von Cinnaminson seinen Verstand in Mitleidenschaft gezogen hatte. Er legte den Kopf schief und gab sich Mühe zu verstehen, warum der Wind so klang und warum ausgerechnet jetzt.
    - Komm mit Der Chor flüsterte ihm leise aus dem Zwielicht zu, ehe er davontanzte. Die Aeriaden, daran bestand kein Zweifel. Nicht Cinnaminson allein, sondern der gesamte Chor, eine Sammlung gleicher Stimmen, rief nach ihm.
    Verwirrt und zögernd starrte er ins Leere.
    - Komm mit. Es naht Er begriff. Sie sprachen von dem
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