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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen
Autoren: Terry Brooks
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rußgeschwärzt, und er hatte das Gefühl, dass er sich etliche Rippen und vielleicht auch ein paar Finger an einer Hand gebrochen hatte. Doch nichts davon war wirklich wichtig. Prue galt seine einzige Sorge, und er würde nicht an sich denken, bis er sich überzeugt hatte, dass es ihr gut ging.
    Plötzlich keuchte sie, hustete heftig und zuckte in seinen Armen. Er half ihr, sich aufzusetzen, und spürte, wie sie sich anspannte, als er das tat. »Pan?«, flüsterte sie heiser und mit belegter Stimme.
    »Ich bin hier, direkt neben dir.«
    »Der Dämon?«
    »Tot. Es ist vorbei, Prue, wir haben gewonnen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Haben wir das?«
    Sie öffnete die Augen. Ihr milchiger Blick richtete sich auf eine Stelle direkt vor ihr, vollkommen leer. Das bekümmerte ihn, obwohl er wusste, dass sie eigentlich sehen konnte, wenn auch nur in Schwarzweiß. »Das haben wir, Prue.«
    »Die Menschen aus dem Dorf sind tot, sie alle sind für immer verschwunden. Es fühlt sich nicht so an, als hätten wir gewonnen.«
    »Trink das«, mischte sich Aislinne ein und hielt ihr den Wasserschlauch hin.
    Prue griff danach, ungeschickt, als müsste sie darum kämpfen, ihre Muskeln zu kontrollieren. »Gib ihn mir in die Hand, Pan.«
    »Was ist mit dir?«, erkundigte er sich, während er ihrer Bitte folgte und sie dabei beobachtete, wie sie einen langen Schluck von dem Wasser trank. »Oh, du bist ja verletzt.«
    Sie hatte zu Ende getrunken und hielt ihm jetzt den Wasserschlauch wieder hin. Stattdessen nahm Aislinne ihr den Schlauch aus der Hand und warf Panterra einen besorgten Blick zu.
    Prues Lachen klang leise und bitter. »Der König des Silbernen Flusses hat mich vorgewarnt. Er meinte, mir würde möglicherweise noch etwas genommen. Er hat gesagt, es könnte dazu kommen, wenn ich das täte, was er von mir verlangt hat. Ich habe wohl nicht richtig darüber nachgedacht, was das bedeutet. Das wollte ich nicht. Ich wollte dir nur helfen.«
    »Du hast mir geholfen«, antwortete er.
    »Den Dämon anzugreifen und ihn so lange abzulenken, dass du dich wehren konntest, hat die rote Taube ihr Leben gekostet … falls sie überhaupt so etwas wie ein eigenes Leben besessen hat. Was ich eigentlich nicht glaube. Ich glaube nicht mehr, dass sie real war. Sondern dass sie ein Teil von mir war. Als diese rote Taube vernichtet wurde, ging ein anderer Teil von mir ebenfalls verloren.«
    Pan schüttelte den Kopf und bückte sich, um in ihre milchigen Augen zu blicken. »Wovon redest du? Was ist verloren gegangen?«
    Sie lächelte ihn an und tastete mit ihrer Hand nach seiner Wange. »Es spielt keine Rolle, Pan. Es ist nicht deine Schuld.«
    »Prue, du musst es mir sagen. Was hat man dir genommen?«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Mein Augenlicht, Pan. Als der Dämon diese rote Taube von seinem Gesicht riss und zerstörte, habe ich den Rest meines Augenlichtes verloren. Jetzt bin ich wirklich blind. Vollkommen. Ich kann nichts mehr sehen.«

KAPITEL 32
    Am Mittag jenes Tages, als die Bedrohung durch die Drouj ein Ende fand, erreichten die Neuigkeiten vom Sieg der Elfen am Aphalionpass auch Arborlon. Ein Bote, den Haren Crayel, Hauptmann der Heimatgarde und Kommandierender Offizier losgeschickt hatte, verbreitete die Nachricht auf dem Weg zur Königin, um ihr Meldung zu machen. Die Bewohner der Stadt jubelten vor Erleichterung. Spontane Versammlungen wuchsen sich rasch zu ausgiebigen Feierlichkeiten aus, die sich in der ganzen Stadt ausbreiteten, und gegen Mittag gab es niemanden mehr, der die Kunde nicht vernommen hätte.
    Zu ihnen gehörten auch Isoeld Severin und der Erste Minister Teonette. Der Bote hatte dafür gesorgt, dass sie beide sämtliche Einzelheiten des Kampfes erfuhren, der mit dem Tod von Taureq Siq und der Flucht seiner Trollarmee geendet hatte. Er hatte sie auch über das unglaubliche Auftauchen von Phryne Amarantyne informiert, die auf einem Drachen geritten war und die verloren geglaubten Blauen Elfensteine benutzt hatte. Die Magie dieser beiden, der Bestie und der Steine, hatte die Invasion der Drouj beendet.
    Der Bote schloss seinen Bericht mit der Ankündigung, dass die Prinzessin bereits auf dem Weg in ihre Heimatstadt war, um sich mit dem Hohen Rat zu treffen. Sie beabsichtigte zu klären, wer ihren Vater ermordet und wer ein Recht auf den Elfenthron hatte.
    Das alles stimmte, selbstverständlich, bis auf den letzten Teil. Aber die Orullianbrüder hatten ihm eingeschärft, genau das zu der Königin zu sagen, und Xac
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