Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
dass sie es nie wieder anfassen konnte, nachdem ihr Zelt auf diese Weise verseucht worden war. »Nichts, das ich jetzt noch haben will«, erwiderte sie und webte Feuer. »Und nichts, das sich nicht ersetzen ließe.«
    Die anderen schlossen sich ihr an, und das Zelt fing an zu brennen. Rorik sprang zurück, als die Frauen die Macht lenkten. Romanda glaubte die Insekten drinnen zerplatzen zu hören. Die plötzliche Hitze trieb die Aes Sedai zurück. In wenigen Augenblicken war das Zelt ein flammendes Inferno. Frauen eilten aus den umstehenden Zelten.
    »Ich glaube nicht, dass das etwas Natürliches war«, sagte Magla leise. »Das waren Küchenschaben mit vierfach geteiltem Rückenschild. Es gibt sie auf Schiffen, die Shara besuchen. «
    »Nun, das war nicht das Schlimmste, das wir vom Dunklen König gesehen haben«, sagte Siuan und verschränkte die Arme. »Wir werden bald viel Schlimmeres sehen, merkt euch meine Worte.« Sie warf Shemerin einen Blick zu. »Kommt. Ich will diese Karte von Euch.«
    Sie gingen los, begleitet von Rorik und den anderen, die im Lager Bescheid geben würden, dass es der Dunkle König in dieser Nacht berührt hatte. Romanda blieb und sah zu, wie das Zelt verbrannte. Bald bestand es nur noch aus glühenden Resten.
    Beim Licht, dachte sie. Egwene hat recht. Es kommt. Und zwar schnell. Und jetzt saß das Mädchen im Kerker; vergangene Nacht hatte sie sich mit dem Saal in der Welt der Träume getroffen und sie über den katastrophalen Abend mit Elaida und die Auswirkungen ihrer Beleidigung der falschen Amyrlin informiert. Und noch immer verweigerte sie jede Rettung.
    Fackeln wurden entzündet und Behüter geweckt, die nach weiterem Bösen Ausschau halten sollten. Romanda roch Rauch. Das waren die Überreste von allem, was sie auf der Welt besessen hatte.
    Die Burg musste wieder vereint sein. Ganz egal, was es kostete. Würde sie bereit sein, sich Elaida zu beugen, damit das geschah? Würde sie bereit sein, das Kleid der Aufgenommenen anzuziehen, wenn das für die nötige Einheit für die Letzte Schlacht sorgte?
    Sie konnte sich nicht entscheiden. Und das bereitete ihr beinahe genauso viel Sorgen wie zuvor diese wimmelnden Küchenschaben.

KAPITEL 2
    Im Beschwipsten Wallach
    N atürlich entkam Mat dem Lager nicht ohne die Aes Sedai. Verdammte Frauen. Er ritt die uralte Straße entlang, dieses Mal nur ohne die Bande. Allerdings wurde er begleitet von den drei Aes Sedai, zwei Behütern, zwei Soldaten, Talmanes, einem Lastpferd und Thom. Wenigstens hatten Aludra, Amathera und Egeanin darauf verzichtet, sich ihnen anzuschließen. Die Gruppe war auch so schon zu groß.
    Die Kiefern, die die Straße bewachten, dufteten stark, und in der Luft lag das Gezwitscher von Bergfinken. Bis zum Sonnenuntergang waren es noch ein paar Stunden, Mat hatte die Bande gegen Mittag anhalten lassen. Er ritt ein Stück vor den Aes Sedai und ihren Behütern, die eine dichte Gruppe bildeten. Nachdem er Joline Pferde und Geld verweigert hatte, war es für sie natürlich nicht infrage gekommen, ihm auch nur einen Schritt entgegenzukommen. Nicht, wenn sie ihn zwingen konnten, sie in das Dorf mitzunehmen, wo sie zumindest eine Nacht in einem Gasthaus mit weichen Betten und warmen Bädern verbringen konnten.
    Er wehrte sich nicht zu heftig. Zwar passte ihm nicht, dass die Bande zum Thema werden würde, und Frauen waren nun einmal Klatschweiber, selbst die Aes Sedai. Aber es war sowieso so gut wie unmöglich, dass der Vorbeimarsch der Bande in dem Dorf keinen Aufruhr auslöste. Sollte es auf diesen gewundenen Bergwegen seanchanische Patrouillen geben … nun, er würde die Bande eben zügig nach Norden führen müssen. Sinnlos, deswegen Tränen zu vergießen.
    Außerdem fand er langsam das alte Gleichgewicht wieder, wie er auf Pips über die Straße galoppierte und die Frühlingsbrise im Haar spürte. Er hatte einen seiner älteren Mäntel angezogen, rot mit braunem Besatz und aufgeknöpft, um das alte braune Hemd darunter zu zeigen.
    Allein darum ging es doch. Unterwegs neue Dörfer kennenzulernen, in den Gasthäusern zu würfeln, ein paar hübschen Schankmägden in den Hintern zu kneifen. Er würde nicht an Tuon denken. Verfluchte Seanchaner. Bestimmt ging es ihr gut, oder nicht?
    Nein. Der Gedanke an den Würfelbecher ließ beinahe seine Finger jucken. Es war viel zu lange her, dass er sich in einer Ecke niedergelassen und mit ganz normalen Burschen gespielt hatte. Ihre Gesichter würden etwas schmutziger sein und ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher