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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra
Autoren: P. B. Kerr
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er in seinen Synopados schaut. Hinter dem Licht und der Schönheit verbirgt sich etwas Dunkles, Abscheuliches. Und in Dybbuks Innerem tobt ein Kampf darum, welche dieser Kräfte – die guten oder die bösen – seine Seele beherrschen werden. Gerade deshalb bin ich froh, dass ihr euch mit ihm angefreundet habt. Mit eurer Hilfe, wird das Gute bestimmt die Oberhand gewinnen.«
    »Armer Dybbuk«, sagte Philippa. »Aber wie ist das passiert? Jenny Sacstroker ist doch so ein netter Mensch.«
    »Iblis hat Mr   Sacstroker mit einer Fessel belegt und sich als er ausgegeben.«
    »Du willst doch nicht etwa sagen, dass Iblis Dybbuks Vater ist?«, sagte John.
    »Leider doch.«
    »Und Dybbuk weiß das?«
    »Selbstverständlich«, sagte Nimrod. »Es ist ein großes, dunkles Geheimnis. Außerhalb der Familie weiß absolut niemand davon. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass Iblis es weiß.«
    »Und woher weißt du es dann?«, fragte Philippa. »Wenn es so ein dunkles Geheimnis ist.«
    »Erinnert ihr euch noch an die Dschinn-Austreibung, die Guru Masamjhasara auf die Idee brachte, dass er selbst ein Dschinn werden könnte?«
    »Ja«, sagte John. »Du hast beim englischen Premierminister eine Austreibung vorgenommen. Und er hat erzählt, dass der Premier von einem Dschinn besessen war. Einem etwa zwölf Jahre alten Mädchen, hat er gesagt.«
    »Dieses Mädchen war Faustina«, sagte Nimrod. »Dybbuks Schwester.«
    »Das Mädchen, das verschwunden ist?«, fragte Philippa.
    »Du weißt davon?«, fragte Nimrod.
    »Mehr oder weniger«, sagte Philippa. »Wir haben im Haus von Dybbuks Tante auf Bannermann’s Island ihr Porträt gesehen.«
    »Ihr wart also dort?«
    »Dybbuk hat sich dorthin geflüchtet und versteckt«, erklärte John. »Als ihm die Anhänger des Gurus auf den Fersen waren. Offensichtlich hing er sehr an Max, dem Gorilla, der seiner Tante als Butler diente.«
    »Ja, das tat auch   –«, Nimrod stockte und sah einen Moment nachdenklich vor sich hin, als erinnerte er sich an etwas.
    »Du hast uns von Faustina erzählt«, sagte Philippa, um ihm auf die Sprünge zu helfen.
    »Ja«, sagte Nimrod. »Faustina galt als äußerst begabtes Kind. Als wahres Wunderkind. Sie war zum Beispiel eine noch bessere Dschinnverso-Spielerin als du, Philippa. Und sie genoss bei allen Dschinn hohes Ansehen. Sie war klug und von glasklarem Verstand. Faustina hat mir während der Austreibung erzählt, dass Iblis Dybbuks Vater ist. Die Sacstrokers lebten damals in London, und ihre Mutter, die gerade Dybbuk zur Welt gebracht hatte, war eine Verehrerin des Premierministers. Zumindest aus der Distanz. Denn sie sind sich nie begegnet, müsst ihr wissen. Als Faustina von Iblis erfuhr, nahm sie sich vor, etwas gegen ihn zu unternehmen. Und da sie ihre Mutter viele Monate lang vom Premierminster hatte schwärmen hören, kam sie zu dem Schluss, dass nur der Premierminister mächtig genug war, um Iblis verhaften zu lassen. Deshalb hat sie von ihm Besitz ergriffen. Sie war ein sehr starrköpfiges Kind. In dieser Hinsicht war sie Dybbuk ganz ähnlich.
    Natürlich ging alles schief. Es war das erste Mal, dass sie von jemandem Besitz ergriff. Ein Wunder, dass sie es überhaupt so lange durchhielt. Allerdings hatte sie den Fehler begangen, ihre eigene Stimme zu behalten, wodurch die Sache sofort aufflog. Und dann geriet die Geschichte außer Kontrolle. Das Machtgefühl stieg ihr ziemlich zu Kopf. Und als sie merkte, dass ihr der Premierminister keineswegs helfen konnte, wurde sie wütend auf ihn. Und auf ihre Mutter. An diesem Punkt binich aufgetaucht und habe sie – nicht ahnend, dass es sich um Faustina handelte – aus seinem Körper vertrieben.
    Nach der Austreibung wurde mir klar, wer von dem Premierminister Besitz ergriffen hatte, und ich machte mich auf die Suche nach Faustinas Körper. Ich fand ihn schließlich in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett. Ich wartete und wartete, aber Faustinas Geist kehrte nie zurück, um ihren Körper wieder in Besitz zu nehmen. Zumindest dachte ich das. Erst viel zu spät fiel mir die Blutprobe wieder ein, die Dr.   Warnakulasuriya – so nannte sich Guru Masamjhasara damals – dem Premier entnommen hatte, als er ihn vor der Austreibung untersuchte. Für einen Dschinn in körperlosem Zustand ist das ungeheuer gefährlich. Ein winziger Teil von Faustinas Seele, müsst ihr wissen, ging dabei für immer verloren. Was bedeutete, dass sie nicht wieder eins werden und in ihren eigenen Körper zurückkehren konnte. Nicht
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