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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat
Autoren: K. A. Stone
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mir auf meinen Wanderungen bis jetzt begegnet waren, hatten sich den Skriek gegenüber feindlich gezeigt.
    »Die Zauberer sind die Bewahrer Alluniens«, erklärte meine Mutter. »Sie tagen im Bastolischen Schloss in einem großen Saal aus marmornen Säulen und halten Rat. Die unterschiedlichen Völker Alluniens sind dort vertreten und werden von den allmächtigen Zauberern angehört. Streit wird von ihnen geschlichtet, Friedensverträge ausgehandelt und Recht gesprochen.«
    Ich hörte gespannt zu, meine menschenähnlichen Ohren zuckten interessiert.
    »Alle«, fuhr meine Mutter fort, »sind dem Rat der Zauberer unterworfen. Die drei zwergischen Königsreiche ebenso, wie die sieben Riesenstämme, die vier Trollhorden, sowie die Kobolde und Gnome, die ihre Reiche in zahlreiche Fürstentümer aufgeteilt haben.«
    »Und haben auch wir Skriek eine Stimme im Rat der Zauberer?«, wollte ich wissen.
    »Nein«, sagte meine Mutter und schüttelte ihren schuppigen Kopf. »Wir Skriek leben frei. Wir haben weder Länder noch Städte. Wir bestellen keine Felder und betreiben keinen Handel. Unser Streben geht allein dahin, Bahlunas Ruf zu folgen. Kein Skriek würde seine Tage in einer marmornen Halle verbringen und über Zwistigkeiten debattieren. Dabei würde seine reine Seele verkümmern.«
    »Ach so.« Ich überlegte. »Wir haben also keinen Sitz im großen Saal. Daher dürfen uns all die anderen Wesen jagen, töten und häuten.«
    Meine Muter seufzte. »Niemand darf uns jagen und töten«, erklärte sie. »Der Rat der Zauberer hat es verboten. Aber es gibt viel Streit in Allunien und die Zauberer haben alle Hände voll zu tun, die Grenzen zwischen den einzelnen Fürstentümern und Königsreichen zu sichern. Selbst die Wesen eines einzigen Volkes sind sich oft uneins. Zwerg kämpft gegen Zwerg, Troll gegen Troll. So kann es keinen Frieden geben und die Zauberer stehen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.«
    »Und sie haben daher keine Zeit sich um uns zu kümmern«, vollendete ich die Ausführungen meiner Mutter.
    »So ist es, kleiner Hama«, sagte sie.
     
    Drei Wochen später war das Monat herum und Puntamina und Malamannina kehrten unversehrt zu uns zurück. Ich stieß einen Schrei der Freude aus und lief Malamannina lachend entgegen, um sie herzlich zu umarmen. Ohne Scheu erwiderte sie meine Begrüßung und ich atmete auf. Sie war geheilt.
    Vier Tage später zogen wir entlang der Küsten des Großen Meeres weiter. Unterwegs fanden wir zwei tote Kobolde, deren Körper von kleinen Blasrohrpfeilen gespickt waren. Wir nahmen ihre Oberschenkelknochen und fertigten vier handliche, kleine Flöten, die wir Puntamina und Malamannina schenkten.
    Von allen wurden die beiden toten Kobolde als gutes Zeichen Bahlunas gewertet und ich fühlte, dass die Sippe mir wieder wohlgesonnen war. Meine Verfehlung gegenüber Malamanninas wurde mir endgültig verziehen und es sollte einige Zeit vergehen, bis ich wieder das verhasste Wort Halbseele hörte.
    Eines Tages, wir durchquerten soeben einen Ausläufer des Großen Meeres, überfiel mich völlig überraschend mahamsanazu . Ein unstillbares Interesse brannte plötzlich in meiner Seele und ich wurde unruhig. Meine Muter erkannte meinen Zustand und nickte mir aufmunternd zu. Wir verließen die Sippe. Mit festem Griff hielt ich die Hand meiner Mutter und überließ mich meinen Instinkten, die mich in östliche Richtung führten. Wir schlugen einen Waldweg ein, schlichen um Bäume und Büsche und hielten Ausschau. Nach einer Weile schnupperte meine Mutter in den Wind und lächelte zufrieden. Mit Gesten hieß sie mir, ihr leise zu folgen. Vorsichtig näherten wir uns einer Lichtung, an deren Rändern Brombeersträucher wuchsen. Ich sah eine Gruppe Kobolde und wieder kochte die Wut in meiner Seele hoch. Die Schuppen an meinen Armen färbten sich augenblicklich dunkelgrün. Da spürte ich die besänftigende Krallenhand meiner Mutter auf meiner Schulter und so versuchte ich ruhig zu bleiben, mein mahamsanazu zu leben und die Kobolde zu beobachten. Nach drei, vier Atemzügen und dem Formen des heiligen Mondzeichens wurde meine Seele wieder friedlicher.
    Die Kobolde, es waren rund ein Dutzend, schienen einen Wettstreit auszutragen. Sie hatten Lederschlingen, die sie über ihren Köpfen wirbelten, um kleine, runde Kiesel abzuschießen.
    »Das sind Steinschleudern«, flüsterte meine Mutter und zwei goldene Schuppen auf ihrer Stirn färbten sich dunkel.
    Da wusste ich, dass sie an die Männer meines Vaters
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