Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
löste sich in einen glühenden Ball auf, der unter heftigem Sprudeln und Blubbern nach oben schoß. Eine neuerliche Druckwelle brachte die tauchenden Knickerbocker-Freunde aus dem Gleichgewicht und wirbelte sie herum, so daß sie die Orientierung verloren.
    Als Axel endlich wieder spürte, wo oben und wo unten war, blickte er sich hastig nach seinen Kumpels um. Wo waren sie geblieben? Hatte sich jemand verletzt?
    Nur wenige Meter entfernt entdeckte er Poppi, die verzweifelt mit den Armen ruderte. Der Junge erkannte schnell den Grund. Poppi war mit dem Fuß zwischen die scharfen Kanten von Korallenstämmen geraten und schaffte es nicht, sich zu befreien. Bei jeder Bewegung schnitten sich die harten Korallen tiefer in ihr Bein ein, von dem bereits eine dünne Blutfahne aufstieg.
    Lilo und Axel kamen fast gleichzeitig dem Mädchen zu Hilfe. Aber wo war Dominik geblieben?

Der tote Seemann
     
     
    Lieselotte packte Poppi an der Hand und zerrte sie hinter sich durch das Wasser. Suchend schaute sie nach allen Seiten. Doch Dominik war nirgendwo zu sehen.
    Poppi deutete immer wieder mit dem Daumen nach oben und signalisierte Lilo, daß sie augenblicklich hinauf mußte. Das Superhirn der Bande – wie Lieselotte oft genannt wurde – hoffte, Axel würde sich um Dominik kümmern, und schwamm mit kräftigen Flossenschlägen zur Wasseroberfläche.
    Je näher das Glitzern der Sonne auf den Wellen heranrückte, desto unbehaglicher fühlte sich das Mädchen. Lieselotte bekam Angst. Sie spürte eine unbekannte Gefahr über sich, konnte aber nicht herausfinden, warum und wieso. Dann fiel es ihr ein: „Diese... diese Gruselgestalten... Wo sind sie hin? Ob sie oben auf uns warten?“ Das Mädchen versuchte, diesen Gedanken schleunigst zu verdrängen, und hämmerte sich ins Hirn die Worte ein: „Geister und Gespenster gibt es nicht. Alles ist logisch zu erklären!“
    Doch die Angst blieb. Sie wurde sogar noch größer, als ein dunkler Schatten im gleißenden Sonnenlicht auftauchte. Er schaukelte auf den Wellen und hatte die Form eines Ertrunkenen, der mit dem Gesicht nach unten und mit ausgestreckten Gliedern auf dem Wasser trieb.
    Lieselotte spürte, wie ihr die Furcht die Kehle zuschnürte. Wohin? Wohin sollte sie? Das rettende Schiff war irgendwo, aber von ,unter Wasser’ im Augenblick nicht zu entdecken. Poppi war so außer sich, daß sie nichts mehr wahrnahm. Sie wollte nur noch nach oben.
    Schließlich beschloß Lieselotte, einen großen Bogen um den Toten zu machen und in einiger Entfernung von ihm aufzutauchen. Wie einen gefangenen Fisch schleppte sie die strampelnde Poppi hinter sich her.
    Prustend steckten die beiden Knickerbocker-Freundinnen ihre Köpfe aus dem Wasser und spuckten die Mundstücke der Atemgeräte aus. Sie rissen die Taucherbrillen vom Kopf und schnappten gierig nach frischer Seeluft.
    „Was... was war das?“ japste Poppi. „Wie gibt es so etwas? Ich... ich habe irre Angst gehabt. Das war wie in einem Horrorfilm! Mein Bein... mein Bein tut weh. Ich blute. Lieselotte, das Blut könnte Haie anlocken.“
    „Jaja“, murmelte das Superhirn nur und reckte den Hals. Es versuchte, einen Blick auf die Leiche im Meer zu erhaschen.
    In diesem Augenblick schoß Axel aus dem Wasser, genau neben dem Toten. „Vorsicht!“ schrie ihm Lieselotte zu. Der Junge schien nichts zu bemerken. Er winkte den Mädchen zu und rief: „Dominik kommt schon!“ Er hatte den Satz noch nicht vollendet, als Dominiks Kopf schon zwischen den Wellen auftauchte. Das Gesicht des Jungen war knallrot, und er spuckte, als hätte er Gift im Mund.
    „Wo sind die... die toten Seeleute, die in der Kiste waren?“ stammelte Axel, der am ganzen Körper zitterte. „Neben dir!“ grölte Lilo außer sich. Der Junge drehte sich und stieß einen langen Schrei aus. Danach herrschte Stille.
    „Was... was ist los?“ piepste Poppi. Lilo spürte einen kalten Körper neben sich und strampelte erschrocken mit den Beinen. War das ein Hai?
    Nein, es war Axel, der einfach untergetaucht und unter den Wellen zu ihr geschwommen war. „Dominik, schnell, komm her!“ schrie Lieselotte. „Das ist nichts Schlimmes... nur ein großes Stück Holz... total schwarz... ich glaube verkohlt!“ stotterte der Junge.
    „Wahrscheinlich der Rest der Truhe“, murmelte Lilo erleichtert. „Aber wo sind diese schwarzen Gestalten geblieben?“
    „Mich interessiert jetzt etwas anderes mehr“, keuchte Axel. „Wo ist die Santa Maria II geblieben?“ Bei der Santa Maria II
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher