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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht
Autoren: Gabriel Galen
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ergossen sich die Scharen der Feinde über das Land. Das Volk leistete tapfer Widerstand, wurde jedoch von den wilden Horden immer weiter zurückgedrängt. Schon tobte die Schlacht um die Mauern der Burg, als sich vom Strand her eine schwarze Staubwolke erhob. Ein Streitwagen mit flammenschnaubenden Rossen bahnte sich seinen Weg durch die Kämpfenden, die in panischem Schrecken vor ihm flohen.
    Auf dem Streitwagen stand hoch aufgerichtet eine mächtige Gestalt in schwa rzer Rüstung, die eine Peitsche mit sieben Strängen schwang: Doron, der Magier!
    Die Riemen der Peitsche waren jedoch nicht aus Leder – lebende, zischende Schlangen wanden ihre geifernden Köpfe hin und her.
    Aus den Augenschlitzen der schwarzen Rüstung sprühten gleißende Blitze. Wo der Streitwagen dahinraste, erlosch jeder Widerstand, und die Verteidiger – gelähmt vor Entsetzen – wurden ohne Gegenwehr niedergemacht.
    Nur einer floh nicht: der König! Er wandte sich zum Kampf gegen den Schreckl ichen und schwang sein Schwert, um den Rasenden aufzuhalten. Doch sein Streitross war voll Furcht und bäumte sich schäumend, als die Schlangen über seinem Kopf zischten. Der König wurde abgeworfen und schlug schwer auf dem Boden auf, wo er bewusstlos liegen blieb.
    In diesem Augenblick jedoch flammte auf dem höchsten Turm des Schlosses ein blendendes Li cht auf, und die Lichtflut schoss in breiter Bahn vom Turm herunter. Mit einem gewaltigen Knall schlug sie wie ein Blitz direkt vor dem Streitwagen ein, so dass die Höllenrosse in wilde Panik gerieten und den Streitwagen umwarfen.
    Kaum hatte sich der schwarze Kämpfer aus dem Staub erhoben, da schritt der weise Jarin auf dem Lichtband wie auf einer Brücke vom Turm herunter. In seiner Hand hielt er ein Schwert, das aus dem gleichen Licht gemacht schien. Als  Jarin den Boden erreichte, stürzte Doron auf ihn zu und schwang seine furchtbare Geißel. Die zustoßenden Schlangenmäuler waren so schnell, dass sich Jarin ihrer kaum erwehren konnte. Doch das Lichtschwert blitzte wieder und wieder auf, und die Köpfe wurden einer nach dem anderen abgetrennt. Nur noch eine Schlange war übrig, die Doron Jarin immer wieder mit wilden Hieben entgegenschleuderte. Obwohl sich Jarin geschickt verteidigte, verbiss sich die Schlange plötzlich in seinem Arm. Das Lichtschwert blitzte auf und trennte auch den letzten Schlangenkopf vom Körper.
    Doch das Gift begann zu wirken, und Jarin sank aufs Knie. Ein Aufschrei ging durch die Heere, die während des Zweikampfes - Verteidiger wie Angreifer - mit dem Kampf innegehalten hatten: ein Schrei der wilden Begeisterung bei den Feinden, ein Angstschrei bei den Mannen des Königs.
    Schon zog Doron sein Schwert, um Jarin den Todesstoß zu versetzen. Da jedoch stürzte der König, noch halb betäubt von seinem schweren Fall, mit einem Verzweiflungsschrei vor. Mit letzter Kraft stieß er sein Schwert dem schwarzen Magier durch das Kettenhemd in die Seite und fiel dann leblos zu Boden.
    Doron schwankte, Blut quoll aus der Wunde, als er das Schwert aus seinem Leib zog. Er machte einen Schritt nach vorn, um die blutige Waffe, die ihn so schwer verwundet hatte, nun gegen Jarin zu erheben. Schon schwang er sie über Jarins Kopf, als er plötzlich wie eine gefällte Eiche zu Boden stürzte.
    Als die Feinde sahen, dass ihr mächtiger Anführer am Boden lag, warfen sie die Waffen fort, hoben ihn auf und flohen zu den Schiffen.
    Niemand dachte daran, die Fliehenden zu verfolgen. Die beiden jungen Söhne des Königs waren die Ersten, die sich aus ihrer Erstarrung lösten. Voll Angst und Sorge liefen sie zu ihrem Vater. Doch der Ältere sagte zu seinem Bruder:
     
    „ Schau du zuerst nach Jarin. Ich kümmere mich um den Vater.“
     
    Jarin, in dessen Blut das Gift der Schlange immer heftiger zu toben begann, versuchte mühsam, sich aufzurichten.
     
    „Bringt mich schnell in mein Gemach im Turm“, bat er den Jüngling, der sich über ihn beugte , „sonst ist es vielleicht zu spät.“
     
    Nun eilten weitere Männer herbei und trugen Jarin in sein Gemach, wo er bat, alleingelassen zu werden.
    Unterdessen musste der ältere Königssohn mit Entsetzen feststellen, dass sein Vater tot war. Ein großes Klagen hob an im Heer, das sich schnell in der ganzen Stadt verbreitete. Aber keiner der herbeigeeilten Ärzte konnte feststellen, woran der König gestorben war. Sein Körper wies nur ein paar Schürfwunden und Prellungen auf, die er sich bei dem Sturz vom Pferd zugezogen hatte. Die
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