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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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standen. Hastig untersuchte er seine Hände und Arme. Nein, kein Fell, alles völlig normal.
    “He, was ist los mit dir? Geht es dir so nahe, daß du gestern nicht auf das Podest durftest?” fragte ihn der Trainer besorgt.
    Axel stammelte etwas Ausweichendes und lief zum Badezelt, vor dem gerade ein weißer Lieferwagen mit blauer Aufschrift hielt. Der Firmenname der Wäscherei war “Blanc”, was soviel wie “Weiß” bedeutete. Die Wäscherei versorgte die Bewohner des Camps täglich mit frischen Handtüchern.
    An diesem Morgen war Axel so verwirrt, daß er sein Waschzeug und sein Handtuch im Zelt vergaß. Er wollte nicht zurückgehen und beschloß, sich Seife und Shampoo von jemandem auszuborgen und sich gleich aus dem Lieferwagen ein frisches Handtuch zu nehmen.
    Er wartete nicht ab, bis die Tücher herausgereicht wurden, sondern öffnete selbst die hintere Klappe. Der Wagen war voll mit weißen und blauen Arbeitsanzügen, was Axel überraschte. Plötzlich gerieten die Stapel in Bewegung, und jemand begann sich hinter den Wäschebergen hervorzuzwängen. Der Juniordetektiv konnte nicht erkennen, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelte.
    “Was ... was ...!” japste der Junge und machte einen Schritt zurück. Neben ihm war der Fahrer des Wagens aufgetaucht.
    “Da... da hat sich jemand drinnen versteckt!” stotterte Axel.
    Der Mann knallte die Ladeklappe zu und knurrte: “Du träumst, Junge! Sag das niemandem, sonst löst du einen Lachkrampf aus!”
    Doch der Knickerbocker war sich sicher, jemanden gesehen zu haben. Allerdings war er an diesem Morgen durch die Ereignisse der Nacht so geschafft, daß er es vorzog, den Mund zu halten. Vielleicht hatten ihm seine Augen und seine Phantasie doch einen Streich gespielt.
    Er duschte sich abwechselnd heiß und kalt, um die Schrecken der Nacht zu vertreiben. Als er sich abtrocknete, war er jedoch überzeugt, nicht geträumt zu haben. Er war aufgestanden und hatte Becky getroffen. Sie waren im Wald bei den Werwölfen gewesen.
    Diesmal war es Becky, die mit ihm reden wollte. Nach dem Frühstück tauchte sie neben ihm auf und fragte leise: “Axel... warst du heute Nacht im Wald?
    Mit mir... bei... bei den Werwölfen? Oder habe ich das wieder nur geträumt?”
    Axel schüttelte den Kopf.
    “Aber ... warum ... ich meine, ich würde das Lager doch nie verlassen ... und schon gar nicht, um solche Horrorwesen aufzusuchen. Ich muß meinem Daddy alles erzählen. Er wird uns helfen - du wirst sehen!”
    “Er wird dir nicht glauben”, befürchtete Axel.
    “Doktor Moss! Wir könnten sie fragen, was mit uns los ist!” schlug Becky vor. Diese Idee gefiel Axel bedeutend besser.
    Dr. Moss war eine besonders gut aussehende junge Frau. Niemand hielt sie für eine Ärztin. Ihr langes, seidiges Haar, das immer tadellos geschminkte Gesicht und die langen, schlanken Beine ließen eher auf ein Fotomodell schließen. Das einzige, was ihre Erscheinung trübte, war ihr immer etwas leidender Gesichtsausdruck.
    Die Ärztin hatte in einem großen Zelt, auf dessen Stirnseite ein rotes Kreuz in einem weißen Kreis prangte, eine kleine Krankenstation eingerichtet. Sie war nicht nur da, um eventuelle Sportverletzungen zu behandeln, sondern hatte auch die Aufgabe übernommen, Dopingtests durchzuführen.
    Axel hatte sich beim ersten Mal sehr blöd gefühlt, als er vor der Siegerehrung in ein Glas pinkeln mußte. Der Hamster hatte ihm aber erklärt, daß mit Hilfe dieser Probe festgestellt werden konnte, ob er verbotene Tabletten genommen hatte oder nicht. Es ging vor allem um Pillen, die einem zwar für kurze Zeit mehr Kraft und Ausdauer verleihen, für den Organismus aber schädlich und manchmal sogar tödlich sind.
    Sowohl Becky als auch Axel waren gespannt, was die Ärztin sagen würde. Waren sie krank?
    Als sie das Hospital betraten, wieselte ihnen sofort eine kleine Gestalt entgegen. Axel erkannte sie sofort wieder. Das war der Typ, den er in der Nacht zwischen den Zelten herumlaufen gesehen hatte!

Igor
     
     
    Bei Tag sah der Mann auch nicht viel besser aus. Er hatte einen seltsam länglichen Kopf mit einer großen Nase, einen breiten Hals und besonders schmale Schultern. Sportlich wirkte er nicht gerade.
    “Ich bin Igor, der Assistent von Doktor Moss!” stellte er sich vor.
    Axel mußte für den Bruchteil einer Sekunde grinsen. Igor hieß doch der Helfer von Dr. Frankenstein!
    “Handelt es sich um eine frische Verletzung? Wenn nicht, muß ich euch bitten, später zu kommen
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