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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin
Autoren: L. J. McDonald
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nicht stoppen. Thrall würde nur lauter lachen.
    Alcor leckte sich über die Lippen. »Verschwinde«, flüsterte er. Der Sylphenmeister, der vor ihm kroch, zuckte angsterfüllt zusammen. »Verschwinde!«, schrie er ein zweites Mal, und der Mann rannte aus dem Raum.
    Der König legte sich mit einer schmerzvollen Grimasse die Hand an die Stirn. Was sollte er jetzt tun? Er konnte Leon nicht noch einmal jagen lassen. Er besaß weitere acht Krieger … neun, wenn er es wagen sollte, mit Thrall mitzugehen. Aber er hatte keine Ahnung, wie Leon das geschafft hatte, wie er Krieger gegen ihre Meister aufgebracht und zu seinen eigenen gemacht hatte. Er konnte sich keine weiteren Abtrünnigen leisten. Para Dubh wäre begeistert, wenn er sich so verwundbar machte, und auch die südlichen Königreiche. Und ganz besonders das Wüstenreich von Meridal auf der anderen Seite des Meeres, die Leute, von denen er so teure Waren kaufte. Sie warteten atemlos darauf, mit ihren Kriegern anzugreifen, sobald er seine eigenen verloren hatte.
    Alcor packte erneut die Armlehnen und begann zu zittern. Er musste retten, was zu retten war, dieses Debakel vertuschen, bevor seine eigenen Leute davon erfuhren. Und er musste mehr Krieger beschwören. Belican hatte gesagt, er wäre zu alt, um weitere Zeremonien anzuführen. Nun, dann würde er ein paar dieser nutzlosen Kinder ausbilden lassen, die noch übrig waren. Alcor brauchte mehr Kriegssylphen – vorausgesetzt, er fand Männer, denen er genug vertraute, um sie zu ihren Meistern zu machen. Was, wenn ihm das einen weiteren Leon bescherte? Was, wenn sie als Nächstes ihn ins Visier nahmen?
    Er saß in seinem Thronsaal und malte sich alles aus, was schiefgehen konnte, alles, was von nun an ohne Zweifel schieflaufen würde, da er erheblich geschwächt war. Der Alptraum hüllte den König ein. Thrall blieb loyal auf seinem Platz … aber das Lachen des Kriegers verstummte nicht.

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Epilog
    D er Frühling brachte kein Grün auf die Schieferebenen, aber fahlgelbe Blüten erschienen auf den Dornbüschen, die überall wuchsen und deren Wurzeln sich tief in die nährstoffarme Erde gruben, als ob sie zeigen wollten, dass es hier doch ein wenig Leben gab. Leben, an dessen Erneuerung und Verstärkung die Sylphen gemeinschaftlich arbeiteten.
    Solie ritt in einem geschlitzten Rock an der Spitze der Kolonne. Ihr Pferd war ein normaler Wallach, grau und schon ein wenig älter, aber für sie war er gut genug. Es gab ein paar Leute, die der Meinung waren, sie sollte sich, ihrer neuen Stellung angemessen, königlicher verhalten, aber sie war sich da nicht so sicher. Es hatte noch nie jemanden wie sie gegeben. Das Protokoll für die Königin der Gemeinschaft musste sie selbst festlegen. Und momentan beinhaltete es, ohne Sattel auf einem alten Klepper zu reiten.
    Hedu saß hinter ihr. Er behauptete, das wäre nötig, damit er sie besser beschützen konnte, aber sie wusste, dass er einfach nur unter ihrem Mantel an ihr herumfummeln wollte. Seit Bock hatte niemand mehr ihr Leben bedroht, nicht mit so vielen Kriegern in ihrem Gefolge und all den Elementarsylphen, die ihr verpflichtet waren. Dank Leons, Galways und Devons geduldigem Unterricht war sie zu einer echten Anführerin geworden. Die Stellung erschien ihr immer noch ein wenig seltsam wie Stiefel, die nicht ganz passten, aber bald würde sie sich darin zu Hause fühlen.
    Sie sah über die Schulter zurück auf den Rest der Kolonne und lächelte Hedu an. Er strahlte zurück. Hinter ihm erstreckte sich in einer langen Linie die Gemeinschaft. Die wenigen Pferde, die sie hatten, wurden entweder geritten oder zogen Wagen. Andere Leute saßen auf Steinplatten, die von Erdsylphen über den Boden bewegt wurden. Darüber schwebten Luftsylphen, die Vorräte transportierten, und über allem flog Mace als Wolke aus Rauch und Blitzen, begleitet von Claw und sechs anderen Kriegern.
    Mit der Hilfe von Petr, dem Priester, hatten sie ein weiteres halbes Dutzend Krieger beschworen, jeder von ihnen angezogen von einer willigen, schon etwas älteren Frau. Jeder Sylph war durch das Tor gekommen, um die Frau als seinen Meister anzunehmen, und war damit auch in den Stock aufgenommen worden. Sie mussten Solies Muster annehmen, bevor ihnen der körperliche Vollzug ihrer Verbindung erlaubt wurde. Anscheinend machte Sex einen weiblichen Meister zur Königin, aber ein Krieger, der bereits an eine Königin gebunden war, konnte seine Gefährtin nicht mehr zur Königin machen. Solie ging
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