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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer
Autoren: Thomas Brezins
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Kräfte. Poppi warf ihm den Rettungsring zu, und mit Hilfe des Seils, das daran befestigt war, zogen ihn die Kumpels an Bord.
    Erschöpft und völlig ausgetrocknet hingen die vier nun im Boot und stöhnten unter der Hitze. „Wir... wir brauchen Schutz vor der Sonne“, keuchte Lieselotte. „Das ist die Hölle hier auf dem Wasser... Am Strand haben wir es um diese Zeit auch nur unter dem Sonnenschirm ausgehalten.“ Axel ließ kraftlos die Arme sinken. „Ich kann nicht mehr rudern. Ich schaffe es nicht!“
    „Axel, versuch noch einmal, den Motor anzuwerfen. Vielleicht klappt es doch. Wir drehen das Boot genau auf die Insel zu, und du tust, was du kannst. Wenn du es schaffst, brauchen wir nur ein Stück zu rasen und haben es geschafft!“ Der Junge war einverstanden, legte sich auf den Bauch und fingerte in dem Loch rund um den Gashebel herum. Er war kein Spezialist für Motorboote und konnte nur Verschiedenes ausprobieren. Axel zog zwei Kabel heraus. Ein rotes und ein gelbes. Irgendwann einmal hatte er etwas von „Motor kurzschließen, um ihn zu starten“ gehört. „Was soll’s? Nützt es nichts, so schadet es auch nicht!“ Das war jetzt sein Motto. Er legte die Enden der Kabel frei und brachte dann die blanken Pole zusammen. Funken sprühten, es zischte und... der Motor sprang an. Axel ließ die Kabel fallen und packte das Gasseil mit der Hand. Das rauhe, aus vielen dünnen Drähten zusammengedrehte Stahlseil schnitt sich in seine Haut. Abgebrochene Enden standen wie Nadeln weg und stachen ihn, aber der Junge biß die Zähne zusammen und ließ nicht locker. Er zog fest daran an, und das Boot setzte sich in Bewegung. „Super! Ja, super!“ jubelten die anderen. Schlingernd und schwankend bahnte sich das Schiffchen seinen Weg durch das Wasser, wurde von kleinen Brechern hin und her geschleudert, kämpfte sich aber Meter für Meter näher an die Insel heran.
    Die Schmerzen wurden für Axel fast unerträglich. Er hob den Kopf und sah, daß die Insel nur noch ein kleines Stück entfernt war. Noch einmal nahm er alle Kraft zusammen und zerrte fest am Gasseil an. Der Motor heulte auf, das Boot bäumte sich wie ein störrisches Pony auf und machte ein paar Hüpfer nach vorn.
    Mit einem heftigen Ruck bohrte sich der Bug { * } in den Sand. Sie hatten es geschafft!
    Die vier Freunde sprangen über die Reling und stapften durch das Wasser in den Sand. Sie hatten die rettende Insel erreicht. Jetzt galt es nur noch, Wasser und vor allem einen kühlen Unterschlupf aufzutreiben. Die zahlreichen Augen, die die Neuankömmlinge beobachteten, bemerkten die Knickerbocker-Freunde allerdings nicht.

Augen in der Dunkelheit
     
     
    „Kommt weg vom Strand, der Sand glüht ja“, keuchte Lieselotte. Ihre Kehle war ausgetrocknet und von der salzigen Meeresluft verbrannt. Die vier erhoben sich und stapften gebückt auf die graugrünen, knorrigen Bäume zu. Es schien sich um einen Olivenhain zu handeln, der zumindest ein wenig Schatten bot.
    Als die vier Freunde die Bäume erreicht hatten, machten sie vor Freude fast einen Sprung. Inmitten des kleinen Waldes stand ein weiß getünchtes Haus. Es schien nicht allzuklein zu sein, und was noch wichtiger war, es wohnte offenbar jemand darin. Vor dem Haus stand ein verwitterter Korbsessel, von dem die Farbe abgeblättert war, und daneben sahen sie ein Tischchen mit einem Tonkrug und mehreren Keramikbechern.
    Die Knickerbocker hatten das Gefühl, mitten in der Wüste eine Oase erreicht zu haben. Hoffentlich entpuppte sie sich jetzt nicht als Fata Morgana. Mit letzter Kraft rannten sie darauf zu und faßten nach den Bechern. Sie waren da! Es gab sie tatsächlich! Sie waren keine Einbildung! Lieselotte füllte die Trinkgefäße mit dem Wasser aus dem Krug, und die vier Freunde schütteten das etwas warme Naß gierig in sich hinein. „Mehr!“ keuchte Dominik und streckte seinen Becher wieder hin. Aber der Krug war leer. Also klopfte Lieselotte an die Tür, die daraufhin aufschwenkte. „Hallo... hallo, ist da wer?“ rief sie in den halbdunklen Innenraum. Keine Antwort. Das Mädchen trat ein und sah sich um. Im Zimmer standen mehrere Liegen, sonst nichts. An einer Wand befand sich eine Spüle mit einem Wasserhahn. Lieselotte füllte den Krug und brachte ihn wieder hinaus. „Was... wer ist da drinnen?“ wollten die anderen wissen. „Keiner“, berichtete das Superhirn. „Das Haus wirkt... wie ein Gästehaus.“ Jeder der Junior-Detektive kippte vier randvolle Becher Wasser in sich hinein,
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