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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter
Autoren: Thomas Brezina
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Worte erinnern. Sie waren in der Halle des Internats gefallen, als der Arzt ihr versichert hatte, daß Mr. Saxon tot war.
    „Der Doktor hat gelogen. Als wir in seiner Praxis waren, hat er doch angedeutet, daß sich Mr. Saxon über die geschmacklosen Blümchentapeten aufgeregt hat, als er die Gilles besuchte. Ihr wißt schon: der Besuch, von dem uns Ulrika erzählt hat!“
    Lilo dämmerte es. „Die Blümchentapeten sind erst vor kurzer Zeit angebracht worden. Klar, das hat Mr. Gilles selbst erzählt! Die beiden... stecken unter einer Decke!“
    „Und das ist der Beweis!“ keuchte Dominik.
    Aus dem Wagen stiegen nämlich nicht nur Mr. und Mrs. Gilles, sondern auch Doktor Kirk und der Anwalt, den die Jungen in der Arztpraxis gesehen hatten. Er schien sich mit den anderen bestens zu verstehen. Die vier hatten also nur so getan, als wären sie nicht gut aufeinander zu sprechen. In Wirklichkeit machten sie gemeinsame Sache!
    Die Knickerbocker kauerten sich unter das Fenstersims und warteten, was geschehen würde.
    Die drei Männer und die Frau kamen schweigend näher. Die Scheinwerfer des Autos waren so auf das Haus gerichtet, daß ein heller Lichtschein durch die Fenster fiel.
    Da sich die vier im Lichtkegel bewegten, erschienen ihre Schatten an der Küchenwand.
    „Mist, sie kommen genau auf dieses Fenster zu“, flüsterte Lieselotte. Sie hob den Kopf und konnte die Gesichter sehen, die sich gegen die Scheibe preßten.
    „Niemand da!“ sagte Mr. Gilles.
    „Das glaube ich nicht. Es brennt ein Licht im Haus!“ erwiderte seine Frau. „Los, macht euch an die Arbeit!“ befahl sie. „Und findet den Kerl, wer immer es auch ist.“
    Schritte entfernten sich, und der Kofferraum des Wagens wurde geöffnet. Die Knickerbocker hörten ein dumpfes, metallenes Poltern.
    „Klingt wie Fässer!“ wisperte Poppi.
    Da plätscherte es vor dem Fenster.
    „Was... tun die da?“ keuchte Dominik.
    Als Antwort wehte der Geruch von Benzin durch den Raum. Lieselotte erschrak.
    „Sie... schütten Benzin an die Außenmauer. Die wollen die Bude in Brand stecken. Raus!“
    In Panik drängten die Freunde zur Eingangstür. Sie rissen sie auf und schleuderten sie sofort wieder zu. Draußen stand Mr. Gilles und hatte eine Pistole in der Hand.
    „Wo ist dieser Jordan? Warum hilft er uns nicht?“ schrie Poppi.
    „Die Kinder sind im Haus! Sie dürfen nicht entkommen!“ hörten die Knickerbocker die hysterische Stimme von Mrs. Gilles.
    „Rauf, in den oberen Stock!“ schrie Axel.
    „Bist du wahnsinnig? Dann sitzen wir in der Falle!“ tobte Lieselotte.
    „Blöde Besserwisserin!“ rief Axel. „Wohin sollen wir denn sonst? Wohin?“
    Lilo zögerte. Sie hatte auch keine Ahnung. Aber nicht nach oben. Auf keinen Fall. Durch die Dachluken konnten sie nicht ins Freie klettern: sie waren zu klein. Das Superhirn schluckte.
    „Los, Paul, mach sie fertig!“ schrie Mrs. Gilles.
    Lieselotte wollte schon in die Küche laufen, überlegte es sich dann aber anders. Wie stand es mit dem ehemaligen Schlafzimmer? Nein, dort konnten sie auch nicht hinein.
    Axel konnte nicht länger warten und stürmte die Treppe nach oben. Poppi und Dominik folgten ihm blindlings.
    „Nicht!“ jammerte Lieselotte, aber es war zu spät.
    Von draußen wurde gegen die Tür getreten. Das Superhirn wollte zwar seine Kumpel nicht im Stich lassen, sah jedoch keinen anderen Ausweg als das frühere Wohnzimmer.
    Lilo öffnete die Tür und tastete nach dem Schlüssel. Er steckte innen. Sie schlug die Tür zu und sperrte ab. Zitternd kauerte sie sich in die Ecke, die am weitesten von der Tür entfernt lag, und starrte auf das schwarze Holz, als wollte sie es hypnotisieren.
    Die Eingangstür wurde aufgestoßen, und Mr. Gilles polterte in das Haus. Er rannte durch die Küche und in den Schlafraum und brüllte wie ein gereiztes Tier. „Wo sind sie? Sie sind weg!“
    Von draußen aus dem Garten kam die Stimme des Doktors: „Raus, Paul! Wir lassen die Bude hochgehen!“
    Mr. Gilles aber war wild entschlossen, mit den Knickerbockern kurzen Prozeß zu machen. Es hatte mit dem Feuer schon einmal nicht geklappt. Ein zweites Mal sollte ihm das nicht passieren!
    Er trat gegen die Tür des Wohnzimmers, und als sie nicht sofort aufging, begann er auf die Klinke einzuhämmern. Er fluchte und schrie: „Ich habe sie... sie sind im Wohnzimmer!“
    Lieselotte stockte das Blut, sie konnte kaum mehr atmen, und vor ihren Augen tanzten weiße Punkte. In ihren Ohren rauschte und dröhnte es. Die Welt
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