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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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hin.
    Hektisch zog Ava die Kiste an sich heran und schlug auf die Flammen ein. Ein Römisches Licht ging los und ließ einen Funkenregen in ihrem Gesicht explodieren.
    Schreiend taumelte Ava zurück, als auch die anderen Feuerwerkskörper zündeten.
    Drei Stufen auf einmal nehmend, stürmte Kev die Treppe hoch, dann preschte er mit dröhnenden Schritten die Flure entlang. Er folgte den Explosionsgeräuschen. Und dem heißen Schwefelgeruch. Es war der Gestank der Hölle. Rauch waberte unter einer der Türen heraus. Er riss sie auf.
    Ronnie war ans Bett fixiert. Der Baldachin brannte. Nachdem er ihn heruntergezogen und die Flammen ausgetreten hatte, durchschnitt er Ronnies Fesseln und schob sie von dem qualmenden Bett herunter.
    Sie zerrte sich den Knebel aus dem Mund. »Edie!« Hustend und würgend zeigte sie zum Fenster. »Edie! Die Frau hat sie mitgenommen! Sie sind dort raus!«
    Das Fenster stand offen. Das steile, abschüssige Dach des zwei Stockwerke hohen Wintergartens grenzte direkt an das Giebelfenster.
    Ava kauerte mit dem Rücken zum Rand auf dem First. Ihr Gesicht war rußgeschwärzt. Sie hatte Edie mit nach draußen gezerrt.
    Edies Beine hingen schlaff auf das Dach; ihr helles, zartes Kleid hatte sich an den Holzschindeln verfangen. Ihre schmutzigen Füße waren nackt. Ihre Augen suchten seine. Sie trug eine Sklaven-Krone. Nicht ein Muskel bewegte sich in ihrem Gesicht. Man hatte ihr die X-Cog-Droge injiziert und sie gekrönt, trotzdem waren Ronnie und die anderen noch am Leben. Also hatte Ava keine Dominanz über sie bekommen. Hinter dem brodelnden Meer des Entsetzens, empfand Kev unbeschreiblichen Stolz. Edie war so lieb und bescheiden, aber tief in ihrer Seele, dort, wo niemand sie sah, war die Frau wie gehärteter Stahl.
    Er hörte Ronnies Keuchen hinter sich. »Edie«, wisperte sie.
    »Geh zurück.« Kev schob sie vom Fenster weg. »Sieh nicht zu.«
    Aber das Mädchen drängte sich wieder vor, wollte sich nicht vertreiben lassen.
    Ava lachte. »Der unglaubliche Kev McCloud. Er trotzt dem Tod, bietet der X-Cog-Sklavenkrone die Stirn, lacht über hochexplosive Sprengstoffe. Aber jetzt ist ihm das Lachen vergangen.« In einer grotesken Imitation von Zuneigung wiegte sie Edie an ihrer Brust. »Na, mach schon«, forderte sie ihn auf. »Erschieß mich. Dr. O wurde immer ganz rührselig, wenn er darüber sprach, wie brillant du bist. Vermutlich könntest du die exakte Position berechnen, in der ihr zerschlagener Körper liegen bleiben würde, falls ich sie jetzt losließe.«
    »Ja«, sagte er.
    Sie kicherte irre. »Und?«
    »Lass mich rauskommen und Edie holen, Ava.«
    »Oh! Nennen wir uns jetzt beim Vornamen? Werd bloß nicht frech, du Drecksack. Sie ist in meiner Gewalt. Ich habe die Macht, erinnerst du dich? Ich habe die Macht.«
    »Ja, du hast die Macht. Aber du hast auch die Macht, diese Sache zu beenden.«
    Ein seltsames Glimmen strahlte aus ihren Augen. »Werd bloß nicht leutselig.«
    »Das werde ich nicht. Lass mich Edie holen. Es ist vorbei. Des ist tot. Sie sind alle tot. Die Polizei ist auf dem Weg. Siehst du die Lichter? Hörst du die Sirenen? Sie umstellen uns. Wenn du kooperierst, werden Edie und ich ihnen sagen, was Dr. O dir angetan hat. Du bekommst die Hilfe, die du brauchst. Versprochen.«
    Avas Lachen verklang. Tränen liefen aus ihren Augen. »Du glaubst, die Aussicht auf ein Leben in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt wäre verlockend?«
    »Denk über die Alternative nach.«
    »Das tue ich ja«, antwortete sie. »Ich habe jeden beschissenen Tag in meinem beschissenen Leben darüber nachgedacht. Du hast ja keine Ahnung.«
    Sie starrten einander an. »Wenn du Edie etwas antust, reiße ich dich in Stücke.« Dabei wusste er, wie hohl und leer diese Drohung war.
    Ava wusste es auch. »Oje! Jetzt bin ich aber wirklich eingeschüchtert. Ich schlottere vor Angst. Ich schlottere so heftig, dass ich … Oh, mein Gott! Jetzt hätte ich sie fast fallen gelassen!«
    »Ava.« Kev zwang sich, nicht zu brüllen. »Es ist vorbei. Die Cops –«
    »Es ist Larsen!«, schrie eine Stimme unten im Garten. »Dort oben, im Fenster!«
    Es folgten hastige Schritte, laute Rufe. »Er hält sie draußen auf dem Dach fest! Beeilt euch!«
    Ava schaute nach unten, dann wieder zu Kev. Ein blutiges Grinsen furchte sich in ihr rußverschmiertes Gesicht. Ein Suchscheinwerfer wurde zuerst auf die Frauen, dann auf Kev gerichtet.
    »Lassen Sie Ihre Waffen fallen und heben Sie die Hände!«, befahl ein Mann durch
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