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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Autoren: Thomas Brezina
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ihrem Vater alles erzählt hatte. Dieser hatte sehr eigenartig reagiert. Er schien ihr nicht zu glauben, hatte aber dennoch darauf bestanden, daß sie vorläufig nicht mehr im Zelt schlafen sollte. Das Wohnhaus von Mister Anderson und seiner Tochter - seine Frau war bei einem Autounfall ums Leben gekommen - lag etwa einen Kilometer vom Lager entfernt. Es war eine riesige, prachtvolle Blockhütte, und Becky würde dort sicher sein.
    “Aber ... aber wenn sie böse sind, weil du nicht kommst? Vielleicht tun sie mir dann etwas an!” stammelte Axel.
    Das Mädchen senkte den Kopf. “Ich ... ich halte das nicht aus ... vielleicht erlaubt Daddy, daß du im Gästezimmer schläfst!”
    Robert Anderson hatte nichts dagegen, scherzte aber ein wenig über die Ängste der beiden. Er hörte nur damit auf, weil die Ärztin auftauchte, die unbedingt mit ihm reden wollte.
    “Entschuldigen Sie, hat sich mein Assistent vielleicht bei Ihnen krank gemeldet? Er ist nicht zum Dienst erschienen!” hörte Axel Dr. Moss sagen. Er wollte sich gerade für den Wettkampf fertigmachen gehen, blieb nun aber stehen. Sollte er verraten, was er im Zelt beobachtet hatte?

Die ätzende Brühe
     
     
    Axel konnte nicht anders. Er drehte sich um und trat zu Mister Anderson und der Ärztin. Leise berichtete er, was er gesehen und gehört hatte.
    “Du warst in der Nacht im Krankenzelt?” fragte Dr. Moss aufgebracht. “Woher hattest du den Schlüssel?”
    “Aber das habe ich doch gerade erzählt. Igor hat aufgesperrt. Ich bin ihm nachgeschlichen, und dann hat jemand Igor niedergeschlagen, und gleich darauf waren beide verschwunden!”
    “Kinder, Kinder, ich verstehe das nicht. Es scheint wirklich die Phantasie mit euch durchzugehen!” meinte Mister Anderson. Und zu Dr. Moss sagte er: “Ich werde Igor suchen und zu Ihnen schicken. Vielleicht hat er verschlafen.”
    Doch der Helfer blieb unauffindbar.
    Erleichtert atmete Axel auf, als ihm der Hamster mitteilte, daß seine Knickerbocker-Kumpel tatsächlich am nächsten Morgen in Barkerville eintreffen würden. Es war alles glattgegangen.
    Außerdem würden die folgenden beiden Tage frei sein. Es gab keine Bewerbe, da den Sportlern eine kurze Pause zur Erholung gegönnt wurde.
    Das Weitspringen, das an diesem Tag auf dem Programm stand, verlief für Axel mehr oder weniger gut. Er landete auf Platz drei und fiel dadurch in der Gesamtwertung auch auf den dritten Platz zurück. Er selbst fand das nicht halb so schlimm wie der Hamster, der die Medaille für den Wettkampf schon im See versinken sah.
    Am Nachmittag lud Becky Axel zu einer Radtour ein. Der Junge wußte, daß sein Trainer damit nicht im geringsten einverstanden gewesen wäre und fragte ihn deshalb erst gar nicht um Erlaubnis.
    “Weißt du, daß es vor hundert Jahren hier von Goldsuchern nur so gewimmelt hat?” sagte Becky, als sie auf einer schmalen Straße einen Berg hinaufradelten.
    “Echt wahr?” staunte Axel.
    “Ja, am Ufer des Fräser-Flusses wurden kieselsteingroße Goldnuggets gefunden. Die haben Tausende Goldsucher angelockt, die dann in ihren Metallpfannen den Flußsand gewaschen haben. Der Sand und die Steine wurden herausgeschleudert, und die Goldklümpchen sind am befetteten Boden der Pfanne kleben geblieben. Ich habe einmal in Barkerville gesehen, wie das funktioniert. Das ist die alte Goldgräberstadt, in der heute natürlich keine Goldgräber mehr leben. Es ist eher ein Museum.”
    “Und wohin fahren wir jetzt?” keuchte Axel. “Ich meine, wir sollten uns nicht überanstrengen, und die Strecke ist ganz schön steil.”
    “Stell dich nicht so an, Weichling!” ätzte das Mädchen. “Ich bringe dich zu einer alten Goldmine. Sie ist zum großen Teil eingestürzt, aber vielleicht finden wir die sagenhafte Riesenader, die es irgendwo geben soll. Keiner kennt den Ort, aber alle reden noch heute davon.”
    Völlig verschwitzt erreichten die beiden eine halbe Stunde später einen Trampelpfad. “Von hier aus müssen wir zu Fuß weiter!” erklärte Becky und lehnte ihr 18gängiges Mountainbike gegen einen Baum. Das Fahrrad, das sie für Axel von ihrem Vater geborgt hatte, war genauso toll und hatte sogar 21 Gänge.
    Die beiden kämpften sich durch das Dickicht und erreichten schließlich einen vorspringenden Felsen. Die Höhlenöffnung war mit vielen Brettern verschlagen, und große rote Buchstaben warnten vor dem Betreten.
    “Es ist völlig ungefährlich. Ich war schon öfter drinnen!” beruhigte Becky den Jungen. Sie
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