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Die kalte Spur

Die kalte Spur

Titel: Die kalte Spur
Autoren: Erle Stanley Gardner
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zu.
    Einen Augenblick später erwiderte sie das Lächeln.
    Tom Carsons schaute zu dem Mann hinüber und sagte in gelangweiltem Ton: »Sie reden genau wie alle anderen! Wenn ich für jeden, der mir an den Kragen will, weil ich ihn festhalte, einen Dollar bekäme, brauchte ich nicht mehr zu arbeiten. Sie sagen, Ihre Adresse sei Maple Avenue 732. Als wir Ihnen dann bewiesen haben, daß Sie dort gar nicht wohnen, sagten Sie plötzlich, Sie seien John Smith aus Riverview. Sie hätten uns eine falsche Adresse genannt, weil Sie nicht in einen Skandal verwickelt werden wollten. Das Mädchen behauptet, sie reise per Anhalter und habe keine feste Adresse. Sie hätten sie in Ihrem Wagen mitgenommen und...«
    »Ja, das stimmt«, entgegnete der Mann.
    Das Telefon klingelte.
    »Hallo«, sagte Carsons, »ist dort das Polizeirevier von Riverview? Ja, hier Präsidium. Wir haben einen Mann wegen Verdachts auf Trunkenheit am Steuer verhaftet, der eventuell einen Raubüberfall begangen haben könnte. Erst gab er uns eine falsche Adresse hier in der Stadt an. Dann aber sagte er plötzlich, er wohne in den Rex-Appartements in Riverview. Sein Name ist John Smith. Er behauptet, sein Telefon sei vorübergehend gesperrt worden. Er hat aber eine dicke Brieftasche bei sich. Stellen Sie doch bitte Nachforschungen an und rufen Sie mich wieder an, ja? Fragen Sie nach Tom Carsons im Kriminaldezernat... Okay, danke schön.«
    Carsons hängte auf und sah dem Mann ins Gesicht.
    »Also, hören Sie zu, wenn die Adresse jetzt auch nicht stimmt, bleiben Sie über Nacht hier. Die Kollegen in Riverview überprüfen Ihre Angaben.«
    Der Mann fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und blickte das Mädchen an. Sie rutschte auf der Bank hin und her. Plötzlich spähte sie zu Carsons hinüber und spürte den gelassenen Humor in seinen Gesichtszügen.
    »Wenn ich irgend etwas über ihn wüßte«, sagte sie, »würde ich es Ihnen ganz bestimmt sagen. Was ich Ihnen berichtet habe, ist die Wahrheit. Ich bummelte umher und kümmerte mich um die vorbeifahrenden Autos überhaupt nicht. Da kam dieser Herr mit seinem Sportwagen angebraust und fragte mich, ob ich einsteigen wolle. Als ich ihm sagte, daß ich keine Lust dazu hätte, fuhr er langsam neben mir her und...«
    Das Telefon klingelte wieder. Carsons entgegnete: »Ist das alles, was Sie feststellen konnten?«
    Er nickte und legte den Hörer auf die Gabel. Dann schrieb er hastig ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier. Schließlich schaute er wieder den Mann an.
    »Na, Mr. Frank B. Cathay«, sagte er, »wie wäre es, wenn Sie uns nun reinen Wein einschenken würden?«
    Der Mann ließ sich nichts anmerken. Er hatte die Augen zusammengekniffen und schien zu überlegen.
    »Sie haben den Namen von der Autovermietung, wo ich den Wagen geliehen habe, nicht wahr?« fragte er ruhig. »Wieso?« entgegnete Carsons mit gespielter Naivität. »Haben Sie denn diesen Namen angegeben, als Sie den Wagen mieteten?«
    Der Mann auf der Bank nickte.
    »Übrigens stimmt Ihre Vermutung«, fuhr Carsons fort. »Die Kollegen in Riverview haben bei einer Autovermietung festgestellt, daß Sie dort als Ihren Namen Frank B. Cathay angaben und Ihre Papiere vorzeigten, um sich auszuweisen.« Der Mann zuckte resigniert die Schultern.
    »Also gut«, sagte er. »Das Versteckspiel hat ja keinen Sinn mehr. Ich bin Frank B. Cathay aus Riverview...«
    »Ja, ja«, erwiderte Carsons spöttisch. »Das ist nun der dritte Name, den Sie sich zulegen. Wer weiß, vielleicht behaupten Sie auch noch, der Weihnachtsmann zu sein.«
    »Nein«, sagte der Mann. »Ich bin Cathay. Ich kann es beweisen.«
    Er holte aus seiner Brieftasche den Führerschein und Mitgliedskarten von exklusiven Klubs hervor.
    Wieder klingelte das Telefon.
    »Ja, hier Polizeipräsidium. Jawohl, Carsons am Apparat. Bei mir sitzt ein gewisser Cathay. Scheint ein ziemlich hohes Tier zu sein... Was? Ach, das ist ja interessant... Er ist Kandidat für den Posten eines Stadtrates? Und ist Direktor einer Bank... Ja, wir haben ihn hier zum Verhör... Danke... Ja, ich verstehe... Nein, wir haben noch keinen Haftbefehl erlassen. - . Er fuhr einen Wagen, der so aussah, als ob er bei einem Raubüberfall eine Rolle spielte. Ja, ich glaube, es ist ein Versehen.«
    Carsons hängte auf und sah jetzt den Mann mit einer etwas respektvolleren Miene an.
    »Warum haben Sie uns denn nicht gleich reinen Wein eingeschenkt?« fragte er.
    »Ich kann es mir nicht leisten, in eine peinliche Affäre verwickelt zu
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