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Die Lustsklavin

Die Lustsklavin

Titel: Die Lustsklavin
Autoren: Linda Frese
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bewegen. Nach mehreren gescheiterten Experimenten gab es ein kleines Lebenszeichen meines Zeigefingers der rechten Hand. Er zuckte fast unbemerkt. Ich hatte es geschafft, dachte ich und arbeitete wie eine Verrückte daran, auch meine anderen Gliedmaßen dazu zu bewegen, sich zu rühren. Nach und nach wackelten die Finger ein bisschen und auch dort begann dieser fürchterliche Schmerz in meinen Blutbahnen zu explodieren. Unvergleichliche Nervenreize sendeten eindeutige Signale an mein Gehirn und die besagten: Zieh dich zurück, das ist nicht zu ertragen, geh in deine eigene Welt.
     
Ich war versucht, genau das zu tun. Meine Sinne schwanden wieder allmählich und ich flüchtete in eine Welt ohne Schmerz, eine Dunkelheit, in der es nur mich gab. Ein Platz, an dem ich ruhen konnte. Wie durch ein Wunder hörte ich Nicolas’ Worte in meinem Kopf. Halte durch, ich hole dich hier raus. Ich liebe dich. Flüsternd tönten die Worte in meinem Inneren und wiederholten sich immer und immer wieder. Da wurde mir klar, dass ich alles geben musste, um wach zu bleiben.
     
Meine rot geäderten Lider waren so schwer und ich hatte Mühe sie aufzubekommen, aber unter Aufbietung all meiner physischen Kraft gelang es mir letztendlich doch noch. Erneut sah ich in die undurchdringliche Nacht und spürte, wie eine Person auf mich zukam. Nicolas. Er würde kommen, um mich zu holen.
     
Enttäuscht sah ich allerdings, als die Person näher kam, dass es Sir Ethan war. Seine riesige Gestalt tauchte aus der Düsterkeit auf und sein kahler Schädel leuchte im Licht des Mondes, der mittlerweile zur Hälfte am Firmament stand. Seine grünen, katzenartigen Augen funkelten und ich beeilte mich, meinen Blick zu senken. Direkt vor mir blieb er stehen und begann sofort mit seiner Mahnung: „Du hast gut durchgehalten und jeder konnte dich sehen, Sklavin. Nun ist es genug, ich brauche dich für andere Aufgaben.“
     
Er rümpfte merkwürdig die Nase, schnüffelte und meinte dann zu mir: „Du hast dich ja schon wieder eingepinkelt. Das stinkt ja fürchterlich. Kannst du dich nicht beherrschen?“
     
Mit zwei starken Fingern nahm er mein Kinn, hob es an und raunzte mir ins Gesicht: „Du wirst noch lernen müssen, deinen Körper zu beherrschen. Du darfst erst dann pinkeln, wenn ich es erlaube. Du warst sehr unartig und dafür musst du heute im Verlies schlafen. Ich sperre dich weg!“
     
Er ließ mein Kinn wieder los und ich holte Luft, weil ich die ganze Zeit, als er sprach, mich nicht getraut hatte zu atmen. Ein metallisches Klicken verriet mir, dass er das Schloss der Ketten öffnete, und schon fühlte ich die grobgliedrigen Ringe über meine Beine huschen wie Schlangen, die ihre Beute umkreisten. Dadurch fehlte mir aber plötzlich der Halt und ich sackte in mich zusammen. Meine Beine waren seltsam unter mir verdreht und ich hatte keine Kraft mehr aufzustehen.
     
Brutal zog der Meister auf einmal an meinen Haaren und riss mich daran nach oben. Dieser schneidende Schmerz durchzog meinen Schädel und drang bis in mein Hirn. Er brüllte laut herum: „Komm schon hoch, du unartige Sklavin. Nur keine Müdigkeit vorschützen.“
     
Ich stolperte und wankte, mir war furchtbar schwindelig und ich war einer Ohnmacht nahe, aber ich hielt mich wacker auf den erschöpften Beinen. Hinterher wusste ich selber nicht mehr, wie ich das gemacht hatte, aber es gelang mir. Er zog mich an meiner Kette hinter sich her, als er endlich von meinen Haaren abgelassen hatte, und ich holperte mehr, als dass ich ging. Mehrmals verlor ich das Gleichgewicht und fiel hin und jedes Mal riss er mich an meinen Haaren wieder hoch. Es fühlte sich an, als hätte ich keine Haare mehr, weil er sie alle ausgerissen hätte. Aber er fand immer noch welche, um mich zu quälen. Mit letzter Kraft versuchte ich nicht mehr zu fallen, suchte den Boden nach Unebenheiten ab.
     
Er schleifte mich an der Kette durch den Garten, bis wir das Gebäude betraten. Dort durchquerten wir einen Gang und an seinem Ende gab es eine Treppe. Ethan riss mich zu sich, drehte mich um und stieß mich nichts ahnend die Treppe hinunter. Meine Beine gaben endgültig nach. Ich wirbelte die Treppe herunter und drehte mich mehrmals. Es mussten nur ein paar Stufen sein, denn ich landete plötzlich auf hartem Steinfußboden, kollidierte mit einer gemauerten Wand und prellte meinen Hinterkopf mit voller Wucht gegen raue Steine. Es wurde dunkel um mich und Sterne funkelten lichterloh, ich floh abermals in meine eigene Welt,
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