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Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)

Titel: Die Liebe ist ein Dieb und der Pirat der Träume (German Edition)
Autoren: Claire Garber
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schrecklich, Peter. Du tust gut daran, in London zu bleiben. Ich wohne in London. Vielleicht kann ich dich mal einladen?“ Sie gab mir meinen Pass zurück und bedeutete mir mit abschätzigen Gesten, die mich sehr an meine heuchlerische Mutter erinnerten, vom Check-in-Schalter wegzutreten. „Du hast jetzt eingecheckt, Kate“, erklärte sie drohend, „also sieh zu, dass du zum Flugzeug kommst.“
    Als wir vom Schalter weggingen, brüllte sie uns hinterher: „Kontaktier mich auf Facebook, Peter!“, doch er schien es garnicht mitzubekommen, denn er hatte mir einen Arm um die Schulter geschlungen und stellte schon wieder etwas, das man als „liebevoll“ bezeichnen konnte, mit meinen Haaren an.
    „Hast du noch Zeit für einen Kaffee, ehe du fliegst?“, flüsterte er mir ins Ohr. Sein warmer Atem auf meinem Hals brachte meinen gesamten Körper zum Kribbeln. Ich wusste nicht, ob ich noch Zeit hatte oder nicht. Ich wusste im Moment gar nichts, außer dass Peter Parker neben mir herging und mich mit seinem starken Arm fest an sich gezogen hatte. „Und nicht so einen Kaffee wie neulich, einen richtigen Kaffee. Wir müssen wirklich reden.“
    Er brachte mich den ganzen Weg bis zu den Abfluggates, den Arm noch immer um mich geschlungen, aber ich war mir nicht sicher, wie wir diesen mythischen Kaffee trinken sollten, denn alle Cafés lagen bereits weit hinter uns. Das Einzige, was man noch als Erfrischungsstand bezeichnen könnte, war das Tablett mit den Flaschen, die man den schlecht vorbereiteten, nicht so oft fliegenden Fluggästen abgenommen hatte; denen, die offenbar die Fähigkeit besaßen, aus 101 ml Fanta und einem Töpfchen Anti-Falten-Gesichtscreme eine Bombe zu basteln. Vielleicht hatte Peter Parker einen Flachmann gekauft und wir würden ein Picknick am Gate machen? Oder vielleicht gab es gar keinen Kaffee, sondern nur eine Umarmung und ein Tätscheln des Rückens, ehe er mich durch das Gate schob, „Bis zum nächsten Jahr, Kate“ brüllte und sofort die verdammte Tabitha Jones via Facebook kontaktierte. Aber Peter Parker ging immer weiter – bis zur Passkontrolle, wo er in seine Tasche griff, einen Pass hervorzog und direkt durch die Kontrolle marschierte. Wie angewurzelt beobachtete ich ihn, bis er sich schließlich umdrehte und nach meiner Hand griff, damit ich ihm folgte.
    „Kommst du nun mit mir oder nicht?“, fragte er und ging mit mir in die winzige Einkaufspassage, aus der die Abflughalle in Heathrows Terminal fünf bestand.
    Eine Zeit lang – mir kam es wie eine kleine Ewigkeit vor – saßen wir nebeneinander in einer Reihe von Plastikstühlen in einemverlassenen Bereich in der Nähe des Gates. Die ersten Passagiere hatten begonnen, an Bord meines Fliegers zu gehen. Peter hatte mir einen Kaffee gekauft, aber noch immer nichts gesagt. Genauso wenig wie ich. Als die letzten Passagiere an Bord gingen, drehte er sich zu mir herum.
    „Kate, es gab nicht viele Vorbilder in meinem Leben, die mir hätten zeigen können, wie das mit einer Beziehung gut funktioniert. Eigentlich gibt es gar keine. Ich hatte meine Mum und deine Mum und dich und Gabriel. Und keins dieser Vorbilder war sonderlich positiv. Wenn du ankommst und mir erzählst, du brauchst mich, na ja, dann verspüre ich einfach nur den Wunsch, davonzulaufen, und so leid es mir tut, aber ich brauche dich wirklich nicht. Ich werde nie irgendjemanden brauchen.“
    Ich konnte es nicht fassen, dass Peter Parker den ganzen Weg zum Flughafen nach Heathrow gekommen war, um noch einmal auf diesem Punkt herumzureiten. Es war der einzige Punkt, bei dem nun wirklich keine Gefahr bestanden hatte, dass ich ihn jemals vergessen würde.
    „Ich hab’s begriffen, Peter. Ich hab’s neulich schon begriffen. Du hättest wirklich nicht herkommen müssen, um es mir noch einmal unter die Nase zu reiben.“
    „Kate, ich sag dir doch schon die ganze Zeit, dass ich nicht so richtig weiß, wie ich die Sache hier handhaben soll, und doch bist du ständig sauer auf mich, wenn ich das Falsche sage!“ Er räusperte sich und fing noch einmal an. „Kate, ich brauche dich nicht.“
    „Peter, du klingst wie eine kaputte Schallplatte! Sie haben bestimmt an dich gedacht, als sie die erfunden haben!“
    „ Aber wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich entscheiden , Zeit mit dir zu verbringen. Ich würde mich für dich entscheiden. Ich entscheide mich für dich.“ Er nahm meine Hände und drückte sie zärtlich, während er unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her
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