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Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Die Jagdgesellschaft von Billingshurst

Titel: Die Jagdgesellschaft von Billingshurst
Autoren: Peter Jackob
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entscheidenden Fehler. Warum hatte er dieses Objekt nicht aus der Wohnung mitgenommen? Vielleicht konnte er die Vase nicht mit nach Hause bringen, das hätte möglicherweise seine Umgebung alarmiert. Der Täter wird uns das später sicherlich selbst erläutern können.«
    An diesem Punkt entstand eine endlos scheinende Stille, bis ich das Wort ergriff und versuchte, die angespannte Stimmung der Gesellschaft etwas aufzulockern, doch war es Holmes ganz offensichtlich gelungen, jede Konversation in Erwartung der Auflösung des Verbrechens verstummen zu lassen. Sir Thomas schlug vor, einen kleinen Imbiss einzunehmen. Dieser Vorschlag stieß aber auf keine Gegenliebe, zu gespannt war man auf die weiteren Ausführungen des Detektivs.
    Just in diesem Moment kam eine weitere Kutsche den Weg hinaufgefahren. Ich war überrascht, Mrs. Drummond aussteigen zu sehen. Sie war schlicht und elegant gekleidet und hatte sich glücklicherweise von den nervlichen Anspannungen der letzten Woche augenscheinlich recht gut erholt. Ich hoffte noch immer, sie wieder mit ihrem Ehemann zusammenbringen zu können. Ein solches Ende dieser ehemals so glücklichen Beziehung wollte ich einfach nicht akzeptieren. Sie kam herüber zu uns und setzte sich nach einer kurzen Begrüßung.
    Â»Bitte, Mr. Holmes, berichten Sie weiter, was war nun Ihr nächster Schritt?«, drängte Manrow.
    Â»Ich spekulierte darauf, dass unser Täter ein allein stehendes Haus am Strand gemietet hatte, um sich dort mit seiner Geliebten zu treffen. Ein solches Versteck garantierte eine gewisse Sicherheit, nicht entdeckt zu werden. Die Einrichtungsgegenstände in der Wohnung von Miss Sims hatten übrigens nahegelegt, dass die Beziehung der beiden schon über Jahre bestand. Indizien dafür waren der hochwertige Schrank im Schlafzimmer, die bereits erwähnte Vase, das Tafelsilber und das Meißener Service, welche wohl Geschenke zu besonderen Anlässen gewesen sein dürften. Als ich die Agenturen um Seaford hinsichtlich einer Vermietung befragte, wurde ich jedoch ganz gegen meine Erwartung nicht fündig, weder unter einem der Namen der hier anwesenden Teilnehmer der Jagdgesellschaft noch mithilfe einer Personenbeschreibung. Meine Überlegungen drohten ins Stocken zu geraten. Was war die Erklärung dafür, dass ich die Person nicht fand? Das Grundbuch verriet mir, dass kein Haus in der fraglichen Gegend auf ein Mitglied der Jagdgesellschaft eingetragen war. Schließlich glaubte ich, mir sei der rettende Gedanke gekommen: Der Gesuchte hatte es unter dem Mädchennamen seiner Frau eintragen lassen, aber auch diese Vermutung brachte mich nicht weiter. Watson war es, der mir den entscheidenden Hinweis lieferte.«
    Nun drehte sich Holmes zu unserem Gastgeber Sir Thomas um.
    Â»Stimmt es, dass Ihre Mutter, Lady Middleton, ein Sommerhaus in Seaford besitzt, das jedoch weder von Ihnen noch von ihr ständig bewohnt wird?«
    Jetzt war unser Gastgeber erstaunt und wusste nicht recht, wie er reagieren sollte.
    Â»Ja, Mr. Holmes, das ist richtig. Es gehört meiner werten Mutter, aber was hat das alles ...«
    Man sah förmlich, wie sich in Sir Thomas’ Vorstellung die Bilder zusammenfügten. Er sah ärgerlich aus, schüttelte den Kopf und stand auf, um sich ein wenig die Beine zu vertreten.
    Â»Sie entschuldigen mich bitte einen Moment.«
    Â»Was fanden Sie im Sommerhaus von Lady Middleton, Mr. Holmes?«, wollte Manrow wissen.
    Â»Die notwendigen Indizien, um unseren Mörder zu überführen. Ich war nicht einmal gezwungen, in das Haus einzudringen, mich interessierte ohnehin der Garten mehr. Aber ich bin sicher, dass sich einige weitere interessante Gegenstände dort finden lassen. Die Polizei hat in Gestalt von Inspektor Johnson diese Arbeit bereits übernommen.«
    Holmes fasste in seinen Mantel und holte eine kleine Schatulle hervor, die er behutsam auf den Tisch stellte und in einer Weise öffnete, als präsentierte er die Kronjuwelen.
    Â»Das fand ich im Garten von Sir Thomas’ Sommerhaus. Es sind höchstwahrscheinlich Haare der Toten.«
    Nun meldete sich Whitelane zu Wort.
    Â»Das klingt alles recht abenteuerlich, Mr. Holmes. Sie wollen nicht etwa im Ernst behaupten, dass Sir Thomas in die Sache verwickelt ist?«
    Holmes sah in die Runde und zog mit triumphierender Geste noch ein weiteres Beweisstück hervor.
    Â»Dieser Knochensplitter gehört zu Miss
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