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Die Kinder des Universums

Die Kinder des Universums

Titel: Die Kinder des Universums
Autoren: Ken Follett
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angewandt wurde. Ich gehöre, nebenbei bemerkt, nicht dazu.“
    „Wie funktioniert es?“
    „Das weiß man im Voraus nicht. Prinzipiell verstärkt sie eine eurer intellektuellen Fähigkeiten ins Unermessliche.Wenn ihr bereits ein Talent, beispielsweise für das Rechnen, habt, verwandelt sie euch in brillante Mathematiker. Doch es ist normalerweise nicht so speziell wie in diesem Beispiel. Und wir haben Bezeichnungen für die verschiedenen Resultate. Darüber reden wir, wenn ihr eure Behandlung hattet.“
    „Ich werde ein Kung-Fu-Killer!“, sagte Tubs und führte sofort imaginäre Handkantenschläge in der Luft gegen Dutzende Gegner aus.
    Onkel Grigorian lachte. „Ich hoffe nicht“, sagte er. „Das wäre fatal für uns alle.“
    „Ich finde das alles sehr verwirrend“, gestand Fritz.
    „Das ist doch klar.“ Onkel Grigorian erhob sich vom Tisch. „Ihr könnt eure Behandlung gleich heute Nacht erhalten, wenn ihr mögt. Wir könnten dann bereits morgen früh starten. Und nun – was haltet ihr von einer weiteren Fahrstunde?“
    Helen erwachte mit einem wunden Gefühl am Ohr. Vorsichtig betastete sie es mit der Hand und fand ein merkwürdiges Objekt, ähnlich einem Ohrhörer, das Onkel Grigorian am Abend zuvor mit Klebeband dort befestigt hatte.
    Sie setzte sich auf und blickte sich um. Die drei Kinder hatten die Nacht in Onkel Grigorians Raumschiff verbracht. Alle hatten die gleichen Ohrhörer, und alleOhrhörer waren mit einem kleinen Kasten verbunden, der wie ein altmodisches Transistorradio aussah. Während Helen das Ding betrachtete, erwachten Fritz und Tubs aus dem Schlaf.
    „Diese Liegen sind total unbequem!“, beschwerte sich Tubs und gähnte.
    Es klopfte an der Tür und Onkel Grigorian trat ein. Helen sah ihn noch immer als einen Onkel an, auch wenn sie inzwischen wusste, dass er nicht mit ihnen verwandt war. Er trug ein Tablett mit drei Gläsern darauf.
    „Guten Morgen, die Herren Supermen und das Supergirl“, sagte er unbekümmert. „Das hier müsst ihr alle trinken.“
    Es war ein warmes, süßes, aromatisches Getränk und Helen kippte das ganze Glas in einem Zug hinunter. Onkel Grigorian setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs und sah die drei neugierig an.
    „Nun, finden wir heraus, was dabei herumgekommen ist“, sagte er. „Fritz, du zuerst. Fühlst du dich irgendwie anders?“
    „Eigentlich nicht“, sagte Fritz.
    „Tut er wohl!“, sprudelte Helen hervor. „Er will es nur nicht zugeben, weil er zuerst wissen will, was mit Tubs und mir ist, bevor er es erzählt.“ Sie verstummte und lief rot an.
    „Aha“, sagte Onkel Grigorian. „Woher weißt du das?“
    „Na ja, als er … als er es gesagt hat, hat er die Hand gehoben und sich am Kopf gekratzt, und um seine Mundwinkel war dieses Zucken und …“
    „Das reicht“, sagte Onkel Grigorian. „Du bist eine Leserin. Du kannst erkennen, was Leute fühlen, allein indem du sie ansiehst.“
    „Eine Gedankenleserin?“, fragte Tubs neidisch.
    „Nein, nein. Sie liest Körper, nicht Gedanken. Es gibt eine ganze Wissenschaft, die sich mit den kleinen Gesten von Leuten befasst – du weißt schon, wie sie sich am Bart zupfen, die Nase reiben, wie sie stehen, die Hände in die Taschen stecken und so weiter und so weiter. Helen muss schon vor ihrer Behandlung ziemlich gut darin gewesen sein zu erraten, was Leute fühlen. Jetzt ist sie perfekt.“
    „Ja. Und du bist neidisch, das sehe ich“, sagte Helen.
    Onkel Grigorian lachte. „Du musst jetzt lernen, tolerant zu sein, Helen. Selbstverständlich bin ich neidisch. Siehst du nicht, wie nützlich diese Fähigkeit für mich wäre, als Soziologe? Aber kommen wir jetzt zu Fritz.“
    „Schön, meinetwegen“, sagte Fritz. „Es ist nur eine kleine Sache. Aber als ich gestern Abend zu Bett gegangen bin, habe ich mich gefragt, wie wir nach Palassan kommen. Wenn wir nämlich nicht schneller als mit Lichtgeschwindigkeit fliegen würden, wären wir mehr als hundert Jahre unterwegs.“
    „Und heute Morgen?“
    „Nun, jetzt kann ich erkennen, wie dieser Antrieb wahrscheinlich funktioniert. Es ist schwierig zu erklären …“
    „Versuch es.“
    „Also schön, hört zu. Stellt euch ein kleines, sehr flaches Wesen vor. Es ist unendlich flach und so dumm, dass es sich kein Oben und Unten vorstellen kann. Es kennt weiter nichts als vor und zurück, rechts und links. Es geht niemals nach oben oder unten, es kann auch nicht nach oben oder unten sehen und es denkt nur in zwei Dimensionen.
    Die
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