Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
schien aus den Fugen zu geraten.
    Schließlich gab die Tür nach, wurde aus den Angeln gerissen und krachte nach innen. Mr. Gilles hatte die in der Ecke kauernde Lieselotte sofort entdeckt.
    Lilos Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie sah, wie der Mann auf sie zielte. Sie schrie.
    Ein scharfer Knall peitschte durch das Halbdunkel. Lilos Schrei riß ab.

 
     
Der letzte Schlag
    Axel wußte, was der Schrei und der Schuß zu bedeuten hatten, und er wußte auch, daß ihm jetzt alles egal war.
    Er gab keinen Laut von sich. Nachdem er sich suchend umgesehen hatte, packte er eines der herausgebrochenen Bodenbretter und hastete zur Treppe.
    „Axel... nicht, bleib da!“ wimmerte Poppi, aber ihr Kumpel hörte nicht auf sie.
    Der Junge stolperte die Stufen hinunter, holte aus und ließ die Latte auf die Arme des völlig überraschten Mr. Gilles sausen.
    Die Waffe fiel zu Boden, und Axel bückte sich danach. Er hob sie auf und begann damit durch die Luft zu fuchteln.
    „Sie Schwein! Sie elendes Schwein! Sie haben meine beste Freundin umgebracht! Sie sind ein Mörder! Sie sind ein Irrer! Raus! Raus! Sofort!“ Axel drehte völlig durch.
    Der Mann wollte sich aus dem Staub machen, aber Axel hielt ihn in Schach. „Rufen Sie die anderen her. Rufen Sie die anderen her, sonst... sonst... drücke ich ab!“ kreischte er mit hochrotem Gesicht.
    „Priscilla... John... Victor...!“ stieß Mr. Gilles hervor. Er konnte kaum sprechen. Der Mann hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.
    Mit erhobenen Händen näherten sich Mrs. Gilles, Doktor Kirk und schließlich auch der Anwalt.
    „Keine miesen Tricks, sonst... sonst... vergesse ich mich. Sie werden das büßen!“ tobte Axel.
    Keiner der vier sagte etwas, aber es war klar, daß sie fieberhaft überlegten, wie sie den Spieß umdrehen konnten.
    Wie glühende Wellen durchzuckte der Zorn Axels Körper, und jedesmal, wenn ihm die Wut in den Kopf fuhr, begann er wieder zu brüllen. Es waren Schreie der Hilflosigkeit und der Verzweiflung. „Kommt aus dem Haus! Poppi! Dominik! Kommt, ich habe die Mistkerle unter Kontrolle. Holt die Polizei, damit sie diese Mörder festnehmen kann!“ kreischte er.
    Zitternd und mit butterweichen Knien schoben sich die beiden jüngeren Mitglieder der Knickerbocker-Bande aus der Eingangstür, vor der Axel die vier Verschwörer zusammengetrieben hatte. Beide konnten kaum etwas sehen, da sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatten große Schwierigkeiten zu gehen und wollten am liebsten umfallen und in ihren Betten aufwachen - aufwachen und feststellen, daß alles nur ein böser Traum gewesen war.
    Doch sie träumten nicht. Sie standen vor Green Cottage, Aug in Aug mit vier Menschen, die schreckliche Taten vollbracht hatten und denen das nicht einmal etwas auszumachen schien.
    „Axel... paß auf!“ ertönte ein Schrei. Aber es war zu spät. Der Junge hatte nicht bemerkt, wie sich jemand von hinten an ihn herangeschlichen hatte. Etwas Hartes knallte gegen seinen Kopf, und er sank bewußtlos zu Boden. Die Waffe fiel in die Wiese, und Mr. Gilles hob sie sofort auf.
    „Danke“, sagte er cool zu dem Mann, der hinter einem Busch hervorgetreten war. Es war der Totengräber, der Axel mit einer Schaufel k. o. geschlagen hatte.
    „Los, schafft die Kinder ins Haus und dann zündet es endlich an!“ zischte Mr. Gilles.
    Der Totengräber warf sich den bewußtlosen Axel wie einen Sack über die Schultern und ging in das Haus. Poppi und Dominik, die zitternd auf den Rasen gesunken waren, wurden von Mrs. Gilles brutal an den Armen gepackt und durch die Eingangstür gezerrt. Sie beförderte die beiden in das Wohnzimmer, dessen Boden mit Splittern übersät war.
    Der Totengräber ließ Axel fallen und verschwand schleunigst wieder nach draußen.
    „Es kann losgehen!“ schrie Mrs. Gilles, nachdem sie Poppi und Dominik zu Boden gestoßen hatte. Sie rannte, so schnell sie konnte, ins Freie und die beiden jüngeren Knickerbocker warteten nun auf die Explosion des Benzins, das das Haus innerhalb weniger Augenblicke in eine Fackel verwandeln würde.
    „Er hat... er hat... in den Spiegel geschossen!“ sagte eine Stimme hinter ihnen. „Er hat auf mein Spiegelbild gezielt!“
    Dominik und Poppi wirbelten herum und entdeckten Lieselotte, die noch immer in der Ecke kauerte und auf den zerbrochenen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand starrte.
    Mit einem lauten Schrei umarmten Poppi und Dominik ihre Freundin. „Raus, wir müssen sofort raus!“ brüllte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher