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Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Die lebenden Puppen des Gerald Pole

Titel: Die lebenden Puppen des Gerald Pole
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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und tauchten dann wieder ab.
    Es wäre normal gewesen, wenn die Besucher die Flucht ergriffen hätten. So war es denn auch, aber nicht alle kamen so weg, wie sie es sich vorgestellt hatten. Ein Großteil hatte Probleme. Die Leute mussten sich um die Angreifer kümmern und konnten nicht an Flucht denken.
    Auch ich wurde wieder attackiert. Gleich von zwei Seiten huschten sie heran. Als sie durch den Lichtstrahl glitten, sah ich für einen Moment die großen Gesichter, und dabei fielen mir die hellen Zähne auf, die aus dem Oberkiefer ragten. Sie waren nicht nur hell und lang, sondern auch spitz, und so konnte man bei ihnen von Vampirzähnen sprechen.
    Für einen Moment sah ich Glenda Perkins. Sie hielt eine Puppe umklammert, bei der die hellen Zöpfe auffielen. Eine Waffe hielt die Puppe nicht in der Hand.
    Sie versuchte aber, Glenda zu beißen, was diese nicht zuließ, denn sie drehte den Kopf noch rechtzeitig genug zur Seite. Ich wollte ihr schon helfen, aber es war nicht mehr nötig.
    Glenda lachte auf.
    Dann schlug sie den Kopf der Puppe hart auf den Tisch, warf sie zu Boden und trat darauf.
    Suko und Shao mussten auch noch irgendwo sein, ich nahm mir die Zeit und schaute mich um. Es war mehr ein Zufall, dass ich die beiden in Aktion sah. Sie waren damit beschäftigt, den Menschen den Weg zur Tür freizuhalten. Es war nicht einfach, weil die Puppen immer wieder angriffen. Nicht wenige Zuschauer bluteten, weil sie bereits angegriffen worden waren, aber niemand war so schwer verletzt, dass es ernst um ihn gestanden hätte.
    Der Angriff erwischte mich von zwei Seiten. Die beiden Blutsauger hatten es auf mich abgesehen. Um beide zusammen konnte ich mich nicht kümmern, so nahm ich mir die rechte Vampirpuppe vor.
    Sie hatte mich getäuscht. Anstatt mich anzuspringen, war sie auf den Tisch gesprungen. Von dort stieß sie sich ab, breitete die Arme aus und flog auf mich zu.
    Ich erwartete sie.
    Sie flog – und sie prallte gegen mich. Allerdings nicht gegen meinen Körper, sondern gegen meine vorgestreckte Hand, in der ich das Kreuz hielt.
    Ich hörte das Geräusch, ich spürte den Ruck in meiner Hand, dann fiel die Puppen mit flatternder Kleidung nach unten und landete vor meinen Füßen auf dem Boden.
    Eine kurze Berührung mit dem Kreuz hatte ausgereicht, um ihr den Rest zu geben. Das Böse in ihr war erloschen, der Körper rieselte als Asche auf den Boden.
    Und die zweite Puppe?
    Sie wollte fliehen. Wohin, das wusste ich nicht. Es war mir nicht egal, ich wollte sie nicht entkommen lassen und schaffte es, sie mit einem Tritt zu erwischen.
    Die Puppe rutschte über den Boden und wäre unter dem Tisch verschwunden, hätte ich sie nicht im letzten Augenblick durch einen schnellen Schritt stoppen können.
    Ihr Kopf ruckte hoch.
    Ich sah von oben her in das Gesicht, das dem der ersten Puppe sehr glich.
    Ich wollte meine Silberkugeln schonen. Das Kreuz tat ebenso seine Pflicht. Die Vampirpuppe wollte Blut, das war einfach so. Deshalb vergaß sie alle Vorsicht, und sie zerrte sich mit ihren Krallen an meinem Hosenbein hoch.
    Bis zum Gürtel ließ ich sie kommen. Dann schnappte ich sie mir. Ich klemmte ihr bei meinem Griff die Arme gegen den Körper und drosch den Kopf auf die Tischkante.
    Es war kein Schrei zu hören, aber der breite Schädel zeigte sich leicht deformiert. Der Mund zuckte auf, schloss sich dann wieder, zuckte erneut auf, als wollte er mir beweisen, dass seine beiden Blutzähne noch vorhanden waren.
    Er biss sogar zu.
    Ich ließ ihn beißen – und sorgte dafür, dass sein Biss mein Kreuz traf. Das war sein Ende. Im ersten Augenblick glaubte ich, dass er in eine Art Totenstarre gefallen war. So ähnlich musste es auch gewesen sein, denn er tat nichts mehr.
    Die Kraft des Kreuzes vernichtete ihn. Seine Gestalt wurde zerrissen, es sah aus, als würde er zu Staub werden, aber es konnten auch Sägespäne sein, denn er zerfiel förmlich vor meinen Augen.
    Das war’s!
    Aber war es auch der letzte Angreifer gewesen? Ich blickte mich um, aber ich sah nichts, was mir hätte gefährlich werden können. Es gab keine Puppe mehr, die es auf mich abgesehen hatte. Sie waren verschwunden oder auch vernichtet. So genau wusste ich das nicht.
    Und die Menschen?
    Ich dachte auch an Glenda, Shao und Suko. Leider gab es weiterhin nur diesen Lichtstrahl, der mir aber den Blick auf den Ausgang freigab. Und dort stand Glenda Perkins. Ich strahlte sie mit meiner Lampe an. Sie wurde geblendet und winkte mir trotzdem zu.
    Ich ging zu
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