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Die Kinder des Universums

Die Kinder des Universums

Titel: Die Kinder des Universums
Autoren: Ken Follett
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Linien zu spinnen, sodass die Ernte leichter wurde. Um sie dazu zu bewegen, musste jedoch eine einfache Operation an ihren kleinen Gehirnen vorgenommen werden.
    Inzwischen sind große Bereiche der Dunkelwelt reine Unilon -Fabriken, mit versklavten Würmern, die denganzen Tag lang und die Nacht über in geraden Linien auf und ab spinnen, bis sie am Ende tot umfallen.
    Die Liga für das Leben hat den größten Teil der Wurmwelt gerade rechtzeitig übernommen, um die weitere Ausbreitung dieser ungeheuerlichen Praxis zu verhindern.“
    „Ich denke, an diesem Punkt können wir kurz unterbrechen, Mr Jaik“, sagte Harliss. „Ich sollte jetzt sagen, dass an verschiedenen Stellen entlang der Grenzen der Liga-Länder auf der Wurmwelt Kämpfe ausgebrochen sind. Zunächst beschossen sich die Ernter und die Kämpfer der Liga mit Handfeuerwaffen, später mit Raketen. Jede Seite behauptet, die andere hätte angefangen. Die Regierung hat die Kämpfe unterbunden und versucht seither, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Das ist der Grund für euer Hiersein. Vielleicht ist Mr Karin so freundlich, euch jetzt seine Version der Dinge zu schildern.“
    Mr Karins Gesicht war rau und wettergegerbt, ein wenig wie das des Wanderers vorhin. Er hatte einen Stapel Papiere unter dem Arm. Helen hoffte inbrünstig, dass er nicht vorhatte, eine lange Rede zu halten.
    „Ich repräsentiere die Vereinigung der Unilon -Ernter, die von den Arbeitern auf der Wurmwelt gegründet wurde, um unsere Rechte zu schützen.
    Wir sind inzwischen eine viertel Million Leute samt Familien, die abhängig sind von der Wurmwelt, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Liga für das Leben vergisst das immer, wenn sie von den armen Raupen spricht.
    Es ist einfach nicht wahr, dass die Würmer auf unseren Farmen leiden. Sie haben alle Nahrung, die sie brauchen, und wir schützen sie vor Krankheiten und Raubtieren.
    Wenn die Würmer leiden würden, warum versuchten sie dann nicht zu entkommen? Die Antwort lautet, sie sind auf ihre Weise glücklich und zufrieden. Die Liga für das Leben ist nichts weiter als eine Bande von naseweisen Wichtigtuern, die nichts Besseres zu tun hat, als sich einzumischen.“
    Harliss unterbrach den Vortrag des Mannes ein weiteres Mal. „Ich werde nicht dulden, dass diese Versammlung hier in einen Wettstreit von Beschimpfungen ausartet“, sagte er und blickte hinauf zur Plattform. „Habt ihr bis hierher Fragen?“, wollte er von den Kindern wissen.
    „Einen kleinen Moment, bitte!“, rief Fritz ihm entgegen. Er drehte sich zu Helen um und flüsterte ihr etwas zu: „Ich werde jedem der beiden eine Frage stellen. Behalte sie aufmerksam im Auge, okay?“ Mit diesenWorten wandte er sich wieder den drei Männern zu.
    „Mr Jaik, verraten Sie uns doch bitte in einem Satz, warum Sie die Würmer geschützt sehen möchten.“
    „Ich möchte Grausamkeit verhindern und die reiche Vielfalt von Leben in unserer Galaxis bewahren“, sagte Mr Jaik.
    „Mr Karin, warum sind Sie gegen die Liga für das Leben ?“
    „Meine Aufgabe ist es, mich um zweihundertfünfzigtausend Arbeiter zu kümmern“, lautete die Antwort.
    Fritz sah Helen an. „Das müsste jetzt eigentlich ganz einfach sein“, sagte er. „Benutz deine Kraft. Wer von beiden lügt?“
    „Nichts leichter als das“, erwiderte Helen. „Sie lügen alle beide.“

Kapitel Sechs
Nachtflug
    H elen wurde von jemandem geweckt, der sie an der Schulter rüttelte. Sie schlug die Augen auf und sah Fritz.
    „Steh auf “, sagte er.
    Helen blickte auf ihre Uhr. „Aber es ist mitten in der Nacht!“, protestierte sie.
    „Spielt keine Rolle. Los, zieh dich an. Ich wecke Tubs.“
    Helen schlüpfte in ihre Sachen. Sie spürte, dass Fritz es todernst meinte.
    Als sie das Wohnzimmer ihres kleinen Bungalows betrat, redete Fritz gerade in die Gegensprechanlage. „Wie spät ist es in England?“, fragte er.
    Onkel Grigorians Stimme antwortete. „Kurz vor Mittag.“
    „Ich denke, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um mit Mutter zu telefonieren.“
    „Jetzt?“
    „Warum nicht? Du hast selbst gesagt, es ist kurz vor Mittag. Da sind alle wach.“
    „Also schön. Ich lasse eine Relaisstation für die Verbindung einrichten. Es dauert ein paar Minuten.“
    Helen blickte sich im Zimmer um. Auf dem Tisch in der Mitte lag ein hoher Stapel Taschenbücher und Videos.
    „Warst du nicht im Bett?“, fragte sie ihren Bruder.
    „Ich habe Nachforschungen angestellt und ein paar wichtige Dinge herausgefunden“,
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