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Die Macht des Schmetterlings

Die Macht des Schmetterlings

Titel: Die Macht des Schmetterlings
Autoren: Matt Dickson
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klar, dass sein Handy verschwunden war   – genau wie seine Jacke. Wo und wann er sie ausgezogen hatte, konnte er sich nicht erinnern. Dann hörte er   – so schwach, dass er erst glaubte, sich zu irren   – das Klingeln eines Handys. Es kam aus dem vorderen Teil des Flugzeugrumpfs. Ren schüttelte den Kopf, sicher, dass das Geräusch verstummen würde.
    Aber das tat es nicht. Es klingelte weiter.
    Und jetzt erkannte Ren den Klingelton. Noch immer halb benommen stolperte er auf das Flugzeug zu.

171
    Chinchewe, Malawi, Ostafrika
    Maria und ihr Kameramann öffneten die Heckklappe des Mannschaftswagens und holten die metallenen Flugkoffer heraus, die ihre Ausrüstung für die Satellitenübertragung enthielten. Maria baute die Schüssel auf und richtete sie mithilfe des eingebauten Kompasses auf den nächstgelegenen geostationären Satelliten aus, während Renny den Generator in Betrieb setzte und den digitalen Betacam-Player anschloss, sodass sie Bilder und Ton übertragen konnten.
    Sobald die Ausrüstung fertig aufgebaut und in Betrieb genommen war, wählte Maria die internationale Vorwahl. Sekunden später konnte sie hören, wie im Büro in Washington das Klingeln ertönte.
    »Lynn, hier spricht Maria. Sag Kev, wir haben mehr Material für die Afrika-Geschichte. Dieses Mal allerdings liefern wir ihm pures Gold.«
    »Kev ist schon vor einer Weile gegangen. Seine Schicht war zu Ende.«
    »Mist. Wer hat jetzt Dienst?«
    »Frank. Aber der ist noch nicht da.«
    »Lynn, weißt du ungefähr, wie man das Pult in Betrieb setzt, um die Sendung in Empfang zu nehmen?«
    »Ich bin mir nicht sicher   …«
    »Lynn, ruf Kev an und hol ihn so schnell wie möglich zurück. Glaub mir, die Story ist es wert.«

172
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Ren fühlte, wie ihm Flüssigkeit in den Nacken spritzte, als er in das Flugzeugwrack eindrang. Seine Augen schmerzten. Dunkel war ihm bewusst, dass es sich bei der Flüssigkeit um Benzin handelte   …
    Wo lag das Handy? Ren war sicher, dass es ihm Nachricht von seiner Tochter auf dem Mount Everest brachte. Er musste ihr sagen, dass er am Leben war.
    Der japanische Geschäftsmann entdeckte eine Aushöhlung, einen Raum, der die Größe eines Sarges hatte und Teil des Laderaums gewesen war.
    Da war seine Jacke. Und da war auch sein Handy, das noch immer klingelte.
    Ren streckte die Hand aus und bekam die Jacke zu fassen, er tastete nach dem Telefon, zog es hastig heraus und nahm den Anruf entgegen.
    »Kuni, bist du das?«
    Einen Augenblick lang glaubte er, das Rauschen des Windes hören zu können. Benzintropfen rannen ihm geradewegs in dieAugen. Als er sich nach hinten lehnte, streifte sein Körper die ausgefransten Enden zweier Kabel.
    Ein Funke war alles, was nötig war.

173
    Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
    Alles stand in Flammen. In Flammen und in dichtem Rauch.
    Tina fand den Ausgang, der in einem verrückten Winkel beinahe horizontal über dem Boden hing. Ihre Hände fuhren über die metallische Oberfläche und suchten nach dem Türgriff, doch sie fanden ihn nicht. Das Metall der Tür war glühend heiß. Während sie nach dem Türgriff suchte, verbrannte Tina sich die gesamte Haut ihrer Handflächen.
    Das Fenster des Cockpits. Ihre einzige Chance.
    Es gelang Tina, ihren Körper herumzuschwingen. Dann hievte sie sich über die Überreste des Sitzes und schaffte es, sich die beiden Fenster des Cockpits genauer anzusehen. Das eine war zerbrochen, doch der Winkel, in dem das Flugzeug lag, bedeutete, dass es praktisch in den Boden vergraben war, ohne Hoffnung, daraus zu entkommen. Das andere war noch intakt, aber ein kräftiger Ast hatte sich dagegengerammt.
    Oh mein Gott. Ich bin gefangen.
    Tina konnte spüren, wie die Tür des Cockpits sich bog, als die Flammen sich ihren Weg durch das dünne Aluminium bahnten.

174
    Washington D. C., USA
    Kev Grupper befand sich schon fast auf dem Zubringer, der auf die Brücke führte, als sein Handy klingelte. Es war die Produktionskoordinatorin Lynn, die ihn aus dem Studio anrief.
    »Kev, ich bin es. Kannst du noch mal zurückkommen? Es hat sich hier was ergeben.«
    »Nun mal halblang, Lynn, du weißt, wie die Abmachung lautet. Meine Schicht ist vorbei. Außerdem, was ist denn mit Frank? Ist der noch nicht da?«
    »Frank hat sich gerade krankgemeldet.«
    »Verdammt, das hätte er euch wirklich früher sagen können. Ich bin jetzt gleich auf der Autobahn, und ich brauche dringend etwas Schlaf.«
    »Es geht um
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