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Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)

Titel: Die Legende der Alten: Teil 2: Wiederkehr (German Edition)
Autoren: Torsten Thiele
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unten! Wo ist dieser Keller? Lauft!“, rief Mo und war bereits an der Tür.
    Träumte sie noch immer? Sleem wusste nicht, was er von ihrer aufgeregten Aufforderung halten sollte. Aber er setzte sich trotzdem in Bewegung, so schnell wie es ihm seine Körperfülle und seine ruhige Art ermöglichte. Sicher würde sich bald alles klären, Mo wieder zu klarem Verstand kommen. Jetzt mit ihr zu diskutieren, versprach wenig Erfolg. Offensichtlich dachten Beo und dieser verzogene Junge genauso, denn auch sie folgten Mo, stellten die absurde Anweisung nicht infrage. Sleem presste verächtlich die Lippen aufeinander, als sich Ker kurz vor ihm durch die Tür zwängte. Jemand musste ihm zwingend Manieren beibringen, Sleem würde diese Aufgabe übernehmen, später. Jetzt gab es Wichtigeres zu tun. Mo blickte von der Treppe fragend herüber.
    „Ja richtig, die Treppe hinunter und dann rechts, glaube ich zumindest“, keuchte Sleem und nickte dabei zustimmend.
    Mit wenigen Sätzen hastete Mo die Treppe hinab und entschwand aus Sleems Sichtfeld. Er verstand ihre Eile nicht. Wovor liefen sie eigentlich davon. Über ihm zerbarst eines der Fenster, ein Regen aus Glassplittern ergoss sich über seinen Rücken. Zum Schutz zog er den Kopf ein und hob die Hände. Das Wetter würde wirklich sehr schlecht werden, an im Sturm zerbrochene Scheiben konnte sich Sleem nicht erinnern. Er blickte sich kurz nach dem Fenster um, ein Schwall heißer Luft schlug ihm entgegen. So musste sich die unerbittliche Hitze der Einöde anfühlen, von der in manchen Schriften berichtet und in vielen Gerüchten erzählt wurde. Vielleicht war der kühle Keller doch eine gute Idee. Als im nächsten Moment der Boden unter seinen Füßen schwankte, wäre Sleem beinahe gestürzt. Im letzten Moment hielt er sich noch am Geländer fest. Es half allerdings nur kurz. Das Geländer brach krachend zusammen, Sleem landete auf dem Hosenboden und hoppelte über die Stufen die halbe Treppe hinunter. Mühsam rappelte er sich wieder hoch, die Eingangstür flog an ihm vorüber, schlug gegen die Wand. Er staunte nicht schlecht, als draußen die massive Mauer, die den Palastbezirk umgab, einfach in sich zusammenbrach. Einige Holzaufbauten standen dabei in Flammen. Dann tauchte plötzlich Mo an seiner Seite auf, stützte ihn unter und zog ihn mit sich fort.
    „Wir sollten den Fettsack da lassen, wo er ist. Er hält uns nur auf“, beschwerte sich Ker.
    Beo verpasste ihm daraufhin einen Fauststoß zwischen die Rippen. Für einen Moment starrte er sie wütend an, senkte dann jedoch den Kopf und trottete weiter. Zum Glück hörte auch Mo nicht auf ihn und half Sleem weiter. Erste Steine fielen herab noch bevor sie die Treppe in den Keller erreichten. Mehr als einmal wurden sie beinahe getroffen. Dann stiegen sie endlich hinunter ins Dunkel. Das Haus krachte über ihnen zusammen.
    ***
    Kex riss seinen Blick endlich vom schwebenden Esrin los, steckte das Messer weg und wandte sich Nomo zu. Sie sah ängstlich aus, hilflos.
    „Die Satelliten, sie strahlen genau auf die Erde!“, rief sie ihm entgegen.
    Mit dieser Information wusste Kex nichts anzufangen. Offensichtlich war es nicht gut. Sein fragendes Gesicht wurde von Nomo nicht richtig interpretiert. Sie schwankte zwischen Tränen und Wutausbruch. Gern hätte Kex jetzt ein wenig mehr Wissen darüber gehabt, wer dieser Wim eigentlich war, mit dem sie ihn so oft – beinahe ständig – verwechselte. Vielleicht hätte er ihr besser zuhören sollen.
    „Jetzt tu doch endlich was! Willst du die ganze Erde zerstören?“, fauchte Nomo.
    Ihr Ansinnen erschien ihm völlig grotesk. Er wusste nicht einmal, wo er sich befand. Geschweige denn hatte er eine Ahnung, wie er diese Maschinen der Alten bedienen und damit an der Situation etwas ändern sollte. Dennoch drückte er auf dem Pult herum. Hier und da blinkte etwas, das Bild vor ihm änderte sich, manchmal zumindest. Meist zeigte es jedoch einige Gebilde, von denen ein heller Strahl auf eine große, mehr oder minder blaue Kugel zuliefen, dieselbe Kugel, die er aus dem Fenster sah. Nomo schien damit nicht zufrieden.
    „Wir müssen die Satelliten abschalten!“, meckerte sie und fingerte – weit strukturierter als Kex – ebenfalls auf dem Pult herum.
    Kex beobachtete Nomo, versuchte, ein System hinter ihren Handlungen zu finden. Doch die Bedienung dieser Maschine war ungewöhnlich, glich in nichts den Artefakten der Alten, die Kex bisher in seinen Händen gehalten hatte. Bisweilen schwebten
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