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Die Macht der Drei

Titel: Die Macht der Drei
Autoren: Hans Dominik
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Logg Sar darauf aufmerksam, daß ein Stiefbruder seines Vaters in Trenton lebt. Logg Sar findet im weiteren Laufe seiner Ingenieurkarriere eine Stellung in den Trentonwerken. Er erinnert sich der Mitteilungen der alten Leute und spricht bei Mrs. Harte vor. Ihr Mann ist tot. Ein Bild von Gerhard Bursfeld findet sich im Hause. Die Ähnlichkeit ist überzeugend.«
    Cyrus Stonard blickte den Erzähler durchdringend an.
    »Sie tischen mir da eine sehr romantische, aber wenig glaubwürdige Geschichte auf. Es fehlt nur noch das berühmte Muttermal, und die Sache könnte in irgendeinem Kriminalschmöker stehen. Herr Doktor, ich wünsche von Ihnen schlüssige Beweise, keine Phantastereien. Haben Sie irgendeinen wirklichen Beweis, daß Logg Sar und Silvester Bursfeld identisch sind?«
    Dr. Glossin spielte seinen Trumpf aus.
    »Ein Wort schließt die Kette: Logg Sar.«
    »Was soll das heißen?«
    »Logg Sar bedeutet im Tibetanischen das Jahresende. Den letzten Tag des Jahres. Den Tag, den die christliche Kirche dem Silvester geweiht hat. Die sterbende Mutter hat dem fremden Priester verständlich zu machen versucht, was der Name ihres Kindes bedeutet: das Jahresende. Der christliche Name wurde vergessen. Seine tibetanische Übersetzung ergab den neuen Namen, unter welchem der Knabe in Pankong Tzo verblieb.«
    »Das ist kein Beweis für mich, Herr Doktor. Und ich glaube… für Sie auch nicht.«
    Dr. Glossin trat einen Schritt näher an den Präsidenten heran.
    »Mein letzter Beweis, ein zwingender Beweis! Er kennt das Geheimnis seines Vaters. Es ist ihm überkommen, er hat es ausgebaut in einem Maße, daß…«
    Die feinen Flügel der Adlernase des Präsidenten zitterten. Zwei lotrechte Falten zogen sich zwischen seinen Augenbrauen zusammen, als er den Satz des Doktors vollendete:
    »…daß er unser werden oder verschwinden muß.«
    »Das ist wohl nicht mehr möglich.«
    »Nach dem Experiment in Sing-Sing… ich glaube, daß Gründe vorhanden sind, die mir gestatten, Ihr Konto damit zu belasten, Herr Doktor! Finden Sie einen Weg, auf dem sich die eine oder andere Möglichkeit bewerkstelligen läßt?«
    Cyrus Stonard warf dem Doktor einen Blick zu, der diesen erschauern ließ. Ein Wink des Präsidenten, und er war selbst aus der Liste der Lebenden gestrichen, fand vielleicht schon in wenigen Stunden selbst sein Ende auf dem Stuhle in Sing-Sing.
    Cyrus Stonard ließ die Lider sinken und fuhr ruhig fort: »Wie sind Sie hinter sein Geheimnis gekommen?«
    Der Doktor schöpfte tief Atem und begann stockend zu erzählen:
    »Sein Gesicht war mir vom ersten Tage an verhaßt. Auch sonst hatte ich Grund… seine Anwesenheit im Hause Harte unangenehm zu empfinden… Er bat mich, mein Laboratorium in meiner Abwesenheit benutzen zu dürfen. Ich erlaubte es ihm. Beim Fortgehen sorgte ich dafür, daß 10.000 Volt an den Tischklemmen lagen, während der zugehörige Spannungsmesser nur 100 Volt anzeigte. Ich kam wieder, um eine Leiche zu finden, und sah ihn unversehrt aus dem Hause treten. Das Lächeln eines Siegers auf den Lippen, der soeben einen großen Erfolg errungen hat. Da wußte ich, daß Silvester Bursfeld der rechte Sohn seines Vaters ist. Er mußte wissen, daß ich ihm die Falle gestellt hatte. Ich durfte mich nicht mehr vor seinen Augen zeigen. Drei Tage später verschwand er… Unauffällig, wie es üblich ist. Spezialgericht. Elektrokution. Ich glaubte, der Fall sei erledigt. Was weiter geschah, wissen Sie, Herr Präsident.«
    »Haben Sie in seinen Papieren gründlich nachgesucht?«
    »In jedem Winkelchen. Es sind keine Aufzeichnungen über die Erfindung vorhanden. Ich war dreimal in seinen Räumen. Jedes Stück Papier wurde umgedreht und studiert.«
    »Sie haben selbst gesucht… Lassen Sie unsere Polizei suchen! Die versteht es vielleicht besser… Zum zweiten Punkt unserer Besprechung. Wer hat R. F. c. 1 genommen?«
    »Ich würde sagen, sicherlich englische Agenten, wenn ich nicht…«
    »Wenn Sie nicht…«
    »Wenn ich nicht nach den Vorgängen dieses Morgens fürchten müßte, daß Silvester Bursfeld allein oder mit Komplicen in unserem schnellsten Flugzeug geflohen ist.«
    »Allein ist ausgeschlossen! Komplicen? Wer sind sie?«
    »Ich weiß es nicht… Bis jetzt noch nicht. Einer dieser Komplicen ist bestimmt der Zeuge Williams. Von dem dritten, der das Auto steuerte, wissen wir nur, daß er braunhäutig ist…«
    »Es ist anzunehmen, daß die drei zusammenbleiben werden. Drei sind leichter in der Welt zu finden als einer.
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