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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke
Autoren: Thomas Brezina
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Botschaft geworfen hat?“ Kwan-Ling nickte heftig. „Sie ist mit mir verwandt, und ich habe ihr von meinem großen Kummer berichtet. Sie hat sich später bei mir gemeldet und uns in den Zirkus eingeladen. Sie hat uns Hilfe versprochen, wenn wir niemals mit ihr persönlich darüber reden oder ihr Fragen stellen.“ Deshalb hatte sie also die seltsame Art der Übergabe gewählt.
    „Und der Zwerg? Der Kugelzwerg? Kennen Sie den?“ fragte Dominik. Die beiden Chinesen schüttelten die Köpfe. „Nein! Aber ich denke, er ist der Grund für Cousine Lis große Angst“, sagte Kwan-Ling. Lilo gab ihr recht. Dieser Gedanke war ihr auch schon gekommen. „Wo hält sich Ihre Cousine jetzt auf? Haben Sie eine Ahnung?“ erkundigte sich das Superhirn. Kwan-Ling nickte. „Sie ist heute morgen zu meinen Eltern gefahren. Nach den Erlebnissen von gestern sie ist völlig durcheinander, und nun sie will sich dort . ich glaubte fast . verstecken.“ Die vier Junior-Detektive steckten die Köpfe zusammen und berieten sich. „Was heißt verstecken? Vor wem versteckt sie sich?“ sagte Axel. „Und wieso weiß sie überhaupt, wo sich der Drache befinden kann?“ Kwan-Ling mischte sich höflich ein: „Ich bitte wieder vielmals sehr um Verzeihung, aber ich möchte Ihnen etwas sagen. Cousine Li schweigt. Sie vergräbt ein Geheimnis in ihrem Herzen. Sie wird es mir nicht sagen. Sie wird es keinem von uns verraten.“ Lieselotte hob die Hand und meinte: „Vielleicht verrät sie es uns. Wir könnten ihr Vertrauen gewinnen und mehr über diese DrachenDschunke und den Roten Drachen aus ihr herausbekommen. Das wäre doch für Sie sehr nützlich. Auf uns können Sie sich verlassen. Wir sind mega-spitze! Ehrlich!“
    Kwan-Ling schien sehr begeistert von diesem Vorschlag. „Ich lade euch ein in meine Familie“, schlug sie vor. „Ich werde sagen, ihr seid Gäste aus Europa. Kinder von Mann, der von uns Porzellan kaufen wird.“
    Die Knickerbocker-Bande war einverstanden. Dr. Mak wollte aber vorerst seine Einwilligung nicht geben. Er hatte Angst um das Wohl der Bande. Erst als ihm Kwan-Ling hoch und heilig versprach, Tag und Nacht auf die vier Freunde aufzupassen, sagte er zögernd, aber doch ja. Dem Besuch bei der chinesischen Familie Tang stand nichts mehr im Weg.
    Am frühen Nachmittag packten die Junior-Detektive das Notwendigste in ihre Reisetaschen und verstauten sich und das Gepäck in Kwan-Lings kleinem Auto. Die junge Chinesin kämpfte sich ihren Weg durch den Verkehr von Peking, verließ die Stadt und fuhr, bis sie in ein langgestrecktes, enges Tal kamen. Häuser waren hier wenige zu sehen. Die Menschen wohnten in ärmlichen Holzhütten, die sie zum Teil wie Bienenwaben ineinander- und aufeinandergeschachtelt hatten.
    Kwan-Ling lenkte den Wagen durch einen kleinen Wald und kam schließlich zu einem großen Teich. Er hatte die Form eines Farbkleckses, von dem zahlreiche dünne Arme abzweigten. Über jeden dieser Arme spannte sich eine kleine, bunte Holzbrücke. Eine lange Bogenbrücke führte zu der Insel, die in der Mitte des Wassers lag.
    An den kalten Januartagen war sie allerdings nicht unbedingt notwendig. Der See war zugefroren, und das Eis wirkte im Sonnenlicht wie ein Spiegel.
    Rund um den See war eine Straße angelegt, die zu einem hohen Turm führte. Dieser Turm bestand aus mehreren geschwungenen Dächern, die mit vergoldeten Schindern gedeckt waren. Die übrigen Holzteile waren rot lackiert und mit goldenen Ornamenten verziert.
    Der Turm schien alt zu sein und bildete das Zentrum des Hauses. An ihn waren im Laufe der Jahre viele kleine und große Räume angebaut worden, die zusammen den Wohnsitz der Familie Tang ergaben. „Die Gänge sind verwinkelt und oft geknickt, denn ein alter chinesischer Aberglaube besagt, daß böse Geister immer nur geradeaus gehen können. In diesem Winkelwerk bleiben sie schnell stecken. Deshalb hat einer meiner Urahnen das Haus so anlegen lassen. Er fürchtete böse Geister ganz besonders. Manchmal ist das Gebäude für mich wie ein Labyrinth“, erzählte Kwan-Ling.
    Die Knickerbocker-Bande wurde freundlich begrüßt und aufgenommen. Vater Tang, Mutter Tang und Kwan-Lings kleiner Bruder erwarteten die Besucher in dem Raum unter dem Turm. Allerdings sprachen die drei kein Wort Deutsch, und deshalb mußte Kwan-Ling übersetzen.
    „Wo ist Cousine Li?“ erkundigte sich Dominik. Kwan-Ling fragte, und als Antwort legten alle drei Familienmitglieder ihren Kopf auf die gefalteten Hände und
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