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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nicht. »Ich grüße Euch noch einmal in den letzten Augenblicken, während ich, ich selbst bin, ich … wir …«
    Die Stimme des Anführers verstummte; ein anderer Diener fuhr ohne Unterbrechung fort: »Wir erweisen Euch die Ehre. Obwohl es möglich ist, daß Ihr unsere Jagd für alle Zeiten beendet habt, wenn wir Euch, wie es die Ehre gebietet, freilassen und Ihr unser Geheimnis in der ganzen Galaxis verbreitet.«
    »Aber nicht im Geringsten«, sagte Dane und steckte sein Schwert in die Scheide. »Erinnert ihr euch, daß die Mekhar weggerannt sind, um sich freiwillig hier zu melden? Wenn erst einmal bekannt ist, daß ihr existiert, daß es kein sinnloses Abschlachten ist, sondern ein Duell, und daß ihr die Überlebenden reich belohnt, werden die zähesten Bürger der Galaxis an eurer Schwelle Schlange stehen; ihr könnt euch euer Wild aussuchen, anstatt es kaufen oder stehlen zu müssen! Wundert es euch, daß viele nicht weiterleben wollen, wenn sie sich nur formloser Bedrohung gegenüber sehen? Aber gebt ihnen eine Chance – dann werdet ihr so viele Freiwillige haben, daß ihr sie auf eine Warteliste setzen müßt!«
    Dieners tonlose Stimme gelang es irgendwie, Freude zum Ausdruck zu bringen. »Vielleicht wird es so sein. Erlaubt uns nun, Ehrenwertes und Heiliges Wild, Euch zu bedienen und zu erfrischen. Das nächste Wild erwartet Euer Siegesbankett, damit Ihr ihnen Mut und Hoffnung macht, und unsere Brüder, die sich im vergangenen Mond auf die Jagd vorbereitet haben, besteigen jetzt schon das Raumschiff, um hierher zu kommen und alles vorzubereiten.« Die Diener konnten gar nicht genug für sie tun. Sie wurden zu den Bädern geführt und noch einmal verschwenderisch gespeist, frisch gekleidet und mit Blumengirlanden behängt. Rianna hatte sich bei Dane eingehängt, und es schien ihm alles wie ein Traum.
    »Reichtümer«, flüsterte sie, »genug, um eine wissenschaftliche Stiftung zu gründen – vielleicht hierher zurückzukommen und die Ruinen-Stadt zu erforschen und etwas über die alte Rasse herauszufinden, die mir das Leben gerettet hat …«
    Aratak sagte ruhig: »Dem Göttlichen Ei hat es gefallen, mir das Leben zu erhalten; es muß irgendwo innerhalb des Galaktischen Bundes etwas für mich zu tun geben. Aber bevor ich hingehe und es tue, werde ich zu Spika Vier reisen und Dalliths Volk erzählen, wie sie starb – und auch zu Cliffs Planeten. Ich habe keine andere Verwendung für den Reichtum.«
    Dane strich über die Scheide des Samuraischwertes. War der alte Samurai der einzige Überlebende, der je Seppuku begangen hatte, als ihm klar wurde, daß er das Schwert seinen Besiegern übergeben mußte? Ich würde es gerne behalten, aber ich werde nie wieder ernsthaft ein Schwert benutzen.
    Rianna sagte: »Dane, du kannst nach Hause zurückkehren!«
    »Wie – und für den Rest meines Lebens herumlaufen wie einer, der den fliegenden Untertassen begegnet ist?« fragte er und zog sie fest in seine Arme.
    Zuerst zu Dalliths Welt, um ihrem Volk zu erzählen, wie sie gestorben war. Und dann … nun, die Galaxis war groß, und er hatte noch lange Zeit zu leben, und das würde das größte aller Abenteuer werden.
    Er umarmte Rianna überschwenglich und lachte laut.
    Liebe und Tod. Für den Rest seines Lebens würde er Dallith im tiefsten Inneren seines Herzens tragen, so wie er ihre Haarflechte auf der Haut trug; aber er hatte keine Angst mehr vor der Liebe oder vor dem Tod.
    Er hatte sie beide gemeistert und war lebend daraus hervorgegangen. Und er würde immer mehr darüber lernen, bis er eines Tages seinen eigenen Tod zu meistern hatte.

Nachwort
     
    Marion Zimmer Bradley wurde am 3. Juni 1930 in Albany, New York als Marion Eleanor Zimmer geboren. Ihr Vater war als Handwerker (Zimmermann) und als Farmer tätig, ihre Mutter war Historikerin. 1949 heiratete sie Robert Alden Bradley, von dem sie 1964 geschieden wurde. In zweiter Ehe ist sie verheiratet mit Walter Henry Breen. Sie hat einen Sohn aus erster Ehe sowie einen Sohn und eine Tochter aus zweiter Ehe. Soviel zum privaten Hintergrund der Autorin, die 1953 ihre erste SF-Story in dem Magazin Vortex veröffentlichte und seither mehr als zwei Dutzend Romane geschrieben hat. Darunter war zwar auch mal ein Roman über Zirkusartisten, aber im Wesentlichen konzentrierte sie sich auf Science Fiction, auf eine abenteuerliche Science Fiction mit Fantasy-Einschlag, um genau zu sein.
    Schon während der Schulzeit hatte sie erste Bekanntschaft mit Werken der
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