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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)
Autoren: Torsten Thiele
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einen Schritt zur Seite und stieß gleichzeitig mit dem Speer zu. Leider übersah er dabei einen Stein hinter ihm, stolperte und setzte sich auf seinen Hintern. Ihm blieb keine Zeit sich aufzurappeln, die erste Ratte raste nun auf ihn zu. Im letzten Moment riss Ker seinen Speer herum. Die Ratte war zu schnell, konnte nicht mehr abbremsen. Die Geschwindigkeit und ihr eigenes Gewicht drückten sie gegen die Speerspitze. Sie wurde aufgespießt. Ker sprang zurück auf seine Füße, trat die tote Ratte von seinem Speer und suchte nach der Zweiten. Schwer verwundet schleppte diese sich gerade unweit durch eine Lücke zwischen zwei Felsen. Er hatte sie also vorhin getroffen. Ohne zögern rannte ihr Ker hinterher. Er musste sie töten, bevor sie Verstärkung anlocken konnte. Seine Eile war unnötig, die Wüstenratte kroch kurz hinter dem Felsen nur noch Zentimeter um Zentimeter voran. Ker stieß ihr noch einmal seinen Speer ins Herz, jetzt war sie sicher tot. Den Speer mit der aufgespießten Ratte auf seiner Schulter wollte er gerade wieder zurückgehen, als ihm einige Büchel Wollgrass auffielen. Dahinter befand sich eine Spalte im Felsen, die groß genug für einen Menschen war. Neugierig inspizierte Ker die Felsspalte, steckte vorsichtig seinen Kopf hindurch. Offensichtlich führte sie in eine unterirdische Höhle. Entfernt hörte er etwas plätschern. Wasser!
    ***
    Von wegen, er kann mich hier im Dunkeln nicht allein lassen. Beo presste sich noch immer gegen den Felsen. Von Ker sah und hörte sie aber seit einiger Zeit nichts mehr. Sie fürchtete bereits, jeden Moment von Wüstenratten angefallen zu werden.
    „Ker?“, rief sie zaghaft.
    Hatten ihn die Ratten überwältigt? Vielleicht lag er nur wenige Meter entfernt blutend im Staub der Einöde und sie war die einzige, die ihm jetzt helfen konnte. Vorsichtig löste sich Beo vom Felsen und ging ein paar Schritte in die Nacht. Dabei hatte sie die Augen weit aufgerissen, starrte derart angestrengt in die Dunkelheit, dass sie ihr bald schmerzten.
    „Ker? Bist du hier irgendwo?“, rief sie noch einmal.
    Sie drehte sich im Kreis, stolperte einige Schritte weiter. Im Augenwinkel nahm sie eine kurze Bewegung wahr, fühlte es mehr, als das sie es sah.
    „Bist du das, Ker?“, rief sie.
    Konturen lösten sich aus dem Dunkel, kamen auf sie zu.
    „Was macht Ihr hier? Ihr solltet doch mit Ker bei den Vorräten warten“, fragte Zemal.
    „Wo ist Ker?“, wollte Mo wissen, die mit dem Rest der Gruppe ebenfalls ankam.
    „Ker ist verschwunden. Wir haben dich schreien hören, Mo, und wollten nach euch sehen. Wir hatten befürchtet, ihr könntet in die Hände der Fremden gefallen sein. Aber dann kamen Wüstenratten. Ker hat mit ihnen gekämpft, ich habe ihn dabei aus den Augen verloren. Blind wie ich in der Nacht bin, ist das nicht allzu schwer. Jetzt suche ich nach ihm. Was war denn da los im Lager der Fremden? Gab es Schwierigkeiten?“, antwortete Beo.
    „Das Lager der Fremden wurde von ein paar Wüstenratten angegriffen. Es waren nicht viele, wir haben sie getötet“, sagte Mo.
    „Wir haben sie dabei. Das sollte unsere Vorräte wieder ein wenig auffüllen und wenn wir ihr Blut trinken, sparen wir für einen ganzen Tag Wasser“, ergänzte Preido stolz.
    „Die Fremden sind definitiv keine Verdammten …“, begann Skio.
    „Über die Fremden könnt ihr mir später berichten. Jetzt müssen wir erst einmal Ker finden“, unterbrach sie Beo.
    „Älteste Beo hat recht“, stimmte ihr Mo zu, „Er könnte wieder in Schwierigkeiten stecken“
    „Da vorn liegt eine tote Ratte und daneben sind Spuren“, sagte Zemal und war bereits unterwegs.
    Die anderen folgten ihm und später den Fußspuren bis hin zur Felsspalte.
    „Hier hören die Spuren auf“, sagte Zemal.
    „Der Kindskopf wird doch nicht etwa da hineingekrochen sein“, meinte Mo.
    Sie hatte kaum ausgesprochen, als Ker seinen Kopf aus der Felsspalte nach draußen steckte.
    „Ich bin kein Kind!“, beschwerte er sich, „Ich habe Beo vor zwei Wüstenratten gerettet!“
    „Und dazu musstest du dich da in diesem Loch verkriechen?“, fragte Mo ungläubig.
    „Das habe ich entdeckt. Da unten gibt es eine große Höhle mit vielen Gängen. Viel größer als die in der wir als Kinder gespielt haben. Irgendwo tiefer muss Wasser sein, man kann es rauschen hören. Allein habe ich mich aber nicht weiter hinein getraut“, berichtete Ker.
    „Scheiße, bestimmt pfeift nur der Wind durch die Höhle. Ich bin immer noch dafür, den
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