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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night
Autoren: Richard Laymon
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Kopf beiseite. Lächelnd beobachtete er, wie sie hustete.
    »Er war so scharf auf dich«, sagte Simon. »Tja, Chance verpasst. Ich hätte ihn ja auf dich gelassen. Das wäre das Beste gewesen, was dem kleinen Scheißer je passiert ist.« Simon drehte den Kopf herum und hielt ihn sich vor die Nase. »Du kleiner Scheißer! Du hast es vermasselt . Das
hast du jetzt davon!« Er schleuderte Andys Kopf gegen die Schlafzimmerwand. Er prallte ab und landete auf dem Teppichboden. Auf der Tapete war ein großer roter Fleck zu sehen.
    Simon zeigte Jody seine Handflächen.
    Sie waren mit Blut bedeckt.
    »Hast du schon mal so viel Blut gesehen? Was glaubst du, wem das wohl gehört? Deinem Vater? Andy? Mir? Dir? Tja, die korrekte Antwort lautet – allen !« Er besah sich seine Hände. »Ein bisschen Blut von jedem.« Er grinste breit. Seine Hände näherten sich Jodys Brüsten.
    Sie hob den Kopf und sah, wie er ihre Brüste mit Blut beschmierte. Und sie sah seinen erigierten Penis, der direkt auf ihr Gesicht zeigte. So, wie er jetzt auf ihr saß, hätte man denken können, dass der Penis ihr gehörte.
    Dann sah sie das Messer in der Scheide an seiner rechten Hüfte.
    Das konnte sie unmöglich erreichen. Jedenfalls nicht, solange sie gefesselt war.
    Lass es einfach dort.
    Hörst du, Gott? Mach, dass er es stecken lässt. Bist du da oben, Gott? Wahrscheinlich nicht, nach dem, was mit Dad und Andy passiert ist. Aber wenn du …
    Ach, egal.
    Scheiß drauf.
    Sie sind sowieso alle tot …
    Dann öffnete Simon den Mund – riss ihn unglaublich weit auf – und näherte sich mit dem Gesicht ihrer Brust. Er saugte daran wie ein grässlicher, mit Zähnen bewehrter Staubsauger. Sie spürte, wie ihre Brust immer tiefer in seinen Mund rutschte.
    Die Spitze seines Penis drängte gegen ihre Vagina.

    Er wird zubeißen!
    Er wartet, bis er dieses fürchterliche Ding in mich reingesteckt hat, und dann wird er meine Brust abbeißen und …
    – KLICK-KLACK –
    Ein vertrautes Geräusch. Ein wunderbares Geräusch.
    Ganz in ihrer Nähe.
    Jody riss den Kopf nach links herum. Das Gesicht ihres Vaters tauchte neben dem Bett auf. Bis auf das Weiße in seinen Augen und die gefletschten Zähne war es völlig mit Blut überzogen.
    Dem Kopf folgten seine Schultern und der kurze schwarze Lauf der Schrotflinte. Die Mündung näherte sich bis auf wenige Zentimeter Simons blutiger Stirn.
    Jody spürte, wie ihre Brust aus seinem Mund glitt.
    Sein Penis zog sich zurück.
    »Sieh nicht hin, Schatz«, flüsterte eine heisere Stimme.
    Sie befolgte diesen Rat.
    »Hey, Mann, nicht schießen, ich …«
    KA-WUMM!
    Diesem wunderbar lauten Krachen folgte ein Luftstoß, der in Jodys Haar fuhr und wie ein glühend heißer Sandsturm gegen ihren Hals blies.
    Sie sah, wie Teile von Simons Kopf in einem roten Schauer herabregneten. Knochensplitter und Fleischfetzen klatschten gegen die Wand hinter dem Bett.
    Sein Blut verdeckte fast völlig den roten Fleck, den Andys Kopf auf der Wand hinterlassen hatte.
    Jody beobachtete, wie das Blut langsam die Tapete hinunterlief.
    Sie drehte sich nicht um, um Simon anzusehen. Er fiel vom Bett. Sie hatte keine Lust, sein zerstörtes Gesicht
auch noch auf die Liste derjenigen Dinge zu setzen, die sie heute Nacht gesehen hatte und niemals vergessen würde.
    Also starrte sie so lange die Wand an, bis er endgültig hinter dem Bett zusammengesackt war.
    Dann sah sie sich nach ihrem Vater um.
    Er war verschwunden.

45
    »Dad?« Stille. »Dad?«
    »Schatz?« Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Alles okay?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Ich hab ihn erwischt, oder?«
    »Ja, allerdings.«
    »Das dachte ich mir. Der Rückstoß … hat mich glatt umgeworfen.«
    »Ich dachte, du wärst tot.«
    »Das dachte ich auch. Bis du geschrien hast wie am Spieß.«
    Sie wollte ihn ebenfalls fragen, wie es ihm ging, doch ihre Stimme versagte. Tränen liefen ihr aus den Augen. Sie schluchzte, und ihr Körper bebte.
    Sie musste sich zusammenreißen. Ihr Vater lag höchstwahrscheinlich im Sterben. Sie wollte nicht, dass er sie in seinen letzten Momenten weinen sah …
    »Ich liebe dich, Dad«, schluchzte sie.
    »Hör auf damit, ja? Sonst fange ich auch noch an zu flennen, und das … tut verdammt weh.«
    »Okay«, schniefte sie.
    »Putz dir die Nase, Schatz.«
    »Haha.« Die Tränen auf ihren Wangen juckten. Vergeblich versuchte Jody, sie an ihren Schultern abzuwischen. »Das geht nicht. Ich bin gefesselt.«

    »Ja. Hab ich gesehen. War das
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