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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
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dagegen gesagt, weil du mir gar keine Chance dazu gegeben hast.«
    »Und weil Lady Hyacinth eine sehr hübsche junge Dame ist und eine reiche Erbin und die Tochter des Marquis von Longshaw dazu. Und weil du weißt, dass es an der Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.« Throckmorton sann einen Augenblick verbittert über das Schicksal der Schreibfedern nach und schob die Schublade zu. »Ein alternder Weiberheld ist eine hässliche Sache.«
    »Ich bin erst sechsundzwanzig.«
    »Ich habe mit einundzwanzig geheiratet.« Throckmorton wedelte kurz das Papier trocken und platzierte es in die Holzschatulle, die auf dem Schreibtisch stand. Er verschloss die Schatulle und steckte den Schlüssel ein.
    Ellery verfolgte jede seiner Bewegungen. »Vater hat mit vierzig geheiratet.«
    »Er musste sich erst ein Vermögen verdienen, um sich seine Braut von Adel leisten zu können.«
    »Mutter würde dir die Ohren lang ziehen, wenn sie hören könnte, wie du über sie sprichst.«
    »Vermutlich.« Throckmorton schob den Sessel zurück. Das glatte braune Leder glitt über einen dicken orientalischen Teppich mit azurblauen und pfirsichfarbenen Ornamenten auf winterweißem Grund. Die gestreiften Vorhänge nahmen, mit Gold akzentuiert, die Blau- und Pfirsichtöne auf, genau wie die orientalischen Vasen und die Blumen darin. jeder Einrichtungsgegenstand, jede Verzierung, jede Kleinigkeit war mit Geschmack ausgewählt, so dass der Raum eine Gelassenheit ausstrahlte, die über das Chaos in Throckmortons Geschäftsleben hinwegtäuschte.
    Die verfeinerte Anmutung war seiner Mutter zu verdanken. Lady Philberta Breckinridge-Wallingfork war gerade zwanzig Jahre alt gewesen, die Tochter eines der ältesten Grafengeschlechter Englands, als die verarmten Lebensumstände ihrer Familie sie zur Heirat gezwungen hatten. Doch sie war Stanley Throckmorton eine pflichtbewusste Ehefrau und den jungen eine gute Mutter gewesen. Lady Philberta und ihre hoch angesehene Familie hatten den Throckmortons den Weg in die feine Gesellschaft geebnet und ihnen Festlichkeiten wie die heutige ermöglicht, wo sich die höchsten Kreise Londons i n ihren Salons trafen. Die feine Gesellschaft mochte hinter vorgehaltenem Fächer tuscheln, aber das Getuschel würde nie an Throckmortons Ohr dringen, denn die Throckmortons standen in dem Ruf, schnell und rechtschaffen zurückzuschlagen. »Lady Hyacinth wird dem Namen Throckmorton genauso viel Glanz verleihen wie Mutter, als sie Vater geheiratet hat.«
    Ellery wandte sich ab, lehnte sich gegen den massiven Schreibtisch und gab seine Interpretation des missbrauchten, grüblerischen jungen Mannes zum Besten. »Und dass Hyacinths Familie Teeplantagen in Indien besitzt, schadet wohl auch nicht.«
    Throckmorton trat an den Spiegel und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Es schadet ebenfalls nicht, dass du mit deinem guten Aussehen jedem Mädchen den Kopf verdrehen kannst, aber das werfe ich dir auch nicht vor.«
    Ellery legte den grüblerischen Ausdruck wie einen nassen Mantel ab und drehte sich wieder um. »Was uns zu dieser mysteriösen Lady zurückbringt.«
    »Ich bin jedenfalls froh, dass du dich nicht aus niederen Beweggründen für die Dame interessierst.«
    Throckmorton hätte es wissen müssen. Es war zu viel erwartet, dass Ellery seinen Part in dieser Verlobung spielte, ohne zu bocken. Ellery verstand sich auf Pferderennen, Weiber und Brandy, doch in letzter Zeit war er zu oft vom Pferd gefallen, zu oft im falschen Bett erwischt worden und einmal zu oft betrunken durch die Gegend getorkelt. Es war an der Zeit, den Burschen zu verheiraten und zur Ruhe zu bringen, bevor er sich noch den Hals brach – oder irgendwer ihn erschoss.
    Throckmorton zupfte sein Halstuch zurecht. »Erzähl mir mehr von dieser rätselhaften Frau.«
    Ellery zählte bereitwilligst ihre Vorzüge auf. »Ihr Haar ist von einem hellen Braun mit goldenen, wie Honig fließenden Strähnen. Ihre Zähne sind weiß und gleichmäßig wie die kostbarste Perlenschnur. Sie ist zierlich und doch kurvenreich wie eine marmorne Venus.«
    Er umriss mit Händen die Formen der in Frage stehenden Dame. »Ihre Haut ist wie -«
    »Alabaster?«
    »Genau!« Ellery lächelte und ließ die höchsteigenen Alabaster-Zähne blitzen.
    »Natürlich.« Throckmorton steckte die Manschetten frisch zusammen. »Und ihre Brustwarzen sind vermutlich wie zwei perfekte Rosenknospen.«
    Ellery legte die Stirn in Falten. Selten nur schien er die Witzeleien seines Bruders zu verstehen.
    Man trieb mit
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