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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin
Autoren: L. J. McDonald
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leises Geflüster mehr in meinem Kopf. Wenn du etwas willst, dann komm zu mir und bitte mich höflich darum – verstanden?«
    »Ja, Lily«, antwortete er gelassen.
    Die Witwe schnaubte und rauschte aus dem Zimmer. »Ich kann nicht glauben, dass ich hier zum Zuhälter gemacht werde«, murmelte sie auf dem Weg nach draußen, während sie die Tür für Leon aufhielt, der an ihr vorbeiging.
    Er blieb stehen und starrte ihr hinterher. »Hat sie gerade gesagt, was ich glaube, gehört zu haben?«
    Solie kicherte. »Ja. Wir haben jetzt noch einen Krieger. Darf ich dir Claw vorstellen?«
    Leon betrachtete den blauhaarigen Sylphen und nickte. Er schien überhaupt nicht überrascht. »Gut. Es könnte einen weiteren Angriff geben.«
    Solie erbleichte. »Noch einen?«
    »Das Luftschiff ist entkommen«, erklärte Leon. »Der König wird erfahren, was passiert ist. Die Frage ist nur, ob er bereit ist, noch weitere Krieger zu opfern, da er bereits sechs verloren hat. Er hat nur noch neun übrig. Acht, wenn man davon ausgeht, dass er Thrall niemals von seiner Seite lassen wird.«
    Solie stellte sich vor, wie acht Krieger sich auf die Gemeinschaft stürzten, und ihr wurde schlecht. Hedu legte einen Arm um sie.
    »Ich bezweifle, dass er das tun wird«, fuhr Leon fort. »Ich würde es tun, wenn ich wollte, dass die Bedrohung, die von uns ausgeht, ein Ende findet. Die Chancen stehen immer noch zu seinen Gunsten, aber … Alcor ist paranoid.« Er feixte. Aber das Lächeln erschien nur für einen Moment auf seinem Gesicht und erreichte nicht die Augen. »Ich glaube, er zieht den Schwanz ein und geht in Deckung, aber ich kann es nicht garantieren. Wir brauchen alle Krieger, die wir bekommen können.«
    »Wo sollen wir noch mehr herkriegen?«
    »Beschwören. Hol ein gutes Dutzend Krieger mit willigen Frauen herüber, und wir sind ihm zahlenmäßig überlegen. Wir bewahren das Geheimnis, wie man das Ritual vollzieht, und werden uns nie wieder Sorgen um eine angreifende Armee machen müssen.«
    Solie starrte ihn an. »Wow … äh, gute Idee.«
    »In der Tat.« Er schaute zur Tür. »Du solltest rausgehen – dafür sorgen, dass die Leute dich sehen. Sie brauchen jetzt diese Art von Bestätigung. Alle wichtigen Entscheidungen treffen wir morgen.«
    Leon war von einer schrecklichen Traurigkeit umgeben. Solie konnte seine Gefühle nicht besonders klar spüren und wollte es auch nicht, aber sie wusste, dass der Mann schier in Trauer ertrank. »Geht es dir gut?«, fragte sie unsicher. Er hatte Blut an der Kleidung, aber er schien nicht verletzt zu sein.
    Leon drehte sich zu ihr um und lächelte sie traurig an. »Es wird schon werden. Sie sagen, es ist schwer für den Meister, wenn eine Sylphe stirbt. Ich kann Ril immer noch in meinem Kopf spüren.«
    Solie blinzelte. »Ril ist nicht tot.«
    Leon starrte sie an.
    »Ich habe ihn gerade noch gesehen«, erklärte sie, wie um sich selbst zu überzeugen, während eine Welle aus Entsetzen und Trauer über sie hinwegschwappte. »Luck hat ihn gebracht. Er ist ziemlich fertig, aber er ist am Leben.« Sie konnte ihn immer noch fühlen, weit entfernt und in einem Schockzustand. Nein, er konnte nicht tot sein! »Er war bei deiner Familie, als ich …«
    Aber sie sprach mit seinem Rücken. Leon rannte bereits aus dem Raum.
    Solie sah zu Mace auf. »Wusstest du, dass Ril noch lebt?«
    Der große Krieger schüttelte den Kopf. »Er hätte sterben müssen. Die Heilerin hat ihm keinen Gefallen getan, als sie ihn gerettet hat. Er wird niemals wieder das sein, was er war.«
    »Das spielt keine Rolle«, protestierte Solie. »Er ist am Leben. Das ist gut.«
    »Wenn du es sagst, meine Königin«, antwortete Mace, und Hedu umarmte sie fester und vergrub seinen Kopf an ihrem Hals. Claw seufzte nur, starrte auf seine Hände und dachte an Frauen.
     
    Leon rannte mit klopfendem Herzen in den Speisesaal. Er hatte Ril gefühlt, hatte ihn die ganze Zeit gespürt, aber er hatte nicht verstanden. Er konnte ihn selbst jetzt fühlen, aber die Gefühle des Kriegers waren so undeutlich, dass er sie nicht erkannt hatte. Er hatte gedacht, die Taubheit und das Entsetzen kämen aus ihm selbst. Was auch immer geschehen war, Ril war schwer verletzt.
    Er nahm nicht an der spontanen Party teil. Angesichts des Todes und der großen Angst mussten die Leute sich austoben. Er selbst war noch nicht dazu bereit und drängte sich durch die Menge, während ihm immer wieder dankbar auf den Rücken geklopft wurde und Leute seine Hände schütteln
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