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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra
Autoren: P. B. Kerr
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wahnsinnig froh sein, dich wiederzusehen«,sagte Philippa, die gern mehr über Dybbuks Unterhaltung mit Nimrod erfahren hätte.
    »Ja.« Dybbuk klang nicht sehr überzeugt und lächelte erst, als der Kojote ihm zärtlich die Hand leckte. »Ich werd ihn Colin nennen«, sagte er, »und als Haustier behalten.« Er streichelte dem Tier über den Kopf und spielte mit seinen Ohren. »Armer Kerl. So viele Jahre als Mantel. Du musst total ausgehungert sein.« Doch das konnte nicht ganz stimmen, denn seit er das Tier in der rosa Festung durch den Aufzugschacht nach oben transportiert hatte, hatte Dybbuk ihm mindestens drei riesige Saftsteaks verfüttert, die er mit Dschinnkraft herbeigeschafft hatte.
    Ein Kojote war nicht gerade ein gewöhnliches Haustier, und Philippa fragte sich, wie Dybbuks Mutter wohl darauf reagieren würde und ob Dybbuk das Tier vielleicht mitbrachte, um ihr eins auszuwischen. Sie hatte Dr.   Sacstroker immer für eine sehr nette Frau gehalten. Was konnte sie nur getan haben, um Dybbuk so gegen sich aufzubringen? Als sie schließlich auf einem Golfplatz landeten, der direkt an Dybbuks Elternhaus grenzte, konnte sie sich nicht länger zurückhalten und fragte ihn geradeheraus.
    »Bist du nie sauer auf deine Eltern?«, gab er anstelle einer Antwort zurück. Sie überquerten gerade das Grün und Dybbuk kickte einen Golfball davon, der dort lag.
    »Klar«, sagte Philippa. »Aber es ist ein Unterschied, ob man sauer ist oder jemandem etwas heimzahlen will, für etwas, was sie dir angetan hat, wie du es Nimrod gegenüber angedeutet hast.«
    »Hör mal, Phil«, sagte Dybbuk, während sie über das Fairwaymarschierten. »Wir drei haben eine Menge zusammen durchgestanden. Wir sind Freunde, richtig?«
    Die Zwillinge nickten.
    »Dann lasst uns die Freundschaft nicht durch Fragen über Dinge aufs Spiel setzen, über die ich noch nicht reden kann. Ich habe im Aschram etwas Wichtiges entdeckt. Eine Verbindung. Etwas, das sich vor langer Zeit abgespielt hat und das nur mich und meine Familie etwas angeht. Irgendwann erzähle ich es euch. Das verspreche ich euch. Aber nicht jetzt. Okay?«
    »Okay«, sagten die Zwillinge und folgten Dybbuk ins Haus, das eine Art mexikanische Hazienda war.
    Als Dr.   Sacstroker Dybbuk erblickte, stieß sie einen Freudenschrei aus und nahm ihn fest in die Arme. »Wo hast du nur gesteckt?«, rief sie, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen. »Ich dachte, ich hätte dich verloren, Dybbuk. Ich bin fast gestorben vor Angst.«
    Dybbuk ließ ihre Umarmung einen Moment lang über sich ergehen, ehe er sie sanft von sich schob und ihr – unterstützt durch ein paar hilfreiche Einwürfe von John und Philippa – genau erklärte, was sich ereignet hatte. Dr.   Sacstroker warf dem Kojoten und den Zwillingen immer wieder unruhige Blicke zu, während er erzählte. Und als Dybbuk seine Erklärungen beendet hatte, war keine Rede davon, dass Dr.   Sacstroker ihren Sohn bestrafen wollte. Stattdessen schien sie sich mehr über die Situation zu sorgen, die die Zwillinge in New York hinterlassen hatten.
    »Dann haben zu Hause in New York die ganze Zeit über zwei Woanders euren Platz eingenommen?«, hakte sie nach.
    »Ich fürchte, ja«, sagte Philippa.
    »Na, das erklärt einiges«, murmelte Dr.   Sacstroker.
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte John, den zum ersten Mal eine Ahnung beschlich, dass irgendetwas nicht stimmen könnte.
    »Oh, nichts. Ich denke nur, es ist Zeit, dass ihr zwei nach Hause zurückkehrt. Findet ihr nicht? Wenn ich mich richtig erinnere, leben Woanders nicht länger als ein Äon. Und das ist wie lange? Elf Tage?«
    »11,57407407407407407407407407407   Tage, um genau zu sein«, sagte John und sah auf die Uhr. »Nach meiner Berechnung bleibt uns immer noch ein Tag Zeit.«
    »Sie sind Buck doch nicht böse, nicht wahr, Dr.   Sacstroker?«, fragte Philippa nach. »Er wäre nie nach London und dann nach Indien gereist, wenn John und ich nicht gewesen wären.«
    »Nein, Liebes.« Dr.   Sacstroker schüttelte ihr bezauberndes Haupt. »Ich bin ihm nicht böse. Ich bin einfach nur froh, dass er wieder zu Hause ist. Dort, wo ihr auch sein solltet. Okay?« Dann lächelte sie mit so traurigem Gesicht, als enthalte sie den Zwillingen etwas vor, und zwar nicht über sich selbst oder über Dybbuk, sondern über sie beide, John und Philippa.
    »Sie hat Recht«, sagte John zu seiner Schwester. »Wir sollten gehen.« Er drehte sich um und wollte sich von Dybbuk verabschieden. Doch
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