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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night
Autoren: Richard Laymon
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unterbrochen. Manchmal muss man den Weibern zeigen, wo’s langgeht, verstehst du? Und weißt du was? Es gefällt ihnen. Es macht sie an. Also. Was willst du wissen?«
    »Sie sollten doch eigentlich tot sein. Deshalb sind wir ja überhaupt erst zurückgefahren. Also wie … ach, das waren gar nicht Sie in der Garage!«
    »Stimmt genau.« Simon klang ziemlich vergnügt.
    »Wer war es dann?«
    »Rate mal.«
    »Ich will aber nicht raten. Und ich will auch nicht, dass Sie Jody noch mal wehtun. Also bewegen Sie sich nicht. Sie können reden, aber wenn Sie sich bewegen, schieße ich.«
    »Sollen wir Jody nicht mal umdrehen? Würdest du nicht gerne …«
    »Hören Sie auf damit. Wie haben Sie es geschafft, zu entkommen?«
    »Wie viel weißt du?«
    »Sergeant Fargo hat sich Ihre Bänder angehört. Er hat uns alles erzählt.«
    »Wirklich? Ich weiß, dass er geredet und geredet hat, aber …«
    »Wie meinen Sie das? Waren Sie etwa hier ?«
    »Auf dem Dachboden. Mucksmäuschenstill. Seit … na ja, seit Sonnenaufgang, würde ich schätzen.«
    »Sie waren die ganze Zeit hier?«
    »Aber klar. Ich saß ganz allein da oben. Da war es vielleicht heiß und stickig.«
    »Wie sind Sie ins Haus gekommen?«
    Er kicherte. »Durchs Küchenfenster. Genau wie beim ersten Mal. Schlau, nicht wahr? Dass ich heute hier einsteigen würde, hat wohl keiner von euch erwartet.«

    »Wir dachten, Sie wären tot.«
    »Das war ja auch der Plan. Auf den Aufzeichnungen ist deutlich zu hören, dass ich von vier Typen in der Garage spreche. Aber das hast du ja nicht gehört, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Wenn du die Bänder gehört hättest, wüsstest du, dass ich, kurz nachdem ich Indio verlassen habe – und bevor ich die falsche Jody entführt habe –, mal die Bemerkung fallen ließ, dass ich Dustys kugelsichere Weste vergessen habe.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Und jetzt pass auf. Nachdem ich das gesagt hatte, habe ich den Rekorder ausgeschaltet und bin wieder zurück nach Indio gefahren. Direkt zu dem Haus, in dem ich Dusty und Ranch und diesen Vollidioten umgebracht habe.«
    »Sie meinen Henry?«
    »Genau. Henry. Henry, der Schwachkopf, nicht Henry, der Hund. Sie hatten schon angefangen zu stinken.« Er kicherte. »Jedenfalls hab ich Dusty die Weste abgenommen und sie angezogen, bevor ich in die Garage ging, um Tom und die anderen kaltzumachen. Aber ich hab nicht nur die Weste, sondern auch Henry mitgenommen. Ich habe ihn im Kofferraum verstaut. Am helllichten Tag. Das war ziemlich riskant, aber sehr, sehr aufregend. Das gibt dem Ganzen erst so richtig die Würze, verstehst du? Risiko ist der Senf auf dem Hotdog des Lebens.
    Ich habe ihn mit nach L. A. genommen. Unterwegs bekam er dann Gesellschaft. Du hättest hören sollen, wie sie geschrien hat. Es hat ihr gar nicht gefallen, mit Henry im Kofferraum zu liegen. Als ich sie in der Wüste rausgelassen
habe, war sie völlig mit Blut und Scheiße überzogen. Unglaublich.
    Natürlich war sie nicht halb so hübsch wie unsere Jody hier. Hast du jemals ein schöneres Mädchen gesehen?«
    »Reden Sie nicht so über sie.«
    »Das macht dich an.«
    »Stimmt nicht. Schnauze. Was ist in der Garage passiert?«
    »Es war toll, Andy. Super! Erst hab ich lauter Blödsinn aufs Band gelabert. Die Leute sollten glauben, dass ich gleich ins Gras beißen würde. Natürlich hab ich Dustys Weste oder den Toten im Kofferraum mit keinem Wort erwähnt. Der Plan war, die Bullen glauben zu machen, dass ich mit den anderen verbrannt wäre. Damit ihr zurück nach L. A. kommt. Na ja, du warst mir eigentlich scheißegal. Es ging nur um Jody.
    Ich wollte sie, so einfach ist das. Sie ist umwerfend. Hübsch und süß und … unschuldig. Aber das weißt du ja alles, Andy. Du willst sie doch auch, oder nicht?«
    Andy antwortete nicht.
    Jody kannte die Antwort trotzdem.
    Andy wollte sie. Daran bestand kein Zweifel.
    Ja, er ist scharf auf mich. Aber er ist nicht wie dieser Kerl. Er ist einfach nur ein Junge, mit dem die Hormone durchgehen. Er will mich, aber nicht um jeden Preis.
    Nicht Andy.
    »Die Frau war nackt, genau wie Jody. Eine etwas dickere Version von ihr. Sie war nicht hässlich, aber auch nicht gerade hübsch. Verstehst du? Sollen wir Jody nicht doch umdrehen? Ich weiß, dass du sie gerne mal von vorne sehen würdest.«
    »Nicht«, sagte Jody. Sie sah nicht auf, bewegte sich nicht, sondern lag einfach nur da und flüsterte in den Teppich.
    Sie hoffte, dass ihr leiser Protest Simon nicht dazu bringen würde, sie noch
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