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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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suchen, die bestätigten, daß er nicht völlig übergeschnappt war, fand aber keine.
    Gut und in Form fühlte er sich nicht, als er am See entlang zum Start des Schwimmbewerbs ging. Es traten immer zehn Jungen gegeneinander an. Die besten drei mußten in einer Finalrunde um den Sieg schwimmen.
    Der Startschuß ertönte, und die Jungen sprangen ins Wasser. Als ihn das kühle Naß umspülte, spürte Axel plötzlich die Kraft in seine Arme und Beine zurückkehren. Er begann regelmäßig und kräftig auszuholen und zog den anderen wie ein Schnellboot davon. Er dachte nur noch daran, daß er siegen mußte – dann würden seine Knickerbocker-Freunde kommen, die er dringend brauchte.
    Zwei Stunden später stand fest, daß Axel Zweiter geworden war. Ein Junge aus den USA hatte ihn geschlagen, und den dritten Platz belegte ebenfalls jemand aus den Vereinigten Staaten. Überhaupt waren an diesem Tag alle Amerikaner sehr stark gewesen, nachdem sie bei den ersten fünf Bewerben nur auf eher schlechten Plätzen gelandet waren.
    Nachdem Axel sich abgetrocknet hatte, mußte er wieder einmal ins Glas pinkeln. Mittlerweile fand er nichts Besonderes mehr dabei. Er verschwand in dem Zelt, wo Dr. Moss die Gläser bereitgestellt hatte, die Igor mit den Namen der “Spender” beschriftete.
    Fast gleichzeitig stellten die beiden Amerikaner und Axel die Gläser wieder zurück auf das Tablett. Igor nahm es etwas naserümpfend und wollte damit zum Hospitalzelt gehen. Genau in diesem Augenblick kam ihm Dr. Moss entgegen. Igor stolperte, und das Tablett flog in einem hohen Bogen durch die Luft.
    “Das hat er absichtlich getan!” war Axels erster Gedanke. Der Assistent entschuldigte sich, und die Ärztin schüttelte mißbilligend den Kopf.
    “Gratuliere, ich rufe sofort den Präsidenten an. Wenn alles klappt, sind übermorgen deine Freunde bereits da!” rief der Hamster und klopfte Axel kräftig auf den Rücken.
    Der Knickerbocker freute sich und beschloß, mit einem seiner Kumpel zu telefonieren. Sie hatten bereits Sommerferien, wie er, und er mußte ihnen unbedingt sagen, wie dringend er sie benötigte.
    Axel kratzte sein ganzes Taschengeld zusammen und lief zum Bürozelt. Dort gab es ein Telefon, neben dem eine Zähluhr stand, auf der man ablesen konnte, wieviel das Gespräch bereits kostete.
    Der Junge wählte Lieselottes Nummer und wartete. Endlich meldete sich Frau Schroll, deren Stimme verschlafen und sehr mürrisch klang. Es dauerte lange, bis sie Lilo ans Telefon geholt hatte.
    “Spinnst du?” lautete Lieselottes Begrüßung.
    “Ich brauche euch ... bitte kommt! Ich bin ein Werwolf geworden!” flüsterte Axel in den Hörer, den er mit beiden Händen abschirmte, damit ihn niemand hören konnte.
    “Axel, bei uns ist es drei Uhr in der Früh - ich habe jetzt für Witze keine Nerven!” schnaubte das Superhirn der Knickerbocker-Bande. Axel hatte völlig vergessen, daß es in Europa bereits neun Stunden später war als in Westkanada.
    “Bitte ... ihr werdet eingeladen werden. Kommt sofort!” flehte er. Für Erklärungen war keine Zeit, da das Telefonat schon ein kleines Vermögen verschlungen hatte.
    Am anderen Ende blieb eine völlig ratlose Lieselotte zurück. Ihrem Kumpel mußte etwas auf den Kopf gefallen sein, anders konnte sie sich den Anruf nicht erklären.
    Mit großer Sorge erwartete Axel die Nacht. Was würde diesmal mit ihm geschehen?

Verschwunden
     
     
    Die Siegerehrung hatte Axel kaum mitbekommen. Völlig abwesend stand er neben Ben Bennet auf der zweiten Stufe des Podests. Der Amerikaner schien bester Laune und bedeutend freundlicher als in der Früh zu sein. Er lachte, freute sich über den Sieg und den dritten Platz seiner Landsleute und gratulierte Axel überschwenglich.
    Was den Knickerbocker an dem Athleten so störte, waren die Slogans und Firmenzeichen, die er auf seinen T-Shirts, seinen Hosen und sogar auf seinen Stirnbändern trug. Ben Benett warb vor allem für einen Mix-Fruchtsaft, der Axel wie Spülmittel vorkam. Angeblich hatte der Sportler mehrere Millionen für Plakate und Fernsehspots bekommen und mußte nun selbstverständlich auch auf seinen Klamotten zur Schau stellen, welchem Gebräu er seine Siege verdankte. Axel fand das aufdringlich und lächerlich.
    In dieser Nacht konnte der Junge überhaupt nicht schlafen. Bereits gegen zehn Uhr war im Camp absolute Ruhe eingekehrt. Alle tankten Kraft für den nächsten Bewerb.
    Da er es satt hatte, sich von einer Seite auf die andere zu wälzen, kroch
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