Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur
Autoren: Erle Stanley Gardner
Vom Netzwerk:
wird.«
    »Meine Herren«, sagte Fisher. »Einerlei, ob Sie mir das Versprechen geben oder nicht - ich werde Ihnen jetzt meine Theorie entwickeln. Dieser Pete Malone wünscht sich aus irgendeinem Grunde für Frank B. Cathay auszugeben. Aber es kann sich dabei nicht um etwas handeln, was erst noch geschehen soll , sondern um etwas, das bereits passiert ist. Er muß im Laufe von Jahren bei der Fälschung von Cathays Unterschrift bis zur Perfektion gelangt sein. Er weiß jedoch, daß bezüglich dieser Unterschrift dennoch jederzeit Zweifel auftauchen könnten. Zu dem Zeitpunkt, da er mit der perfekt gefälschten Unterschrift den Scheck einlöste, wußte er bereits, daß Cathay nicht mehr in der Lage sein würde, diesen Betrug aufzudecken. Mit anderen Worten: er rechnete bereits mit Cathays Ableben und wußte also, daß der eingelöste Scheck mit der falschen Unterschrift unter Cathays nachgelassenen Bankpapieren gefunden würde. Aus dem Meldebuch des Hotels wiederum würde hervorgehen, daß der
    Mann, der diesen Scheck einlöste, sich als Frank B. Cathay ausgewiesen hatte. Natürlich würden Monate bis zur Aufdeckung dieser Scheck-Affäre vergehen. Dann aber wäre der Rechtsanspruch, den dieser Malone an die Hinterlassenschaft Cathays stellte, längst angemeldet.«
    »Aber welcher Art wäre denn diese Forderung, die Malone stellen könnte?« fragte Bleeker.
    »Meine Verpflichtungen gegenüber meiner Mandantin zwingen mich, über meine diesbezüglichen Vermutungen Stillschweigen zu wahren.«
    Griff starrte auf den Teppich. »Ich glaube«, sagte er langsam, »zu wissen, was Sie momentan erwägen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Fisher. »Aber ich bin nicht in der Lage, Ihre Vermutungen von mir aus zu bestätigen. Jedenfalls wird auch Ihnen klar sein, wie wichtig es ist, daß Frank Bliss inhaftiert wird und daß wir mit Mrs. Blanche Malone sprechen, bevor Pete Malone in der Lage ist, mit ihr in Kontakt zu kommen. Es ist also von entscheidender Bedeutung, daß wir Pete Malone dingfest machen.«
    »Glauben Sie nicht«, fragte Griff, »daß Pete Malone seine Rolle bereits zu Ende gespielt hat und inzwischen im Begriff ist, unterzutauchen?«
    »Ich glaube sogar, daß er bereits verschwunden ist!«
    »Und was beabsichtigen Sie jetzt zu tun?«
    »Ich schlage vor, daß wir uns nun Mrs. Blanche Malone vorknöpfen.«
    Bleeker wollte etwas sagen, aber Griff stieß ihn sacht mit dem Ellbogen an.
    »Wissen Sie irgend etwas über eine gewisse Esther Ordway oder Alice Lorton?« fragte er Fisher.
    »Nein. Weshalb fragen Sie?«
    »Nun, dieses Mädchen hat mit der Ermordung Mortons etwas zu tun. Sie ist mit einem Komplicen namens Kenneth Boone heute verhaftet worden und wird zur Stunde verhört. Es ist möglich, daß sie bereits einige Aussagen gemacht hat.«
    »Meinen Sie denn, daß das Verbrechen an Morton mit dem Unternehmen Pete Malones in Verbindung steht?«
    »Ich glaube, darüber kann kaum ein Zweifel bestehen«, erwiderte Griff. »Morton hat etwas festgestellt. Er wurde umgebracht, weil die Informationen, die er sich verschafft hatte, unbedingt geheim bleiben sollten.«
    »Da mögen Sie schon recht haben«, sagte der Anwalt. »Aber ich möchte mich momentan mit diesem Fragenkomplex nicht aufhalten. Sie werden mir ja schließlich zugeben, daß der Fall Morton auch andere Ursachen haben kann. Es könnte sich hier um ein zufälliges Zusammentreffen handeln, wie es im Leben häufig vorkommt. Derlei schafft dann bei den Ermittlungen oft starkes Kopfzerbrechen. Zum Beispiel ist ja denkbar, daß Esther Ordway ursprünglich in keinerlei Beziehung zu dem Fall Cathay stand. Jener Morton aber vermutete, sie verfüge über wertvolle Informationen. Auch wäre nicht ausgeschlossen, daß er lediglich ihre Bekanntschaft als Frau suchte. Dadurch geriet ihr Freund in heftige Eifersucht und brachte Morton um. Da nun aber Morton den Fall Cathay untersuchte, vermuten wir natürlich sofort, daß er sein Leben einbüßte, weil er diese Ermittlungen anstellte.«
    »Aber«, sagte Bleeker, »wir haben Beweise dafür, daß Cathay seinen Wagen in der Nähe des Appartementhauses verließ, wo Esther Ordway wohnte. Wir wissen ferner, daß er einige Zeit in ihrer Wohnung verbrachte und...«
    »Ich will Ihnen durchaus einräumen«, erwiderte Fisher, »daß dieses Mädchen möglicherweise mit Cathay flüchtig bekannt war oder daß Morton dies zumindest vermutete. Trotzdem ändert das nichts an meinem Standpunkt, daß zwischen Mortons Tod und dem Delikt, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher