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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri
Autoren: James P. Hogan
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ausgesprochen«,
sagte er halblaut über die Schulter. »Im Columbia District ist es wohl vorbei.
Damit haben sie den ganzen Ring.«
    »Also gehen sie als nächstes zur Spindel«, vermutete Chaurez. Sie
blickten beide wieder auf Lesley, aber bevor jemand etwas sagen konnte,
kündigte ein schriller Ton der Kom-Anlage einen Anruf von der Brücke im
Inneren des Kampfmoduls an.
    Lesley akzeptierte ihn automatisch und sah das Gesicht Colonels Oordsens
vor sich, der zu Stormbels Stab gehörte. Er wirkte grimmig und entschlossen,
aber auch erschüttert.
    »Abwehranlagen in Aktion, Innen- und Außenschleusen schließen, Einheiten
in Bereitschaft, Major«, befahl er. »Jeder Zugangsversuch von der Spindel her,
bevor die Schleusen geschlossen sind, ist mit allen Mitteln abzuwehren. Melden
Sie sich bei mir, sobald das Schon gesichert ist, auf keinen Fall später als in
fünf Minuten. Verstanden?«
    In diesem Augenblick ertönte im Leitstand ein lokaler Alarm. Binnen
Sekunden stürmten Männer aus Gängen und von Treppen zu ihren Plätzen. Ein
Soldat betätigte bereits Schalter, um Meldungen einzuholen. Chaurez stand auf,
um in den vorderen Beobachtungsraum zu gehen, während von der anderen Seite der
Wachoffizier auftauchte.
    »Der Schleuse nähern sich Truppen«, meldete der Wachoffizier. »Reguläre
- dreißig Mann oder mehr.«
    Während Colonel Oordsen auf dem Bildschirm blieb, stand Lesley auf und
ging durch die Tür in der Stahlwand zwischen Leitstand und Beobachtungsraum. Er
blickte durch eine der Luken hinunter auf die Zugänge zur Schleuse. Chaurez
beobachtete von der Tür aus und beachtete Oordsens empörte Stimme nicht, die
von hinten herübertönte.
    »Major Lesley, ich habe nichts von Wegtreten gesagt. Kommen Sie sofort
zurück. Was zum Teufel, ist bei Ihnen los? Was hat der Alarm zu bedeuten?
Lesley, hören Sie mich?«
    Aber Lesley hörte nicht, als er hinunterblickte auf die Plattform, die
sich unter den Bogenlampen über der Schleuse ausbreitete, bis sie sich im
Dunkel der Vorkammer verlor. Bei den Transitröhren waren Gestalten aufgetaucht,
hinten weit verstreut, vorne aber zusammendrängend. Sie bewegten sich langsam,
aber auf eine Weise, die nicht Heimlichkeit, sondern Vorsicht verriet, und
schienen bewußt jede Deckung zu meiden. Und sie trugen ihre Waffen unter den
Armen, die Mündungen nach unten gerichtet, alles andere als bedrohlich.
    »Alle Posten besetzt und in Bereitschaft«, meldete eine Stimme im Leitstand.
    »Raketen bereit«, teilte eine zweite mit.
    »Abwehranlagen in Funktion.«
    »Stufe Orange.«
    Die Gestalten waren nun deutlich sichtbar und bewegten sich noch
langsamer, als sie ins Licht gelangten. Lesley konnte erkennen, daß es sich um
reguläre Infanterie handelte. Ein hochgewachsener Sergeant und ein Corporal
mit Brille gingen ein paar Schritte voraus. Sie blieben stehen, wie um zu
warten, und hinter ihnen kamen auch die anderen zum Stillstand. Lesley biß die
Zähne zusammen. Sie setzten ihr Leben auf die Antwort, die er zu finden
versuchte.
    Jarvis erschien plötzlich neben Chaurez unter der Tür.
    »Drei Kompanien in Kampfordnung sind an der Spindel eingetroffen und
rücken vor, weitere sind vom Ring unterwegs«, meldete er. »Außerdem kommt eine
Abteilung aus dem Kampfmodul über eine der Zufuhrrampen achtern. Offenbar will
man die Schleuse zumachen.«
    Lesley sah die beiden an. Sie schwiegen. Es gab nichts mehr, was sie ihm
sagen konnten. Er konnte die Schleuse schließen und sich dem Schutz der Waffen
im Kampfmodul anvertrauen; mit der zusätzlichen Streitkraft der Regulären unten
konnte er auf der anderen Seite die Schleuse offenhalten gegen die SD-Einheit,
die von hinten anrückte, bis der Rest der Armee eintraf. Es wurde Zeit für ihn,
seine Entscheidung zu treffen.
    Er dachte an Celia Kalens', die verschwunden war, offenbar in Sicherheit,
und doch den weiten Weg hierher zurückgelegt hatte; sie hatte alles riskiert,
damit die Wahrheit an den Tag kam. Er blickte wieder hinunter auf den
Sergeanten, auf den Corporal, auf die regungslosen Gestalten hinter ihnen. Auch
sie riskierten alles, damit das, was Celia und andere getan hatten, nicht
vergebens war. Was Lesley auch zu verlieren haben mochte, es konnte nicht mehr
sein, als diese Menschen schon in die Waagschale geworfen hatten.
    »Sagen Sie den Leuten, sie sollen aufhören«, sagte er leise zu Jarvis.
»Abwehrsysteme abschalten, Schleuse auf Zustand Grün zurückversetzen. Alles an
die Außenschleuse und gegen einen Angriff vom
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