Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
zusammensackte.

Schlimmes Erwachen
     
     
    Axel war der erste, der wieder zu Bewußtsein kam. Ihm war übel, schrecklich übel, und sein Mund war staubtrocken. Als der Junge versuchte sich aufzusetzen, hämmerte und pochte es bei jeder Bewegung in seinem Kopf.
    „Wo bin ich eigentlich?“ überlegte Axel. Ihm war klar, daß er auf dem Rücken lag. Sein Kopf war gegen etwas Weiches gelehnt. Rund um ihn bebte der Boden, und ein dumpfes Rattern war zu hören. Es herrschte tiefe Dunkelheit.
    Der Junge ließ die Hand in den Hosensack gleiten und kramte die kugelschreibergroße Taschenlampe heraus, die jeder Knickerbocker immer bei sich trug. Er knipste sie an und ließ den Lichtkegel über seine Umgebung gleiten.
    Axel war verdutzt. Er mußte in einer Kiste liegen. In einer Holzkiste, die aus rohen Brettern zusammengenagelt war und ungefähr zweimal zwei Meter groß sein mußte. Neben sich entdeckte er Lilo, Poppi und Dominik, der ihm auch als Kopfkissen diente. Leblos lagen ihre Körper mit verdrehten Gliedern und offenen Mündern in der Kiste.
    Noch einmal unternahm der Junge einen Versuch sich aufzurichten. Das Dröhnen in seinem Schädel war sofort wieder da, doch er kümmerte sich nicht darum. Axel sorgte sich um seine Kumpels. Er drehte sich zu Dominik und tätschelte ihm die Wange. Dominik grunzte widerwillig und warf den Kopf auf die andere Seite. Das hieß, er lebte, und im Augenblick war das die Hauptsache. Zu seiner großen Erleichterung stellte Axel fest, daß auch die anderen nur betäubt waren. Da er sie nicht wecken konnte, lehnte er sich gegen die Kistenwand und beschloß zu warten.
    „Der Boden bebt nicht nur, er schwankt... wie ein Schiff auf Hoher See“, fiel ihm ein. Weitere Gedanken waren aber nicht möglich, da er wieder eingeschlafen war.
    Rund drei Stunden später erwachten alle vier Knickerbocker-Freunde und rieben sich die schmerzenden Körperteile. Zu viert in einer etwa eineinhalb Meter hohen und vier Quadratmeter großen Kiste eingesperrt zu sein, war eine verdammt enge Angelegenheit. Es dauerte, bis sie Arme und Beine entwirrt und eine halbwegs angenehme Lage gefunden hatten.
    „Die Männer... die Männer, die ich belauscht habe, wollten mich loswerden. Und weil ich gesagt habe, daß ihr alles wißt, haben sie euch auch gefangen“, murmelte Dominik verschlafen. Doch wo war Dr. Kraner? Eigentlich mußte er auch ausgeschaltet worden sein.
    „Wir müssen sofort aus dieser Kiste“, stellte Lieselotte fest. „Ich habe Platzangst hier herinnen und bekomme außerdem keine Luft. Wenn ich nicht bald rauskomme, drehe ich durch.“
    Axel versuchte aufzustehen und knallte dabei mit dem Kopf gegen den Kistendeckel. Stöhnend sank er wieder auf die Knie und begann mit den Fäusten gegen die Seitenwand zu schlagen. „Hallo... Hilfe!“ schrie er. „Wir sind hier herinnen! Bitte holt uns raus!“ Keine Reaktion. Es schien ihn niemand zu hören.
    Dominik ahnte Schreckliches. „Wahrscheinlich haben uns die Männer in diese Kiste gesteckt und in den Frachtraum eines Schiffes befördert. Am Wanken des Bodens glaube ich zu erkennen, daß wir uns bereits auf dem offenen Meer befinden. Vielleicht ist der Frachtraum verschlossen und wird erst im Zielhafen wieder geöffnet. Das kann in ein paar Tagen, aber auch in einigen Wochen sein.“
    „Alter Schwarzseher!“ fuhr ihn Lieselotte an. Im nächsten Moment fiel ihr ein, daß alles nicht so gekommen wäre, wenn sie ihrem Kumpel geglaubt hätte. Deshalb brummte sie eine Entschuldigung und versuchte, beide Hände gegen den Kistendeckel zu stemmen. Vergeblich. Er bewegte sich nicht einen Millimeter. Lieselotte zog sich dabei nur einen Splitter ein. „Raus“, keuchte sie, „ich will raus. Ich muß raus.“
    Noch einmal begann Axel gegen die Wand zu trommeln und um Hilfe zu rufen. Die anderen stimmten ein. Wieder nichts.
    Erschöpft und entmutigt versanken die vier in tiefes Schweigen. Dominik drückte den Lichtknopf auf seiner Uhr. „Es ist bereits zwei Uhr am Nachmittag“, meldete er. Das bedeutete, die Bande war 15 Stunden lang bewußtlos gewesen.
    Das langgezogene, hohe Quietschen einer Metalltür erklang in unmittelbarer Nähe. Augenblicklich stimmten die vier Knickerbocker wieder ihren Hilferuf an. Tiefe Männerstimmen kamen näher und bellten etwas in einer fremden Sprache. Sie klopften von außen auf die Kisten, und Axel antwortete mit Klopfzeichen von innen.  Holz splitterte, und die Kiste erbebte. „Köpfe einziehen, die brechen den Deckel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher