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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: L. J. McDonald
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Claw.
    Wir folgen ihm, sagte er in den Geist des anderen Kriegers, und Claw nickte hektisch. Er war ein zitterndes, gebrochenes Wesen, das von Jahren der Sklaverei fast vernichtet worden war. Mace hätte ihn niemals allein auf eine Mission geschickt, aber selbst wenn Lily ihn nicht angewiesen hätte, Claw mit einzubinden, war er immer noch nützlich. Er war ein Krieger. Daran konnte nichts etwas ändern.
    Mace sprang nach unten und landete mühelos vor einer Frau, die einen Korb mit Kartoffeln im Arm trug. Sie schrie auf, starrte ihn verängstigt an und hätte fast ihre Last fallen lassen. Mace nickte ihr kurz zu, bevor er sich in Bewegung setzte, um dem Mann zu folgen.
    Egal, ob sie ihn kannten oder nicht, die Leute gingen ihm aus dem Weg. Die Krieger trugen alle die gleiche Kleidung, eine blaue Uniform mit goldenem Besatz, an der sie leicht identifiziert werden konnten. Die Königin empfand das als freundlichere Warnung als die Aura des Hasses, die sie sonst jedem in ihrer Nähe entgegenschleuderten. Ihrer Meinung nach war das nicht nötig; nicht an einem friedlichen Ort wie Sylphental. Mace war nicht geneigt, mit ihr darüber zu diskutieren, selbst wenn er bereit gewesen wäre, sich mit Königin oder Meisterin zu streiten. Die Leute im Tal wussten, was die Uniformen bedeuteten, und diejenigen, die es nicht wussten, lernten es schnell.
    Ein paar Bekannte setzten zu Begrüßungen an, aber sobald sie seinen Gesichtsausdruck sahen und Claw hinter ihm entdeckten, hielten sie inne. Ohne sich in seiner Verfolgung des Mannes beirren zu lassen, spürte er, wie jedes Gefühl in ihnen von Furcht überdeckt wurde.
    Es war leicht, den Mann einzuholen, da er sich durch die Menge drängen musste, die sich für die Krieger freiwillig öffnete. Aber sie schlossen nicht ganz auf, sondern folgten ihm nur. Es war noch zu früh. Eine der Regeln der Königin besagte, dass sie nicht rein instinktiv angreifen durften. Sie brauchten einen Grund; nicht zwangsweise einen guten, aber einen Grund. Der Mann erreichte das Ende der breiten Straße und betrat einen Platz, der sogar noch dichter mit Marktständen vollgestellt war als die Straße, die er gerade verlassen hatte. Hier wurde alles verkauft, von Essen über Werkzeuge bis hin zu Schmuck, aber dem Mann war es anscheinend vollkommen egal. Mace kümmerte es ebenso wenig. Über ihnen kauerte auf einem Dach ein Kriegssylph namens Wass und beobachtete Mace und Claw.
    Es fühlt sich an, als würde er etwas suchen, schickte Claw an Mace.
    Ja. Der Mann suchte etwas, und zwar nicht etwas, das irgendein Händler hier verkaufte. Stattdessen musterte er die Gesichter der Frauen, an denen er vorbeikam. Mace konnte seine Verärgerung darüber spüren, dass er nicht fand, was er suchte, zusammen mit einer Entschlossenheit, die schon an Gewalttätigkeit grenzte. Er fühlte sich an wie ein Raubtier. Tief in Maces Kehle stieg ein Knurren auf.
    Ein kleines Mädchen tapste aus der Menge, packte ihn am Bein und lächelte zu ihm auf. »Spiel mit mir!«, rief sie, und ihre Freude breitete sich für einen Moment wie eine warme Decke über ihm aus. Mace hob sie hoch, kitzelte sie unter dem Kinn und reichte sie an Claw weiter.
    Bring sie zu ihrer Mutter, befahl er, als er die Frau in der Nähe entdeckte. Sie gehörte zu den ursprünglichen Mitgliedern der Gemeinschaft und lebte hier, seit das Tal gegründet worden war. Sie war zufrieden, weil sie dem Krieger zutraute, sich gut um ihr Kind zu kümmern. Während Claw zu der lächelnden Frau eilte, drehte Mace sich wieder zu ihrer Zielperson um – und entdeckte ihn nirgendwo, verloren in der Menge der aufgeregten, glücklichen Menschen, die sich um einen jonglierenden Straßenkünstler versammelt hatten. Mace knurrte, sah sich um, streckte seine Sinne aus und schaute dann zu Wass auf dem Dach.
    Wo?, fragte er ihn scharf.
    Der Krieger auf dem Dach, der dunkelhaarig, schlank und nach menschlichen Maßstäben unglaublich gutaussehend war, starrte nur zurück. Hä?
    Mace knurrte wieder und verwandelte sich. Er ließ die menschliche Form fallen, die er sich vor Jahren erwählt hatte, und nahm seine ursprüngliche Gestalt an: eine Wolke aus dichtem schwarzem Rauch, durchsetzt von Blitzen, mit Augen aus Kugelblitzen und Zähnen aus reiner Elektrizität. Schwarze Flügel breiteten sich aus, als er abhob und in Sekunden ein gutes Dutzend Meter in die Luft schoss. Die Leute, die ihn entdeckten, schrien verängstigt auf, selbst diejenigen, die ihn kannten. Einige von seinen
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