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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals
Autoren: Nora Roberts
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Lunch hier.«
    »Anna!«, drängte Myra. Es gab keinen Grund, höflich zu bleiben, wenn es solch große Neuigkeiten gab. »Nun erzähl schon.«
    »Was soll ich erzählen?«, entgegnete Anna lächelnd und genoss für einen Moment das Aufblitzen von Frustration in den Augen ihrer Freundin.
    Myra nahm eine Zigarette aus ihrem goldenen Etui und zündete sie an. »Erzähl mir, was zwischen dir und Daniel MacGregor passiert ist.«
    »Wir haben einen Walzer getanzt.« Anna schlug gelassen die Speisekarte auf. Allerdings ertappte sie sich dabei, wie sie unter dem Tisch mit dem Fuß im Takt wippte, als sie an den Tanz zurückdachte.
    »Und?«
    Sie sah ihre Freundin über die Speisekarte hinweg an. »Und was?«
    »Anna!« Myra verstummte, als die Drinks serviert wurden. Ungeduldig schob sie ihren Cocktail zur Seite. »Du warst mit ihm auf der Terrasse. Allein. Und das eine ganze Weile.«
    »Wirklich?« Anna nippte an ihrem Cocktail, entschied sich für einen Salat und klappte die Karte zu.
    »Ja, wirklich.« Mit einer übertriebenen Geste blies Myra Rauch an die Decke. »Offenbar habt ihr ein Gesprächsthema gefunden.«
    »Ich glaube, ja.« Der Kellner kehrte zurück, und sie bestellte ihren Salat. Myra entschied sich für Hummer und versprach sich dafür, das Abendessen ausfallen zu lassen.
    »Und? Worüber habt ihr gesprochen?«
    »Unter anderem über Weiblichkeit, soweit ich mich erinnere«, erwiderte Anna beiläufig, aber es gelang ihr nicht, den Zorn aus ihrem Blick herauszuhalten. Sofort drückte Myra ihre Zigarette aus und lehnte sich gespannt vor.
    »Ich vermute, Mr. MacGregor hat zu dem Thema recht eindeutige Ansichten.«
    Anna nahm noch einen Schluck, bevor sie das Glas abstellte. »Mr. MacGregor ist ein rechthaberischer Rüpel.«
    Ganz eindeutig zufrieden stützte Myra ihr Kinn in die Hand. Der kleine Schleier an ihrem Hut fiel ihr über die Augen, aber ihre Neugier war nicht zu übersehen. »Das mit dem rechthaberisch hatte ich längst vermutet, aber ein Rüpel … Tatsächlich?«
    »Er bewundert Frauen, die ihre Meinung sagen«, berichtete Anna. »Bis zu einem gewissen Punkt.« Sie schnaubte wenig damenhaft. »Und dieser Punkt wird erreicht, wenn die Meinung der Frau mit seiner nicht mehr übereinstimmt.«
    Ein wenig enttäuscht zuckte Myra mit den Schultern. »Das hört sich doch nach einem ganz normalen Mann an.«
    »Für Männer wie ihn sind Frauen nur dazu da, um die eigene Männlichkeit zu bestätigen.« Anna lehnte sich zurück und tippte mit den Fingerspitzen gereizt auf das weiße Tischtuch. »Frauen sind wunderbare Kreaturen, solange sie Kekse backen, Windeln wechseln und das Bett wärmen.«
    Fast hätte Myra sich an ihrem Champagner verschluckt. »Du meine Güte, in so kurzer Zeit hat er dich auf die Palme gebracht?«
    Anna zügelte ihre Verärgerung. Sie verlor äußerst ungern die Beherrschung und verwahrte es nur für die wirklich wichtigen Dinge auf. Daniel MacGregor gehörte nicht dazu. »Er ist unhöflich und arrogant«, bemerkte sie ruhiger.
    Myra überlegte einen Moment. »Mag sein«, stimmte sie schließlich zu. »Aber das spricht nicht unbedingt gegen ihn. Mir ist ein arroganter Mann immer noch lieber als ein langweiliger.«
    »Also, als langweilig kann man ihn bestimmt nicht bezeichnen. Hast du gesehen, wie er Cathleen ausgetrickst hat?«
    Myras Augen leuchteten auf. »Nein.«
    »Er hat einem Mann ein Zeichen gegeben, woraufhin der ihn bei Cathleen ablöste, damit er Herbert bei mir ablösen konnte.«
    »Ganz schön gerissen.« Myra strahlte vor Bewunderung und musste lachen, als Annas Miene sich verfinsterte. »Komm schon, du musst zugeben, dass es schlau war. Und Cathleen ist viel zu sehr von sich selbst überzeugt, um so etwas zu bemerken.« Myra seufzte genießerisch, als ihr Hummer serviert wurde. »Weißt du, Anna, du solltest dich geschmeichelt fühlen.«
    »Geschmeichelt?« Anna ließ ihren Ärger am Salat aus und stach heftiger als nötig darauf ein. »Ich verstehe nicht, warum ich mich geschmeichelt fühlen soll, nur weil irgendein riesiger, von sich selbst eingenommener Tölpel von Mann mit mir tanzen will.«
    Myra schnupperte am Hummer. »Riesig ist er, und vielleicht ist er auch ein Tölpel, aber er macht sich nicht wichtiger, als er auch ist. Und auf seine raue Art ist er attraktiv. So wie du sie immer abserviert hast, haben dich die aalglatten, weltmännischen Typen doch noch nie interessiert.«
    »Ich muss an meinen Beruf denken, Myra. Ich habe keine Zeit für
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