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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Autoren: Thomas Brezina
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den Kopf. Die Gegend vor der Mauer lag schließlich bereits im Halbdunkel.
    Als Lilo ihren Kopf etwas weiter hineinsteckte, erkannte sie den Grund. Rund um ein winziges Häuschen, das einer Kapelle glich, flackerten hunderte Kerzen. Sie standen auf hohen, mehrarmigen Leuchtern oder waren teilweise auch nur in den Ästen der Bäume befestigt.
    Die Kapelle war offen und auch in ihrem Inneren erleuchtet. Lilo bekam weiche Knie. Aus dem Boden des Häuschens ragten vier Hände, die verzweifelt nach etwas zu greifen schienen. Flehend waren sie nach oben gestreckt.

Ab in die Gruft
     
     
    Nun waren auch die Köpfe der anderen drei Junior-Detektive über oder unter Lilos Zöpfen aufgetaucht und blickten in Richtung Gruft.
    „Die... die Hände... sind das Menschen? Liegen die dort begraben?“ fragte Poppi leise. Sie gab sich große Mühe, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    „Nein, das sind Arme aus Stein oder aus Gips!“ zischte Lieselotte. „Sie kommen aus der Abdeckplatte der Gruft, glaube ich zumindest!“
    Die düstere Gestalt im wehenden Mantel stand zögernd vor der Kapellentür. Der Mann mit der Maske konnte sich nicht entscheiden, ob er eintreten oder doch besser draußen bleiben sollte.
    „Glaubst du, hat er uns gesehen... vorhin?“ wisperte Dominik seinem Kumpel Axel ins Ohr. Der Junge zuckte mit den Schultern. Die Gondel der Knickerbocker war an der Ecke eines Palazzo gestanden. Der Maskenmann mußte sie nicht unbedingt entdeckt haben.
    Auf jeden Fall schien es ihm im Augenblick gleich zu sein, was sich rund um ihn tat. Immer wieder warf er Blicke in das Innere der Kapelle, auf die emporgestreckten Hände. Er machte einen Schritt nach vor, um gleich darauf wieder zurückzutreten. Schließlich aber faßte er Mut und tappte in die Gruftkapelle. Im Schein der Kerzen sahen die Knickerbocker-Freunde, wie der Maskenmann etwas unter dem flatternden Stoff seines Mantels hervorholte.
    „Die Pizzas... das sind die Pizza-Schlüssel!“ flüsterte Lieselotte den anderen zu. Langsam – im Zeitlupentempo – streckte der mysteriöse Mann seinen Arm aus und drückte den ersten Schlüssel auf die Handfläche der vordersten Hand. Augenblicklich schlossen sich die anderen Finger darum. Erschrocken sprang der Maskenmann zurück. Die steinerne Hand hatte lebendig ausgesehen. Es war, als hätte sie nach dem Pizza-Schlüssel gegriffen.
    Der Mann schien neuen Mut zu fassen und legte Schlüssel Nummer zwei in die nächste Hand. Das Schauspiel wiederholte sich, und die kalten, steinernen Finger packten zu. Auf Schlüssel drei folgte Schlüssel vier.
    Ein leises Knirschen ertönte. Der Maskenmann wich zurück und trat im Retourgang aus der Kapelle. Er drehte sich im Kreis, sodaß sein Mantel in die Höhe flog, und verschwand zwischen den Bäumen.
    Die Knickerbocker-Bande wartete auf seine Rückkehr. Eine Minute verging, aber er kam nicht. Fünf Minuten verstrichen. Nichts! Zehn Minuten später war der Mann noch immer verschwunden.
    „Ich... ich halte das nicht mehr aus... Was hat er gesehen? Was hat ihn vertrieben?“ wisperte Lieselotte. Sie atmete die kühle Nachtluft tief ein, warf den Kopf zurück und schlüpfte durch die Tür in den Garten.
    Hinter der Mauer erschien ihr die Nacht kälter als draußen. Es war wie ein eisiger Hauch, der ihr entgegenschlug. Einbildung? Oder Tatsache? Lilo vermochte es nicht zu entscheiden.
    Axel, Poppi und Dominik hefteten sich an ihre Fersen. Sie hatten keine Lust, draußen stehenzubleiben.
    Schritt für Schritt tasteten sich die Junior-Detektive näher an die Gruft heran. „Der Deckel mit den Händen ist zur Seite geschwenkt. Die Gruft steht jetzt offen!“ meldete das Superhirn seinen Kumpels.
    Tatsächlich lag die schwere Marmorplatte nun auf der rechten Grufteinfassung. Die steinernen Hände hielten die Pizza-Schlüssel eisern umklammert. Sie waren also das Geheimschloß, das nur mit allen vier Schlüsseln geknackt werden konnte.
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik hatten den Eingang zur Gruftkapelle erreicht und blickten stumm auf das schwarze Loch vor ihnen. Lieselotte schwitzte, als sie die Hand nach einer Kerze ausstreckte und diese aus dem Halter zog. Sie hielt den Arm nach vorn und leuchtete in das Schwarz.
    „Das... das ist kein Loch, sondern eine Platte. Eine schwarze Platte“, keuchte Dominik. „Wahrscheinlich eine Plattform, die in die Tiefe sinkt, wenn man daraufsteigt!“ hauchte Axel. „Aber wieso ist der Mann mit der Maske geflohen?“ zischte Poppi. Keiner der
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