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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen
Autoren: Jack Higgins
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kehrte mit einer Flasche Krug in einem Kühler und mit drei Gläsern auf einem Tablett zurück. Er stellte alles auf den Tisch und begann die Flasche zu öffnen.
    Aroun sagte: »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es müßte etwas ganz Besonderes sein. Etwas, das der Welt beweist, daß Saddam Hussein überall zuschlagen kann.«
    »So was braucht er auch, der alte Knabe«, sagte Dillon fröh­ lich. »Es läuft für ihn wirklich nicht gut.« Während Rashid die drei Gläser füllte, fügte der Ire hinzu: »Und was ist mit Ihnen, mein Sohn? Trinken Sie nicht mit?«
    Rashid lächelte, und Aroun meinte: »Trotz Winchester und Sandhurst, Mr. Dillon, bleibt Captain Rashid ein strenggläubi­ ger Moslem. Er rührt keinen Alkohol an.«
    »Na dann auf Ihr Wohl.« Dillon hob sein Glas. »Ich habe Respekt vor einem Mann mit Prinzipien.«
    »Es muß etwas Großes sein, Sean, etwas Kleines hat keinen Sinn. Es geht nicht darum, fünf Fallschirmspringer der briti­ schen Armee in Belfast in die Luft zu sprengen«, sagte Ma­ keev.
    »Ach, ihr wollt, daß Bush dran glauben soll?« Dillon grinste. »Der Präsident der Vereinigten Staaten tot und mit einer Kugel im Bauch?«
    »Wäre das so abwegig?« fragte Aroun.
    »Diesmal schon, mein Sohn«, erwiderte Dillon. »George Bush hat sich nicht nur mit Saddam Hussein angelegt, sondern er kämpft gegen das gesamte arabische Volk. Sicher, das ist natürlich totaler Quatsch, aber so sehen es viele arabische Fanatiker. Gruppierungen wie die Hisbollah, die PLO oder die Unberechenbaren wie die Leute vom Schwert Allahs. Typen, die sich sofort eine Bombe um den Bauch binden würden, um sie zu zünden, wenn der Präsident ein Bad in der Menge nimmt und Hände schüttelt. Ich kenne diese Leute. Ich weiß, was sie in Gang hält, wie ihr Verstand funktioniert. Ich habe schließ­ lich in Beirut Leute für die Hisbollah ausgebildet. Und ich habe für die PLO gearbeitet.«
    »Sie wollen also damit sagen, daß zur Zeit niemand an Bush herankommt?«
    »Lesen Sie Ihre Zeitungen. Jeder, der auch nur entfernt aus­ sieht wie ein Araber, wagt sich heutzutage in New York und Washington so wenig wie möglich auf die Straße.«
    »Aber Sie, Mr. Dillon, sehen doch nicht im mindesten wie ein Araber aus«, wandte Aroun ein. »Und dann sind Sie auch noch blond.«
    »Das war Lawrence von Arabien auch, und er hat sich be­ kanntlich selbst als Araber bezeichnet.« Dillon schüttelte den Kopf. »Präsident Bush hat das beste Sicherheitssystem der Welt, das können Sie mir glauben. Ein Ring aus Stahl, und unter den augenblicklichen Umständen, solange das Spektakel am Golf im Gange ist, bleibt er ganz sicher zu Hause. Das
    können Sie mir abnehmen.«
    »Was ist denn mit dem Außenminister, James Baker?« sagte Aroun. »Er ist doch ständig in diplomatischer Mission in Europa unterwegs.«
    »Ja, aber wann und wo, das ist das Problem. Man erfährt, daß er in London oder Paris war, wenn er bereits wieder abgeflogen ist und darüber im Fernsehen berichtet wird. Nein, die Ameri­ kaner können Sie vergessen.«
    Stille trat ein, und Aroun starrte düster vor sich hin. Makeev ergriff als erster wieder das Wort. »Dann verraten Sie mir doch mal Ihre Meinung als Fachmann, Sean. Bei welchen Staats­ oberhäuptern findet man das schwächste Sicherheitssystem?«
    Dillon lachte schallend. »Ach, ich denke, diese Frage kann Ihnen dieser Mann hier beantworten, Winchester und Sand­ hurst.«
    Rashid lächelte. »Er hat recht. Die Briten sind wahrscheinlich die Weltmeister, wenn es um verdeckte Operationen geht. Die Erfolge ihres Special Air Service Regiments sprechen für sich, aber was die anderen Bereiche betrifft …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ihr Hauptproblem ist die Bürokratie«, erklärte Dillon ihnen. »Der englische Security Service operiert mit zwei Abteilungen. Was die meisten Leute immer noch MI 5 und MI6 nennen. Beim MI5 oder DI 5 sitzen die Spezialisten für die Gegenspio­ nage in Großbritannien. Der andere Verein operiert im Aus­ land. Dann ist da die Spezialabteilung bei Scotland Yard, die gebraucht wird, um Verhaftungen vorzunehmen. Der Yard verfügt außerdem über eine Antiterror-Gruppe. Dann gibt es da jede Menge Geheimdiensteinheiten bei der Armee. Es wimmelt geradezu von ihnen, und sie treten sich gegenseitig auf die Zehen, und das, meine Herren, ist eine Situation, wo sich Fehler einschleichen.«
    Rashid schenkte ihm Champagner nach. »Und Sie wollen damit ausdrücken, daß dadurch die Sicherheit ihrer
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