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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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knappes halbes Dutzend Jäger, die sich innerhalb der neutralen Zone befanden, begriff er es. Nach einem Kampf wie diesem respektierte man den Schlaf eines tapferen Kämpfers. Rianna erwachte im selben Moment und hielt sich beim Anblick der Jäger erschrocken an ihm fest. Aratak griff nach seiner Keule und zuckte zusammen, als er versuchte, sein Gewicht auf den verletzten Fuß zu verlagern.
    Und im selben Augenblick bemerkte Dane, daß am Himmel über der Sonne die große rotglühende Welt der Jäger stand, eine runde, unberührte Scheibe, und daß die Sonne schnell stieg, um auf sie zu treffen …
    Der große protoursine Anführer schritt auf ihn zu. Dane sprang auf die Füße und griff instinktiv nach seinem Schwert.
    Der Jäger bedeutete ihm, die Waffe stecken zu lassen, aber Dane zog sie dennoch. Das Bärenwesen selbst war unbewaffnet, aber sein Schwert lag in den Händen eines der metallenen Diener, und der große, gesichtslose Roboter rollte schnell auf Dane zu.
    Der Protoursine sprach. Dane konnte ihn nicht verstehen, doch dann ertönte die flache, ausdruckslose Stimme des Dieners. »Unser Anführer hat ein persönliches Anliegen mit Euch zu regeln. Ihr habt fünf Brüder aus seinem Schwarm getötet, aber ein so tapferes Wild, das die Jagd zum größten Ereignis der letzten siebenhundertachtzehn Zyklen gemacht hat, verdient bis zum Ende besondere Aufmerksamkeit. Die Stunde der Finsternis steht bevor. Wenn Ihr einwilligt, werden wir Euren beiden Begleitern das Leben schenken, da sie verwundet sind und auch mit wahrhaft Heiliger Tapferkeit gekämpft haben; hättet Ihr nicht seine fünf Stammesbrüder erschlagen, würde er auch Euch das Leben anbieten und für Eure Belohnung sorgen. So aber bittet er Euch um einen letzen Einzelkampf. Wenn Ihr überlebt, werdet ihr alle frei sein; wenn Ihr sterbt, werden Eure Begleiter im Gedenken an Euch freigelassen werden.«
    »Wir kämpfen auf Leben und Tod?« fragte Dane.
    »Wenn die Stunde der Finsternis uns nicht vorher befreit«, sagte der Diener.
    Dane sah zu Rianna und Aratak hinüber. Ohne sie um Rat zu fragen, sagte er: »Ich werde es tun.«
    »Dane …« protestierte Rianna, und Aratak sagte: »Sei kein Narr. Sie müssen uns töten. Sie werden uns nicht leben lassen, damit wir ihr Geheimnis weitererzählen – wie leicht es ist, sie zu töten.«
    Aber seltsamerweise traute Dane ihren Worten noch immer. Vielleicht weil er keine andere Wahl hatte. Er sagte zu Diener: »Sag ihm, daß ich einverstanden bin.«
    Vielleicht war die Kommunikation telepathisch, denn Diener sagte nichts Hörbares, und trotzdem nahm der Anführer seinen gewaltigen Schild und das Schwert, und Dane zog das seine. Die linke Seite des Anführers war ihm zugewandt, die zottige Brust fast ganz von seinem Schild verdeckt; durch die tief gebeugten Beine war auch der untere Teil seines Körpers geschützt. Das Schwert war hinter seinem Körper versteckt, wahrscheinlich waagerecht ausgestreckt.
    Es ist eine umgekehrte Fechthaltung, dachte Dane. Er kann zur selben Zeit schlagen und sich verteidigen. Das kann ich nicht.
    Aber er muß den Schild bewegen, wenn er schlagen will. Ziele auf seine Schulter …
    Sei vorsichtig, Marsh, warnte er sich selbst. Sei nicht zu selbstgefällig. Jedes Mal, wenn du bisher vor einem Schild standest, hattest du Freunde, die dir geholfen haben. Dies ist ein Einzelkampf.
    Der Jäger näherte sich mit vorsichtigen, schleichenden Schritten, sein zur Seite gedrehter Körper war durch den Schild geschützt. Es hatte den Anschein, als sei der Jäger auch nicht allzu selbstsicher und wolle Dane nicht den Gefallen tun, sich dabei zu beeilen, sein Schwert einzuklemmen. Dann hätte Dane Gelegenheit gehabt, jenen Seitwärtsschritt zu machen, der den anderen Kampf für ihn entschieden hatte. Dane stürmte vorwärts und sprang in die Luft, um nach dem Kopf zu schlagen. Der Jäger machte einen Ausfall, um den Angriff abzuwehren, der Schild schnellte vor, um das Schwert abzufangen und zurückzudrücken, und als Dane zurücksprang, sah er die Spitze des geraden Schwertes an seinen Beinen vorbeisausen. Der Schlag, der sein Bein abgetrennt hätte, ritzte nur seine Haut. Der Schild drückte gegen sein Schwert, als sei er dort festgeklebt, und behinderte Danes Bewegungen; das Breitschwert pfiff auf Danes Schläfe zu, und er sprang schnell zur Seite.
    Danes langer Ausfallschritt nach hinten und zur Linken brachten ihn unter dem Schlag des Gegners hindurch, obwohl die Waffe so dicht an ihm
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