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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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durchgerüttelt worden zu sein.
    Axel holte sein Waschzeug und lief zu der langgestreckten Scheune, in der sich die Waschbecken und Duschen befanden. Der Raum war erfüllt von lautem Geplätscher, fröhlichem falschem Gesang und munterem Gegurgel.
    An einem der Waschbecken sah Axel Ben Bennet. Der Mann war also nicht tot. Der Knickerbocker ging langsam auf ihn zu und betrachtete ihn prüfend. Hatte er eine Verletzung ...?
    Mister Bennet bemerkte ihn und schüttelte mißbilligend den Kopf. “Sind bei dir ein paar Schrauben locker, oder was?” fragte er und zog eine blonde Augenbraue hoch.
    Axel nahm allen Mut zusammen, trat zu dem weltberühmten Sportler, um den es in letzter Zeit ein wenig ruhig geworden war, und fragte: “Mister Bennet, sind Sie gestern Nacht noch spazierengegangen? Mit einem ... Prügel in der Hand? Und ... haben Sie den Schuß gehört?”
    Der blonde Hüne richtete sich zu seiner vollen Größe auf und ließ die Muskeln spielen, als wollte er Axel damit einschüchtern. “Wovon redest du? Ich habe geschlafen, die ganze Nacht. Allerdings bin ich kurz wach geworden. Da war ein Schuß ... irgendein Jäger im Wald wahrscheinlich ...”
    Eine Entschuldigung murmelnd verzog sich Axel. Er bemerkte nicht, wie ihm der Mann nachstarrte. Ben Bennet war nicht halb so gelassen, wie er gerade getan hatte.
    Beim Frühstück sah der Knickerbocker dann auch Becky. Er war sehr erleichtert, daß auch sie unverletzt und guter Dinge schien. Sie saß in dem riesigen Zirkuszelt, das das Zentrum des Lagers bildete, an einem Tisch mit ihrem Vater, Mister Anderson.
    Mister Anderson war sehr groß und etwas ungelenk und schien immer frische Sachen anzuhaben. Hemd und Hose sahen stets frisch gebügelt aus. Er hatte eine hohe Stirn, tadellos, aber ziemlich altmodisch geschnittenes Haar und einen sorgfältig gepflegten Dreitagesbart.
    Der Kanadier war der Veranstalter des großen Sportwettkampfes, der unter dem Motto “Wir brauchen die Natur zum Leben” stand. Robert Anderson war ein kämpferischer Naturschützer, der vor wenigen Jahren ganz in der Nähe eine riesige Erdölförderanlage gekauft hatte. Obwohl die Bohrungen nicht sehr erfolgreich gewesen waren, hatten die Vorbesitzer Loch um Loch in die Erde treiben und immer neue Bohrtürme aufstellen lassen, die die Landschaft verunstalteten. Sogar eine Hunderte Kilometer lange Pipeline war verlegt worden, um das Öl bis zur Küste zu pumpen.
    Mister Anderson hatte sofort verkünden lassen, daß er die sinnlosen Bohrungen einstellen und der Landschaft ihre ursprüngliche Schönheit zurückgeben wollte. In den ehemaligen Verwaltungsgebäuden der Förderanlage sollte ein Naturschutz - Forschungszentrum eingerichtet werden.
    Um die Welt auf dieses beispielhafte Projekt aufmerksam zu machen, hatte er den Wettkampf ins Leben gerufen und Jugendliche und Spitzensportler aus vielen Nationen eingeladen.
    “Morgen, Becky!” begrüßte Axel das Mädchen mit den frechen, kurzen roten Haaren und dem mit Sommersprossen übersäten Gesicht. “Alles ... in Ordnung?”
    Becky bückte ihn fragend an. Sie schien nicht ganz zu verstehen. “Jaja, bin okay!” antwortete sie schließlich. “Habe nur horrorhaft geschlafen. Ich hatte Alpträume von ... von Werwölfen!”
    Axel horchte auf. Und auch Beckys Vater ließ seinen Löffel sinken. “Wovon hast du geträumt?”
    “Von Werwölfen ... Wesen, die unten wie Menschen und oben wie Wölfe aussehen. Sie haben mich ... entführt!”
    Mister Anderson schien beunruhigt. “Sag, liest du Horrorbücher, obwohl ich es dir verboten habe?”
    “Nein, Daddy, tu ich nicht.”
    “Woher kennst du diese Gestalten dann?”
    “Ich habe einmal welche im Fernsehen gesehen. Ist schon länger her. Ich weiß auch nicht, wieso sie mir plötzlich im Traum erschienen sind.”
    “Dieses schreckliche Fernsehen”, knurrte Mister Anderson und setzte sein Frühstück fort.
    Axel suchte sich einen freien Platz an einem anderen Tisch und versuchte zu essen. Er brachte aber keinen Bissen hinunter.
    War es möglich, daß zwei Menschen denselben Traum hatten?
    Nein, da mußte etwas anderes dahinterstecken! Axel fühlte sich schrecklich allein ohne seine Banden-Freunde. Wie sollte er Nachforschungen anstellen und gleichzeitig auch noch gut bei den Wettkämpfen abschneiden?

“Hilfe, ich bin ein Werwolf!”
     
     
    An diesem Tag stand Axel zum ersten Mal nicht auf dem Siegerpodest. Er war sechster geworden und darüber sehr enttäuscht. Es ging ihm weniger um den
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