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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer
Autoren: Thomas Brezins
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du alles tun, wie wir es vorgeschlagen haben?“ fragte Lieselotte. Das Mädchen nickte widerwillig und trotzig. „Wer wird die Särge abholen?“ wollte das Superhirn noch wissen. „Mein Bruder... Konstantin“, sagte das Mädchen. „Ich... ich gebe euch einen Zettel mit. Er wird euch bald nach dem Verladen aus dem Sarg lassen, und wenn er mich nicht findet, kann er einen Wutanfall bekommen. Ihr müßt ihm dann sofort den Zettel zeigen.“ Poppi hatte einen Kugelschreiber eingesteckt, und weil kein Papier aufzutreiben war, kritzelte das Mädchen die Botschaft auf eine schmutzige Stoffserviette aus der Kiste mit der Dreckwäsche. Die Unterschrift lautete: Agnes. Damit wußten die Knickerbocker ihren Vornamen.
    „Wann wird das Schiff entladen?“ erkundigte sich Axel. „Um acht Uhr“, antwortete Agnes. Viel Zeit blieb nicht mehr, und schlafen wollten die Knickerbocker auf keinen Fall.
    Ziemlich sauer beobachtete Agnes, wie die vier Freunde ihre Beute in einer Kiste verstauten, in der sich Konservendosen stapelten. Danach kontrollierten sie, ob die Särge auch Luftlöcher besaßen, durch die sie mit Frischluft versorgt wurden. Es war zum Glück an alles gedacht. Und nun kam der gruseligste Teil. Sie stiegen in die Holztruhen. Da ihr Bewacher jede Minute auftauchen konnte, lautete das Motto: besser früher und schwitzen als gar nicht. Für mulmige Gefühle war jetzt keine Zeit. Es galt einfach, die Zähne zusammenzubeißen und das zu tun, was die Rettung bedeutete.
    Lilo und Poppi zwängten sich in den Sarg von „Alexis“, Axel und Dominik in den von „Konstantin“! Agnes schloß die Deckel und verriegelte sie von außen. „Gute Reise!“ sagte sie noch zum Abschluß.
    Selbst durch die dicken Holzwände konnten die Junior-Detektive das Quietschen der Eisentür hören. Es kam jemand, und Agnes war bestimmt noch nicht in ihrem Versteck. Dafür war die Zeit zu kurz gewesen.
    „Die vier liegen gut verpackt in den Särgen!“ hörten sie das Mädchen mit der tiefen Stimme sagen. „Sie wollten mich auf den Pfad der Tugend und Anständigkeit bringen und die Beute zurückgeben.“ Schallendes Gelächter war die Folge. „Ihr könnt sie abtransportieren oder gleich in den Kisten lassen und weiter in die Türkei schicken.“
    „Nein, nein, der Boß hat anders entschieden!“ sagte eine Männerstimme, die die Bande bisher noch nie gehört hatte.

Explosionsgefahr
     
     
    „Ich Idiot!“ dachte Lieselotte. „Ich hirnverbrannter Idiot! Agnes macht gemeinsame Sache mit dem Komplizen von Monty und Panajotis. Die weiß genau, wieso wir hier sind, und wir haben ihr noch verraten, wie wir uns aus den Fängen dieser Wahnsinnigen befreien wollen!!!“
    Und jetzt? Was sollte die Knickerbocker-Bande unternehmen? Sie saßen nicht fest, sie lagen fest. Eng aneinandergepreßt lagen sie wie die Ölsardinen in den weich gepolsterten, mit Seide ausgeschlagenen Särgen und konnten sich nicht bewegen.
    „Komm, wir versuchen, den Deckel aufzudrücken und die Verriegelung zu sprengen“, wagte Lieselotte einen zaghaften Versuch, etwas zu unternehmen. Poppi kramte gehorsam ihre Arme hervor und versuchte, sie gegen den Sargdeckel zu stemmen. Aber es gelang ihr nicht. Ihr versagten die Kräfte.
    Auch Lilo packte jetzt die Mutlosigkeit. Es war wie auf der Achterbahn. Plötzlich raste ihr Wagen mit hoher Geschwindigkeit nach unten. Es war wie ein Fall, der nicht enden wollte.
    Stumme Verzweiflung packte auch die Jungen. Normalerweise hätten sich Axel und Dominik herumgeworfen und zu befreien versucht, aber sie schafften es nicht. Es war ihnen unmöglich.
    Und jetzt?
    „Wir klopfen und schreien, wenn wir hinaus getragen werden“, raunte Lilo Poppi ins Ohr. Poppi begann überdreht zu kichern. „Lieselotte... Quatsch! Wir sind im Hafen... Erinnerst du dich nicht, als wir vor ein paar Tagen hier spazieren gegangen sind? Im Hafen ist es wahnsinnig laut. Es wird uns keiner hören!“
    Lieselotte konnte Poppi nur recht geben. Sie erinnerte sich sehr genau daran.
    Wieder wurde die Frachtraumtür geöffnet, und mehrere Stimmen wurden laut. Leute traten zu den Särgen und stemmten sie in die Höhe. Gemächlich und würdevoll setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Bei jedem Schritt der Totengräber schwankten die Holzkisten heftig hin und her, und die vier Freunde wurden durchgerüttelt und beinahe seekrank.
    An den Lauten und Geräuschen erkannten sie, daß der Weg über das Schiffsdeck zum Kai führte, wo die Särge in Autos verladen wurden.
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