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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition)
Autoren: Richard Laymon
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musste.
    Ein paar Minuten später hörte er es.
    Die Marken am Halsband klingelten wie ein Schlüsselbund.
    Zuerst sah er keine Spur von dem Hund. Dann tauchte er ein paar Meter vor ihm hinter einem Baum auf: ein kurzhaariger gefleckter Hund, wie ein Dalmatiner, nur mit kürzeren Beinen.
    Albert ging auf ihn zu.
    Der Hund beachtete ihn nicht. Er streunte mit gesenkter Nase durch das Gras am Straßenrand und schnüffelte laut.
    Als Albert sich von hinten näherte, sah der Hund über die Schulter.
    »Hi, Kumpel.« Albert ging in die Hocke. »Komm her.«
    Der Hund beobachtete ihn, kam jedoch nicht.
    Albert blickte sich um. Auf der Straße rauschte ein Auto vorbei. Ein zweites parkte aus und fuhr davon. Die nächsten Fußgänger waren ein paar Blocks entfernt und schienen in die andere Richtung zu gehen.
    Er lächelte den Hund an. »Komm her, Kumpel«, rief er leise. Er klopfte sich aufs Knie. »Komm her, mein Junge.«
    Der Hund trat einen Schritt auf ihn zu und zögerte.
    »Alles in Ordnung, Kumpel. Komm her. Komm her. Ich hab was für dich.«
    Er streckte ihm die geschlossene Hand entgegen.
    Eine leere Hand, doch das wusste der Hund nicht.
    Er kam näher.
    »Guter Junge. Du bist ein guter Junge.«
    Als der Hund an seiner linken Hand zu schnüffeln begann, streckte Albert die rechte aus und kraulte das Fell unter seinem Kinn.
    »Das gefällt dir, Kumpel, was?«
    Dann öffnete er die linke Hand. Der Hund drückte seine feuchte Schnauze gegen die Handfläche und schnüffelte, als wollte er das geheimnisvolle Leckerli aufspüren. Albert streichelte ihn hinter den Ohren. Der Hund ließ den Kopf tief herabhängen und schloss halb die Augen. Der Schwanz wedelte langsam hin und her.
    »Ja, das gefällt dir, oder?«
    Während er den Hund weiter mit der linken Hand streichelte, ließ Albert sich mit den Knien ins nasse Gras sinken und zwängte die rechte in eine Vordertasche der Jeans.
    Schwanzwedelnd warf sich der Hund auf die Seite.
    Albert kraulte das Brustfell. Als er seinen Bauch streichelte, zuckte die linke Hinterpfote und beschrieb kleine Kreise in der Luft.
    »Ja, das gefällt dir.«
    Er zog das Springmesser aus der Tasche. In der Chicagoer U-Bahn hatte er einem mexikanischen Jungen zwölf Dollar dafür gezahlt. Er drückte auf den Knopf. Als die fünfzehn Zentimeter lange Klinge herausschnellte, ruckte der Griff in seiner Hand.
    Der Hund erschrak und versuchte sich aufzurichten.
    »Oh nein, lass das.«
    Albert hielt ihn mit der linken Hand am Boden.
    Mit der rechten stieß er das Messer in das weiche Fleisch unterhalb der Rippen.
    Das Kreischen des Hundes durchbrach die Stille.
    Albert zog das Messer heraus.
    Er war erregt und hatte eine schmerzhaft harte Erektion.
    Er stach noch einmal zu.
    Das Kreischen des Hundes riss ab.
    Albert stieß die Klinge erneut in den Bauch des Tieres, und dieses Mal brach es aus seiner schmerzlichen Härte hervor, pulsierend, heiß und feucht.

2   GRAND BEACH, KALIFORNIEN
    Am Samstagmorgen wachte Janet Arthur auf, weil sich eine Hand zwischen ihre Schenkel schob. Schläfrig stöhnte sie vor Lust und schmiegte das Gesicht tiefer ins Kissen.
    Bald zog sich die Hand zurück.
    Eine Brise strich über Janets nackten Rücken, als die Decke weggezogen wurde. Sie atmete tief ein. Der Wind brachte den frischen, aufregenden Duft des Meeres mit sich, das nur ein paar Straßenzüge entfernt war.
    Sie drehte sich um und sah Dave neben sich knien. Sein dichtes, schwarzes Haar war wirr. Der schlanke, straffe Körper hatte die sommerliche Bräune behalten, nur dort, wo ihn während der langen Tage am Pool die Badehose bedeckt hatte, war er auffallend blass.
    »Guten Morgen«, sagte sie. Lächelnd streckte sie die Hand nach ihm aus.
    Er hatte eine Erektion. »Wie kommt es, dass du immer so aufwachst?«
    »Ich träume von dir.«
    »Ach, liegt es daran?«
    »Ja, daran liegt’s.« Er kletterte zwischen ihre Knie und ließ sich herabsinken.
    »Warte noch …« Janet drehte sich zur Seite, und Dave folgte der Bewegung, indem er sich auf den Rücken rollen ließ.
    Janet setzte sich rittlings auf ihn. Lächelnd beugte sie sich hinab. Sie ließ ihre aufgerichteten Nippel über seine Brust streichen, als sie ihn auf den Mund küsste. »Wir müssen zuerst reden«, sagte sie.
    »Das ist der falsche Zeitpunkt zum Reden.«
    »Das ist ein guter Zeitpunkt.«
    »Zum Bumsen.«
    Sie spürte seine Hand über ihren Hintern gleiten. »Im Ernst.«
    Er drückte sanft ihre Backen. »Okay.«
    »Wie fändest du es, ein Kind zu
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